Aussteigerberichte
Ein Genre im kritischen Diskurs
Das Genre der sogenannten Aussteigerberichte wird seit jeher, insbesondere aus religionswissenschaftlicher Sicht, als ambivalent wahrgenommen. Einerseits dient es nicht nur Laien, sondern auch der Wissenschaft in der Auseinandersetzung mit religiösen Gruppen als wichtige (und oft einzig verfügbare) Informationsquelle. In der Religionswissenschaft bildeten diese Berichte lange Zeit die einzige Quelle für eine Binnenperspektive auf sogenannte „Sekten“ bzw. Neue Religiöse Bewegungen. Andererseits war der Blick von Aussteigern auf ihre ehemalige Gruppe oft ausgesprochen pejorativ, gleichzeitig aber auch in der Lage, das Verständnis in der Außenperspektive wesentlich mitzuprägen: Der pejorative Blick der Aussteiger wurde oft unkritisch übernommen.
Seit einigen Jahren etabliert sich das bislang vornehmlich in außerkirchlichen Strukturen beheimatete Genre „Aussteigerberichte“ auch in großkirchlichen Diskursen. Aus religionswissenschaftlicher Perspektive ist damit auf eine relevante und interessante Entwicklung aufmerksam gemacht: Auch in der Mitte kirchlich verfasster Strukturen werden problematische, teils gefährliche Abhängigkeiten in intensiv-religiösen Gruppen identifiziert, die damit ähnlichen Mechanismen unterliegen, wie sie lange Zeit nur im Kontext sogenannter „Sekten“ vermutet wurden. Ein Beispiel hierfür ist der 2014 erschienene Aussteigerbericht von Doris Wagner: Nicht mehr ich. Die wahre Geschichte einer jungen Ordensfrau. Wagners Bericht löste eine Welle der Empörung innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche aus und entfachte zugleich eine bewegte Diskussion über die Aufdeckung und Aufarbeitung struktureller Missstände in der Kirche. Um (selbst)kritischer mit der eigenen Rezeption solcher Berichte umzugehen, kann es helfen, das Genre aus einer stärker religionswissenschaftlichen Perspektive in den Blick zu nehmen.
Aussteigerberichte sind der Religionswissenschaftlerin Melanie Möller zufolge stark geformte Texte, zu deren Analyse es einer literarkritischen Sicht bedarf. Möller setzte sich als eine der ersten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im deutschen Sprachraum mit der Rezeption von Aussteiger- bzw. Erfahrungsberichten auseinander.1 Ihre eigene Fragestellung ist auf die inneren Zusammenhänge aus Erzählung, authentischer Erfahrung und einem dadurch geprägten Verständnis von sogenannten Sekten fokussiert. In ihrer Forschung spricht sie sich für den Begriff Erfahrungsberichte aus, insofern dieser weniger pejorative Konnotationen zum Kontext sogenannter Sekten wachruft.2 In ihrer Analyse dieser Berichte verfolgt sie einen vornehmlich literaturwissenschaftlichen Ansatz, der „sich mit den Eigenheiten autobiographischer Schriften und Publikationen [auseinandersetzt] und so besonders dem Medium Buch Rechnung tragen“ kann.3 Man verkenne bei diesem Genre, so Möller, die Notwendigkeit einer anderen Quellenbetrachtung: Das Geschriebene unterliegt hier eben auch merkantilen Zielen und unterscheidet sich dadurch von wissenschaftlicher Literatur:
„Publizierte Bücher sind in der Regel stark bearbeitete Texte, an denen neben den Autor/-innen noch diverse andere Personen beteiligt sind, wie etwa Lektor/innen [sic] oder Ghostwriter. Bücher müssen am Markt platziert werden, weswegen sie ein Marketing brauchen, Händler/-innen und Käufer/-innen sind zu berücksichtigen – das Buch ist ein merkantiles Produkt.“4
Möller klassifiziert Erfahrungsberichte als Hybridgenre, da sie oftmals eine Mischung aus unterschiedlichen Gattungen wie dem (De)Konversionsbericht, der Autobiografie und dem Sachbuch sind.5 In dieser Perspektive ergibt es Sinn, die Erfahrungsberichte nicht isoliert, sondern als Teil der Sektendebatte und damit auch als Teil religionskritischer Literatur zu betrachten. Erfahrungsberichte beschreiben in autobiografischer Weise einen Lebensabschnitt, der von besonderen Herausforderungen geprägt ist. Er nimmt im Kontext einer sich separierenden Gruppierung mit geschlossenem Weltbild seinen Anfang. Dieser erzählte Lebensabschnitt wird im Erfahrungsbericht nicht zum Tatsachenbericht, sondern verschafft dem oder der Schreibenden in der Retrospektive „eine Plattform zur Identitätsaushandlung und ist gleichzeitig im Hinblick auf die Religionsgemeinschaft Repräsentation eines kohärenten Weltbildes“6.
