Abbruch oder Übergang? Die Frage nach Tod und Transzendenz aus theologischer und grenzwissenschaftlicher Sicht
Wennemar Schweer, Abbruch oder Übergang? Die Frage nach Tod und Transzendenz aus theologischer und grenzwissenschaftlicher Sicht, Sven Nitzsche Verlag, Grünwald 2008, 133 Seiten, 7,50 Euro.
Der erste Teil dieser Studie, „Todesnäheerfahrungen und christlicher Glaube“, ist aus einem Beitrag im Materialdienst der EZW (2/2001, 41-55) und aus einem Vortrag auf einer Tagung des „Netzwerks Nahtoderfahrung“ (2008) hervorgegangen und stellt m. E. die beste und griffigste mir bekannte theologische Auseinandersetzung mit diesem Thema dar. Sie vermeidet die extreme Ganztodtheologie und den Psychologismus, die beide den Nahtoderfahrungen jeglichen Jenseitsbezug absprechen, ebenso wie esoterische Spekulationen über Jenseitsreisen. Vielmehr weist sie den Berichten über außerkörperliche Erfahrungen, Tunnel-Licht-Erlebnisse und die Begegnung mit Verstorbenen in feinsinniger Weise einen biblischen Ort zu und zeigt Hinweise – nicht Beweise – für das auf, was uns an der Schwelle des Todes erwartet.
Im zweiten Teil, „Zugänge zur Auferstehungsthematik aus grenzwissenschaftlicher Sicht“, erweitert Schweer die Gedanken des ersten Teils auf Nachtodkontakte, setzt sich kritisch-konstruktiv mit dem Spiritismus auseinander und präsentiert vor allem einen dritten Weg in der sonst meist alternativ geführten Diskussion über die Auferstehung Jesu („leeres Grab“ – „volles Grab“). In der grenzwissenschaftlichen Betrachtungsweise – die im neuen Naturbild der Naturwissenschaft einen guten Partner hat – finden die Erscheinungen des Auferstandenen im Neuen Testament eine angemessene Form der Realität. Die abschließenden drei Predigten stellen die Praxisrelevanz des Gesagten eindrucksvoll unter Beweis.
Günter Ewald, Bochum