Die Anthroposophie, der Tod und das Jenseits

Die Anthroposophin Iris Paxino beschreibt in ihrem Buch „Brücken zwischen Leben und Tod – Begegnungen mit Verstorbenen“ das Jenseitsreich und wie eine Kontaktaufnahme zu Verstorbenen gelingen kann. Dabei fungiert sie nicht als ein Medium, das einen Kontakt von lebenden und toten Menschen vermittelt, vielmehr möchte sie den Verstorbenen auf ihrem Weg durch die Jenseitsreiche helfen.

Melanie Hallensleben
Skulptur Friedhof (Symbolbild Tod u. Trauer)

Das Leben eines Menschen ist durch Karma und Wiedergeburt geprägt, so lehrt es Rudolf Steiner (1861 1925) in seiner Anthroposophie. Im Diesseits ist der Mensch für seinen individuell-spirituellen Aufstieg verantwortlich, um somit möglichst in der nächsten Wiedergeburt in eine höhere menschliche Daseinsstufe auf der Erde zu inkarnieren. Doch auch im Jenseits sollten die Verstorbenen möglichst den Aufstieg fortführen. Im Diesseits und Jenseits werde deswegen dem Menschen die Möglichkeit dargeboten, oft durch Introspektion, einen Selbsterkenntnisprozess zu beschreiten.

Zwischen Tod und einer erneuten Wiedergeburt gelangen die Verstorbenen, nach anthroposophischer Vorstellung, in ein mehrstufiges Jenseitsreich. Eine Kontaktaufnahme vom lebenden Menschen zu Verstorbenen ist durchaus möglich und kann für die Verstorbenen heilsam sein. So beschreibt es detailliert die promovierte Psychologin und Anhängerin der Anthroposophie Iris Paxino (*1970) in ihrem Buch „Brücken zwischen Leben und Tod – Begegnungen mit Verstorbenen“ (2017). Paxino ist etabliert in der anthroposophischen Bewegung, sie gibt Seminare zu diesem und weiteren Themen, wie z.B. zu Engeln. In ihrem Buch „Brücken zwischen Leben und Tod“ bringt Paxino viele ihrer Erfahrungen aus dem Kontakt mit Sterbenden und verstorbenen Menschen ein. Sie beschreibt den Prozess des Sterbens, das Verweilen im mehrstufigen Jenseits: der Ätherwelt, der Astralwelt und dem Devachan, der letzten Station vor einer Wiedergeburt als Mensch auf der Erde. Daraufhin legt die Autorin dar, wie eine Kontaktaufnahme mit Verstorbenen während einer Meditation gelingen kann und wie Hilfestellungen für die Verstorbenen gegeben werden können. Das Buch verdeutlicht die aktuelle Auseinandersetzung innerhalb der Anthroposophie zu den Themen Tod und Jenseits und den Wunsch nach Kontaktaufnahme zu Verstorbenen.

Melanie Hallensleben

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Foto Melanie Hallensleben M.A.Melanie Hallensleben M.A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen
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