1 Kriterien – Vom Aussteigerbericht zum Erfahrungsbericht
Der Erfahrungs- bzw. Aussteigerbericht weist Kernelemente des autobiografischen Erzählens auf, wobei diese zugleich mit Elementen des Sachbuchs sowie der Dekonversionserzählung vermischt werden.7
Kriterien für eine Dekonversionserzählung haben u. a. John Barbour und Bernd Ulmer erstellt. Die Dekonversionsforschung – ein Desiderat der Forschung – ist in der Wissenschaft aber bislang noch stark unterrepräsentiert.8 Ulmer z. B. benennt als Kriterien spezifische Erzählelemente wie die negative Beurteilung der eigenen Lebensgeschichte, Krisenmotive, die Wertung vergangener Erlebnisse als Krisen und die Beschreibung der Konversion als innerliches Ereignis.9 Barbour sieht jede Konversion als eine Deconversion, die vom Berichtenden sprachlich und inhaltlich in zwei biografische Sphären bzw. Abschnitte unterteilt wird. Barbours vier Charakteristika der Dekonversionserzählung sind (a) Zweifel an oder Bestreiten der Wahrheit eines Glaubenssystems, (b) moralische Kritik, (c) negative Emotionen und (d) die Zurückweisung der ehemaligen Religionsgemeinschaft.10
Die literarische Gattung der Autobiografie erlaubt zudem eine persönliche Erzählung, die oft komponiert und konstruiert ist. Durch die Verwendung der Ich-Form entsteht Authentizität, während die intendierte Distanzierung zur eigenen Lebensgeschichte auch eine gewisse Objektivierbarkeit erlaubt. Fiktion (im Sinne von Darstellung) und Fiktionalität (im Sinne von Gestaltung) sind wichtige Elemente bei der Analyse von Autobiografien, da sie den Lesenden helfen, Erinnerungslücken zu füllen und Sinnhaftigkeit zu erzeugen. Autobiografien beruhen gleichsam auf einem autobiografischen Pakt, der die Verpflichtung zur Wahrheitsgemäßheit beinhaltet: Das erzählende Subjekt ist eins mit dem Autor oder der Autorin des Textes bzw. der Erzählung.11
Sachbücher wiederum sind ein Genre, das für seine hohe Verlässlichkeit von Informationen bekannt ist und somit objektiv recherchiertes Wissen suggeriert. Erfahrungsberichte greifen Elemente des Sachbuchs auf, die dann in Paratexten wie Titeln, Untertiteln, Klappentexten, Vor- und Nachworten, Glossaren, Statistiken oder Bildern ihre Repräsentation finden. Daneben suchen Dialoge eine direkte Nähe und Unmittelbarkeit zu erzeugen, erweisen sich jedoch zumeist als konstruierte Erinnerungen, insofern manche Begegnungen eben erst in der Rückschau ihre für die (De)Konversion relevante Qualität erhalten.12
2 Ein Fallbeispiel: Doris Wagners Erfahrungsbericht „Nicht mehr ich“
Da Aussteigerberichte nun seit geraumer Zeit auch im großkirchlichen, vor allem im römisch-katholischen Kontext auftreten, lohnt es sich, diese anhand der Kriterien zu den Berichten aus dem Kontext der sogenannten Sekten zu analysieren. Gerade im Bereich der Praktischen Theologie werden Erfahrungsberichte des Öfteren als Beispiele herangezogen, um aufzuzeigen, wie viele Vorfälle ähnlicher Problematik es auch in den Großkirchen, konkreter in den diesen Großkirchen zugehörigen Gemeinschaften, Gemeinden und seelsorglichen Beziehungen gibt.13 Damit wurde nicht zuletzt auch der Diskurs um geistlichen bzw. spirituellen Missbrauch eröffnet, der sich zunehmend von der Aufarbeitung der Fälle sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche löst und besondere Aufmerksamkeit für die Strukturveränderungen der Kirche generiert.14 Besonders Doris Wagner (jetzt Reisinger) sticht in diesem Diskurs hervor: Durch ihre eigene Biografie und – man kann es in diesem Kontext durchaus so formulieren – den Mut, den sie aufbringt, um ihre traumatisierenden Erfahrungen zur Sprache zu bringen, gelingt es ihr, konturiert Gemeinsamkeiten zwischen den sogenannten Sekten und Neuen Geistlichen Gemeinschaften15 herauszustellen.
