DFG-Projekt: „Religion – Digitality – Confessionality“ (REDiCON)
Das DFG-Projekt REDiCON erforscht konfessionelle Praktiken und die religiöse Kommunikation von deutschsprachigen, christlichen Influencer:innen auf YouTube mit dem Ziel, die Transformationen des Konfessionellen im digitalen Raum zu untersuchen und von dort aus Rückschlüsse auf spätmoderne Kulturen religiöser Rede und Praktiken des Konfessionellen zu ziehen. Dabei geht es vorrangig um die religiösen Selbstverständnisse der Contentcreators, um ihre religiösen Weltdeutungen und Stellungnahmen zu religiösen Fragen. Der Ansatz des Projekts beinhaltet die These, dass Konfessionalität durch verbale und non-verbale Handlungen konstruiert wird im Sinne eines „doing confessionality“.
Die Art und Weise dieser Aneignung und Transformation etablierter konfessioneller Praktiken wird stark vom jeweiligen Kontext mitbeeinflusst, im vorliegenden Fall von plattformspezifischen Affordanzen und Logiken. Das Projekt untersucht empirisch, inwiefern die erforschten Akteure auf YouTube Grenzziehungen gegenüber anderen vornehmen oder ihre Zugehörigkeiten zu religiösen Gemeinschaften markieren, wie sie ihre eigene religiöse Identität und Biographie zum Thema machen und welche Geltungs- und Wahrheitsansprüche sie formulieren, unter Rückgriff auf unterschiedliche religiöse Autoritäten.
Während zwei Teilprojekte sich mit den Produktions- und Rezeptionsprozessen beschäftigen, steht in dem an der EZW Berlin sowe an der Universität Rostock angesiedelten Teilprojekt B die Contentanalyse im Vordergrund. Diese wird durch verschiedene methodische Zugänge aus dem Bereich Videoanalyse geleistet. Projektleiter an der EZW Berlin ist PD Dr. Bernhard Lauxmann, der das Teilprojekt B gemeinsam mit Prof. Dr. Manuel Stetter verantwotet.
Projektskizze von Jan Philipp Hahn, 01.07.2024
Jan Philipp Hahn (Projektmitarbeiter)
Seit Mai 2024: Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der EZW im Rahmen des REDiCON Projekts
2023/24: Teilnahme am Förderprogramm „DialoguePerspectives“ zum Thema Religion und Politik, interreligiöser Dialog und Engagement für Europa
2018/2019-2024: Tätigkeit als std. Hilfskraft am Lehrstuhl Religionswissenschaft/Interkulturelle Theologie (Prof. Andreas Feldtkeller) und am Lehrstuhl Religionssoziologie (Prof. Hans Joas) an der Humboldt Universität in Berlin
2021: Studienaufenthalt in Aberdeen (Schottland) im Rahmen eines ERASMUS-Auslandssemesters
2017-2024: Studium der ev. Theologie an der Humboldt Universität in Berlin; Abschluss: Diplom ev. Theologie im April 2024
1997: geboren in Pegnitz
Religion im digitalen Raum
Religionssoziologie
Religiöser Pluralismus und Interreligiösität
Religion und Politik
Christentum und Demokratie
theologische Sozialethik, urbane Gerechtigkeitsfragen
- „The Threat of Right-Wing Populism to a Positive Understanding of Religious Pluralism“, in: Neta-Paulina Wagner u.a. (Hg.), Voices of Resilience. Exploring Crisis and Cohesion in Contemporary European Society, Berlin 2024.
- Kirche als Ort, an dem Glaube erfahrbar wird, in: EKD (Hg.), Glauben. Leben. Zukunft. Wie die Generation Y Kirche 2030 denkt, Leipzig 2021, S. 116-120.