Referat IIIa: Psychologische Aspekte neuer Religiosität, Religion und Gesundheit
Religiöse und spirituelle Erfahrungen, Praktiken und Prägungen werden individuell sehr unterschiedlich erlebt. Manches davon ist für die eine hilfreich, für einen anderen befremdlich oder gar bedrohlich. Im Arbeitsfeld dieses EZW-Referats werden die heilsamen und krankmachenden Formen des Glaubens aus psychologischer Sicht untersucht. Schwerpunktthemen sind Religion und Gesundheit bzw. Krankheit, Machtmissbrauch in Gruppen und manipulative Führungstechniken.
Prof. Dr. phil. Michael Utsch, Dipl.-Psych.
- Seit 2013 Honorarprofessor für Religionspsychologie der Evang. Hochschule Marburg/Berlin
- Lehraufträge und Seminartätigkeit für kultursensible klinische Religionspsychologie an deutschsprachigen Universitäten, Kliniken und Einrichtungen
- Ausbildungen in Evang. Theologie (B.A.) und Psychologie (Diplom und Promotion) an den Universitäten Bonn und Heidelberg
- Psychotherapeutische Weiterbildungen und Approbation als Psychologischer Psychotherapeut
- Psychotherapeutische Tätigkeiten in der Drogenrehabilitation und einer psychosomatischen Klinik
- Seit 1997 Referent der EZW (Reduktion auf einen halben Stellenumfang ab 2019)
- Geboren 1960 in Gießen
- Psychologische Anknüpfungspunkte für religiöse und spirituelle Erfahrungen
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Religion und Spiritualität
- Krankmachende Gottesbilder
- Förderung der Resilienz durch positive Spiritualität
- Religiöser und spiritueller Machtmissbrauch
- Bewusstseins- und Meditationsforschung
- Merkmale destruktiver Gruppen
- Manipulative Gesprächs-, Gruppen- und Bindungstechniken
- Integration von Seelsorge-Angeboten in das Gesundheitswesen
Monographien
- Utsch, M., Bonelli, R., Pfeifer, S., Psychotherapie und Spiritualität: Mit existenziellen Konflikten und Transzendenzfragen professionell umgehen, 2. vollständig aktualisierte und erweiterte Auflage. Heidelberg 2018. DOI: 10.007/978-3-662-56009-9
- Utsch, M., Religiöse Fragen in der Psychotherapie. Psychologische Zugänge zu Religiosität und Spiritualität. Stuttgart 2005.
- Utsch, M., Religionspsychologie: Voraussetzungen, Grundlagen, Forschungsüberblick. Stuttgart 1998.
Herausgeber
- Mönter, N., Heinz, A., Utsch, M. (Hg.). Religionssensible Psychiatrie und Psychotherapie. Basiswissen und Praxis-Erfahrungen. Stuttgart 2020.
- Britten, U., Milzner, G., Utsch, M. Hg.). Religiöse und spirituelle Sinnsuche in der Psychotherapie: Georg Milzner und Michael Utsch im Gespräch. (Reihe Psychotherapeutische Dialoge). Göttingen 2019 .
- Frick, E., Stotz-Ingenlath, G., Ohls, I., & Utsch, M. (Hg.). Fallbuch Spiritualität in Psychotherapie und Psychiatrie. Göttingen 2018.
- Bednorz, L., Gerhard, U., Funkschmidt, K. & Utsch, M. (Hg.). Neue religiöse Bewegungen. Arbeitsheft zur Abiturvorbereitung, „Themenreihe Weltreligionen“, Stuttgart 2015.
- Utsch, M. (Hg.). Pathologische Religiosität. Genese, Beispiele, Behandlungsansätze, Stuttgart 2011.
Aufsätze in Büchern
- (2021). Neue religiöse Bewegungen. In I. Ohls, P. Kaiser (Hg.). Existentieller Umgang mit Trauer und Verlusten. Welche Hilfe bieten die Religionen im psychosozialen Kontext? Köln: Psychiatrie-Verlag, 179-199.
- (2020). Transpersonalität aus psychologischer Sicht. In B. Nitsche, F. Baab, D. Stammer (Hg.). Gott – Geist – Materie. Person sein im Spannungsfeld von Natur und Transzendenz. Regensburg: Verlag Friedrich Pustet, 147-159.
- (2019). Spiritualität in der Psychotherapie. Wissenschaftliche und berufspolitische Kontroversen. In Teut, M., Dinges, M., Jütte, R. (Hg.) Religiöse Heiler im medizinischen Pluralismus in Deutschland. Stuttgart: Steiner-Verlag, 105-116.
- (2018). Spirituelle Krisen. In J. Sautermeister, T. Skuban (Hg.). Handbuch psychiatrisches Grundwissen für die Seelsorge. Freiburg: Herder, 689-708.
- (2018). Die Wellness-Bewegung als Gesundheitskult. In E. Brähler, H.-W. Hoefert, C. Klotter (Hg.). Wandel der Gesundheits- und Krankheitsvorstellungen. Lengerich: Pabst Science Publishers, 138-145.
Aufsätze in Zeitschriften
- (2021). Kein Copyright auf Seelsorge. Das Angebot säkularer Seelsorge wächst weiter. Herder-Korrespondenz Spezial Oktober, 14-17.
- (2020). Psychologische Anknüpfungspunkte für die spirituelle Dimension. Cultura et Psyche 1, 113–128. https://doi.org/10.1007/s43638-020-00012-6.
- (2020). (zus. mit M. Anders). Missbrauch in religiösen Gemeinschaften anhand von Fallbeispielen buddhistischer Gruppen. Persönlichkeitsstörungen 24/3, 222-240. DOI: 10.21706/ptt-24-3-222
- (2020). Persönlichkeitswachstum durch religiös-spirituelles Praktizieren. Persönlichkeitsstörungen 24/3, 155-165. DOI:10.21706/ptt-24-3-155
- (2018). Die Macht des Meisters. Gurus in der Esoterikszene. Herder-Korrespondenz Spezial März, 12-15.
- (2018). Meditativ-spirituelle Übungen aus psychologischer Sicht. Lebendiges Zeugnis 73/3, 184-193.
- (2017). Empfehlungen zum Umgang mit Religiosität und Spiritualität in Psychiatrie und Psychotherapie. Spiritual Care 6/1, 141-146. DOI:10.1515/spircare-2016-0220
- (2017). Auf der Suche nach Sinn – die existenzielle Dimension im Coaching. Wirtschaftspsychologie aktuell 24/2, 57–60.
- Dt. Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), dort Leiter des Referats „Religiosität und Spiritualität“
- Mitherausgeber der Zeitschrift “Spiritual Care” (de Gruyter)
- Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Mental Health, Religion & Culture“ (Taylor & Francis)
- Psychotherapeutenkammer Berlin
- Deutsche Gesellschaft für Individualpsychologie (DGIP)
- Internationale Gesellschaft für Gesundheit und Spiritualität (IGGS)
- International Association for the Psychology of Religion (IAPR)
- Akademie für Psychotherapie und Seelsorge (APS)
- Verein für Berliner Stadtmission