2.1 Die Rahmung: Paratexte eines Erfahrungsberichts
Der Einband ihres Erfahrungsberichtes ist sehr einfach gestaltet. Auf der Vorderseite sind neben ihrem Namen lediglich Titel und Untertitel zu sehen. Nicht mehr ich ist dabei ein deutlicher Hinweis auf eine Form von Erzählung, welche die Selbstthematisierung in den Kontext eines prozessualen Selbst-Verlustes stellt16 und dabei auf Galater 2,2017 anspielt. Die Überwindung dieses Selbst-Verlustes wird durch den Einsatz zweier übereinandergelegter Fotografien unterstrichen. Im Vordergrund prangt das (aktuelle) Bildnis Doris Wagners. Rechts in der Ecke, fast verblasst und kaum zu erkennen, ist dieselbe Frau zu sehen, jedoch in einem offensichtlich anderen Erscheinungsbild: kurze Haare, ein langer, dunkler Rock und eine Strickjacke über der hoch zugeknöpften Bluse. Es fand eine Typveränderung statt, die sich in der Gestaltung des Covers wohl insbesondere im äußeren Erscheinungsbild einer jungen Frau abzeichnet.
Der Untertitel weckt die Assoziation, dass es sich um eine authentische und exklusive Erzählung handelt: Die wahre Geschichte einer jungen Ordensfrau18. Die starke Inszenierung der Erzählung im Cover soll hier unübersehbar das Interesse der Leserschaft wecken. Die Rückseite des Einbandes enthält eine kurze Inhaltsangabe, die von zwei Zitaten gerahmt wird: Oberhalb wird die Fernsehjournalistin Sandra Maischberger zitiert,19 unterhalb ein katholischer Pfarrer, Gary Lukas Albrecht.20 Die Zitate kommentieren die Erzählung und heben auf ein zweifaches Ansinnen ab: zum einen das zu verurteilen, was gesellschaftlich geächtet wird, den sexuellen Missbrauch; zum anderen aber auch, die kirchliche Verantwortung für das Geschehene einzufordern. Die Inhaltsangabe bietet eine Zusammenfassung in knappster Form und deutet auf die Prinzipien hin, die der Eintritt in ein Kloster und der Verbleib darin abverlangen. Die Erwähnung der Vergewaltigung von Doris Wagner durch einen Priester weckt schlimmste Assoziationen.
Die Spannung zwischen der extremen Reduktion auf den wesentlichsten Inhalt einerseits und den bildgeladenen Begriffen und Cover-Bildern andererseits offenbart ein großes Gespür für die Wirkung spezifischer (z. B. kompositorischer) Ausdrucksmittel, die den eigentlichen Text des Buchs rahmen. Größtmögliche Authentizität und eine enge Verknüpfung von Erzählerin und Erzähltem stehen in der Gestaltung des Einbandes im Vordergrund. Die Authentizität des Erzählten wird zusätzlich dadurch unterstrichen, dass auf das Vorwort der Verfasserin und Protagonistin ein Geleitwort des emeritierten Theologieprofessors Wolfgang Beinert folgt. Er schreibt von ersten Gesprächen mit der Betroffenen, von Fakten21, die diesem Buchprojekt zugrunde liegen, und gibt der Leserschaft eine erste Interpretation der Erzählung mit, die darauf abzielt, Gemeinschaften, wie Doris Wagner sie erlebt hat, kirchlicherseits strenger und proaktiv zu überwachen, insofern sie dem Freiheitsgedanken des Christentums diametral entgegenstehen.
Insgesamt lässt der Aufbau des Buches bzw. Erfahrungsberichts von Doris Wagner eine deutliche Zielrichtung erkennen: die Dekonstruktion einer fehlgeleiteten Theologie und Kirche bzw. kirchlichen Gemeinschaft, die nicht etwa eine von der Freiheit bestimmte Spiritualität unterstützt, sondern vielmehr den blinden Gehorsam von Gläubigen einfordert. Es geht um die Dekonstruktion einer Gemeinschaft, in der die Annahme eines freien Willens zwar nicht negiert, aber sehr stark von einem unreflektierten Gehorsam gegenüber den Oberen überlagert, die Gestaltung der eigenen Freiheit auf ein Minimum reduziert wird. Dass in Wagners Erzählung vor allem gruppendynamische Prozesse einen großen Anteil an der prozessualen, die Freiheit der Person zunehmend gefährdenden Abhängigkeit ausmachen, wird in der Beschreibung der Verantwortlichkeiten klar. Die Verantwortung für die geistliche Ausbildung und Prägung der Gemeinschaft ist nicht auf einen Oberen konzentriert, sondern verteilt sich in gemeinschaftsimmanenten hierarchischen Strukturen. Diese sind aus religionswissenschaftlicher Perspektive insbesondere deshalb interessant, weil sie den Strukturen sogenannter Sekten durchaus sehr ähnlich sind. Es ist diese Beobachtung, die meines Erachtens den Vergleich zwischen katholischen Neuen Geistlichen Gemeinschaften und den sogenannten klassischen Sekten erlaubt.
2.2 Das Setting: Die Suche nach Sinn und Erfüllung
Doris Wagner entwirft eine Wirklichkeit, die konsequent aus der Ich-Perspektive erzählt wird und sehr schnell den thematischen Rahmen absteckt, in dem die Autobiografie Raum greift:
„Ich wollte ins Kloster, seit ich 15 war. Diese Entscheidung war für mich beinahe natürlich, denn ich hatte den Glauben gewissermaßen mit der Muttermilch aufgesogen. Er war die alles bestimmende Größe in meinem Leben, wie er es im Leben meiner Eltern war … Deswegen hatte ihr Glauben auch nichts Aufgesetztes und Unbehagliches. Er war völlig authentisch“ (21)22.
Die Intention, nicht nur dem Erzählten, sondern auch dem hier angesprochenen Glauben ein möglichst hohes Maß an Authentizität beizumessen, zieht sich wie ein roter Faden durch die ersten Seiten der Erzählung. Diese enge, fast performative Verbindung erzeugt den Eindruck einer Stringenz der Biografie, die gleichsam gottgewollt in Szene gesetzt wird. Das Thema Glaube wird so prominent in die Erzählung verflochten, dass es im weiteren Verlauf umso mehr überraschen muss, dass die anfänglich so positiv gedeutete Erzählung später einen so tragischen Ausgang nimmt. Ein Beispiel ist Wagners Sicht auf ihre Lebensplanung:
„Als meine Altersgenossen anfingen, sich für das andere Geschlecht zu interessieren, wurde mir klar, dass ich eine ganz andere Einstellung hatte als sie. Liebe war für mich eine ernste Angelegenheit, mindestens so ernst wie die Religion … Mein eigentliches Interesse galt nicht der Verliebtheit, sondern der Liebe oder dem, was ich mir darunter vorstellte: eine Macht, die zwei füreinander bestimmte Menschen für immer zu verbinden vermag, auf Gedeih und Verderb. Das war kein Gefühlsanflug, es war Schicksal, ernst und mächtig, und weniger als das konnte ich nicht wollen“ (25).
In diesen unübersehbar fiktional komponierten Gedanken legt Doris Wagner die grundlegenden Voraussetzungen zur Plausibilisierung ihrer Erzählung. Die hohen Ziele, die sie dem Ich an die Hand gibt, erfüllen sich in der Hinwendung zum katholischen Glauben. Die streng lutherische Familie konvertierte ob der empfundenen Laxheit in der Heimatgemeinde geschlossen zum Katholizismus. Das Bemerkenswerte an der Erzählung besteht darin, dass Doris Wagner gleichsam mehrere Konversionen durchschreitet, die sie aber weniger als einen Wechsel kirchlich-konfessioneller als vielmehr spiritueller Beheimatung versteht.
2.3 Die Form: Konversions- und Dekonversionserzählung
Innerhalb von nicht mehr als vier Seiten beschreibt Wagner den Prozess ihrer (ersten) Konversion vom lutherischen zum katholischen Christentum. Das ist angesichts einer Gesamtlänge von etwa 300 Seiten zwar sehr kurz, verrät aber zugleich, dass Wagner diesen, die Erzählung durchaus fundierenden Prozess nicht als den entscheidenden Punkt ihres Aussteigerberichts verstanden wissen möchte. Dessen Fokus ist vielmehr ein anderer: „Viele Stunden verbrachte ich von nun an in der Kirche, um Jesus, der im Tabernakel gegenwärtig war, nahe zu sein“, so schildert Wagner ihre neue Glaubenssituation; und sie fährt fort: „Wenn ich so vor der Monstranz oder vor dem Tabernakel kniete, war ich von himmlischem Frieden erfüllt und empfand ein tiefes inneres Glück“ (27). Diese Beschreibungen ihrer religiösen Praxis erzeugen erzählerisch nicht nur eine Atmosphäre von hoher Sensibilität für das Göttliche, sondern auch eine Intimität auf religiös-spiritueller Ebene.
In Wagners Erzählung mischen sich die formale erste Konversion, die negative Beurteilung der eigenen Lebensgeschichte vor der Konversion und die anhaltende Suche nach einer spirituellen Heimat zu einem eigenständigen Format. Die darin enthaltenen Beschreibungen lassen sich z. B. nicht eindeutig einem Krisenmotiv (vgl. Kriterien nach Ulmer) zuordnen. Insofern unterscheidet sich Wagners Erzählung hier von klassischen Erfahrungsberichten. Die Hinwendung zu einer neuen religiösen Praxis wird in der Reflexion als für die lebensentscheidende erste Konversion relevant angesehen, da sie nun schrittweise den Kurs vorgibt, auf dem sie sich einer Neuen Geistlichen Gemeinschaft mit sektenähnlichen Strukturen anvertraut.
Insofern Wagner eine doppelte Konversion erlebt, muss hier nochmals detaillierter darauf eingegangen werden. Sie bezeichnet ihre zweite Konversion als Berufung (30) und beschreibt damit ihren Weg in ein klösterliches Leben der Neuen Geistlichen Gemeinschaft, die sich selbst das Werk bzw. die Königsfamilie nennt.23 Getragen von dem Wunsch, Ordensschwester zu werden, sucht Wagner mehrere Frauenklöster auf, die ihr eben jenes Leben ermöglichen sollen, nach dem sie sich sehnt. All diesen aufgesuchten Klöstern allerdings habe, so Wagner, etwas gefehlt, eine Art Begeisterung (30). Das Werk hingegen war ihrer Ansicht nach ganz anders.
Im Laufe des Kennenlernens dieser Gemeinschaft sollten die gleichen Prozesse wie bei ihrer ersten formalen Konversion stattfinden. Hierin wird ein Unterschied zu klassischen „Sekten“ klar. Die zweite Konversion, also die Hinwendung zur neuen Gemeinschaft, findet innerhalb des großkirchlichen Kontextes statt und bedarf nicht neuer Lehren, wie sie im Gegensatz dazu bei sog. Sekten angenommen werden müssen. Das Leben in katholischen Neuen Geistlichen Gemeinschaften unterscheidet sich folglich nur in der Intensität gelebten Glaubens: Die eigene Lebensgeschichte vor der Konversion/Berufung wird vor dem Eintritt ins Kloster als zu wenig religiös empfunden; eine Anbindung z. B. an die spirituelle Praxis einer Pfarrgemeinde oder eines klassischen Ordens erscheint Wagner als ihren Lebenszielen nicht angemessen, weil sie dort zu wenig Begeisterung spürt.
Nun in der neuen Gedankenwelt angekommen, deutet Wagner das Krisenmotiv insofern um, als sie ihre Krise als einen Berufungskampf (63) bezeichnet, der ihr wenige Wochen zuvor angekündigt wurde.24 Ihr Religionslehrer, dem sie aufgrund seiner kirchenkritischen Haltung eher ablehnend gegenübersteht, verliebt sich in sie. Sie dagegen, überzeugt von ihrer Berufung, erwidert diese Zuneigung nicht und sieht in der Überwindung eine Bestärkung ihrer Entscheidung (66). Die in der Vergangenheit liegenden, für die Konversion relevanten Erlebnisse werden von Wagner sehr plastisch erzählt: So wird z. B. ihr Taufspruch als das Motto der Königsfamilie selbst identifiziert (38). Der Übergang zur Gemeinschaft erfährt in dieser Hermeneutik eine ausgedehnte, mehrere Ereignisse übergreifende Entfaltung. Zum einen ist diese erzählerische Entfaltung durchwoben von theologischen Überzeugungen, die allmählich alle durch die Gemeinschaft erfüllt werden, zum anderen von spirituellen Momenten, die Wagner in der Imagination einer direkten Erwählung durch Gott leben lassen.
Blickt man auf die Dekonversion, so haben sich bereits vor dem sexuellen Missbrauch, den Wagner durch einen Priester der Gemeinschaft erdulden muss, erste Zweifel ergeben (219–223). Auch wenn ihre Pläne eines Ordenslebens, für das sie sich aus freiem Willen und durch die empfundene Berufung entschieden hat, nie wirklich erloschen sind, sieht sie, dass die Formen der Unterdrückung immer mehr zunehmen.25 Ihr Glaubenssystem beginnt erste Brüche aufzuweisen. Der mit negativen Emotionen wie Trauer, Schuld, Verzweiflung oder Einsamkeit verbundene Glaubensverlust wird zudem durch das traumatische Ereignis des sexuellen Missbrauchs verstärkt. Dabei ist der Glaubensverlust für Wagner weniger ein Verlust des Glaubens an Gott, sondern mehr ein Verlust des Vertrauens in die Gemeinschaft. Deutlich wird dies in dem Moment, als sie ihrer Oberin, der zuständigen Vorgesetzten, vom sexuellen Missbrauch an ihr berichtet. Nach einem surreal wirkenden Gefühlsausbruch aus Schnauben, Quäken und dem Ausstoßen von undifferenzierten Lauten der Oberin fragt diese nur: „‚Habt ihr verhütet?‘“ Wagner räsoniert darüber später:
„Es verschlug mir buchstäblich die Sprache. Das war das Erste was ihr dazu einfiel? Und warum ‚ihr‘? Keine Frage, sie konnte oder wollte nicht begreifen, was tatsächlich geschehen war. Sie hatte schon ihre eigene Interpretation. Ich war schuld oder zumindest mitschuldig, genau wie ich es befürchtet hatte. Und ich wusste sofort, dass ich ihr diese Überzeugung nicht mehr würden nehmen können“ (275).
Schleichend und allmählich nur, da die lebensweltlichen Zusammenhänge zu prägend sind, führt das Erlebte schlussendlich zu einer Zurückweisung der ehemaligen Gemeinschaft.
2.4 Autobiografische Reflexionen: Weder Trauma-Bewältigung noch Racheakt
Doris Wagner gestaltet ihre Erzählung als eine Art Teilbiografie, die den Austritt aus einer spirituellen Gemeinschaft in der Form einer Selbstthematisierung beschreibt. In vielen Teilerzählungen berichtet sie schlaglichtartig von Begegnungen und Ereignissen, die sie in ihrer Gemeinschaft erlebte, und fügt sie zu einem größeren Ganzen zusammen, das dem Topos der Unterwerfung von Angehörigen einer Gemeinschaft unter den Willen der Oberen und Vorgesetzten folgt. Dabei werden Tatsachen mit einer inneren Gedankenwelt fiktional verflochten, die erst im Nachhinein Sinn und Plausibilität gewinnt. Melanie Möller erkennt bei Erfahrungsberichten in der Retrospektive „eine Plattform zur Identitätsaushandlung und … gleichzeitig im Hinblick auf die Religionsgemeinschaft die Repräsentation eines kohärenten Weltbildes“26. Dem autobiografischen Pakt des Erfahrungsberichts entsprechend wird der Leserschaft eine große Nähe zu den geschilderten Ereignissen ermöglicht, ohne dass sie zum Voyeur wird.
3 Fazit: Aussteigerberichte als Genre auch der Institutionskritik
Eine religionswissenschaftlich sensibilisierte Analyse von Wagners Bericht ermöglicht ein neues Verständnis für die komplexe Rezeption solcher Erzählungen: Diese sind weder als Tatsachenberichte noch als fantastische Erzählungen über obskure religiöse Gemeinschaften zu verstehen. Der Erzählerin gelingt es vielmehr – das zeigt explizit der Verweis auf die Fiktionalität der Texte –, auf eine niederschwellige Weise ein Sensorium für jene Gemeinschaft zu etablieren, in der sie selbst als Protagonistin schmerzhafte Erfahrungen machen musste. Aus der Perspektive Außenstehender ist der Anteil an Informationen, wie sie in einem Sachbuch begegnen, in dem hier analysierten Bericht äußerst gering. Wo sie vorkommen, sind sie sehr eng mit der Erzählung selbst verflochten.
Nun ließe sich resümieren, dass dies auch nicht der Zweck der Erzählungen ist. Während die genrespezifische Literatur aus dem Umfeld von Gemeinschaften wie zum Beispiel der Scientology-Organisation oder der satanistischen Szene den Fokus auf ein geheimes Wissen sowie auf inner- oder außerweltliche Zusammenhänge legt, hat Doris Wagners Bericht einen anderen Fokus: Sie möchte, das belegen nicht zuletzt die Paratexte, in einem binnenkirchlichen Raum eine Diskussion über systemische Zusammenhänge anregen. Ihre eigenen, von ihr erlebten und erlittenen Erfahrungen sollen – so eine Deutung – Wiederholungen verhindern. Diese erzählerische Methode soll, mitsamt der Erklärung bestimmter Motivationen, der Erzeugung einer objektiven bzw. objektivierbaren Wirklichkeit dienen.27
Mit Blick auf die hier vorgenommene Analyse würde ich sogar noch einen Schritt weitergehen: Mit der Erzählung werden Anknüpfungspunkte gesucht und gefunden, die zur Generierung einer gemeinsamen Erfahrung notwendig sind; das heißt, die Erzählerin sucht durch das Erzählen eine gemeinsame Erfahrung mit der Leserschaft zu machen, um diese zu einer Umgestaltung der gemeinsamen (kirchlichen) Wirklichkeit aufzurufen. Die von Wagner beschriebenen damaligen religiös motivierten Entscheidungen sind im Kontext der Kirche keine Einzelfälle. Gläubige (junge) Menschen entdecken das Sinnangebot ihrer religiösen Tradition und finden – so das tragische Ende von Wagners Erzählung – immer noch zu wenig Begleitung bei ihrer Suche nach Orientierung. Das eröffnet Tür und Tor für Konstellationen, die missbraucht werden können und Menschen in religiös grundierte Abhängigkeiten bringen. Die gruppendynamischen Prozesse erschweren es zudem, klare Verantwortlichkeiten in Bezug auf die Grenzüberschreitungen ausfindig zu machen und zu benennen. Es sind Missstände in der Struktur, dem System und der Institution, die nicht marginalisiert und auf Einzelfälle reduziert werden können.
Die Stärke von Erfahrungsberichten liegt meines Erachtens darin, dass sie als kritisch und zugleich aufgeschlossen zu rezipierende Quelle religiöser Erfahrungen im Kontext bestimmter religiöser Gruppen einen kritischen Diskurs anstoßen können. Hier distanziere ich mich tendenziell von Melanie Möllers Einschätzung von Religion als „nicht notwendiger Bestandteil von Sektenvorstellung“28. Diese Einschätzung ist, wenn ich sie richtig interpretiere, nur dann plausibel, wenn das Religiöse oder die Religion als ein Segment erlebter Wirklichkeit wahrgenommen, Religion funktionalistisch definiert und religiöse Erfahrung von einer Alltagserfahrung getrennt wird. Dies kann in dem einen oder anderen Kontext durchaus hilfreich sein, dann z. B., wenn es um das Thema von Menschenrechtsverletzungen in religiösen Gruppen geht, die für sich selbst im Hinblick auf die Religionsfreiheit deren säkulare Begründung einfordern.
Das Problem einer solchen Perspektive liegt meiner Ansicht nach darin, dass sie zwar in einem religionskritischen Diskurs funktioniert, der das Leben in einer „Sekte“ bzw. in einer intensivreligiösen Gruppe – um auch großkirchliche Gemeinschaften zu inkludieren – als irregeleitet und nicht plausibel beurteilt. Das ist eine Perspektive, die gerne auf Neue Religiöse Bewegungen angewendet wird. In diesem Zusammenhang erfüllen die Aussteiger- bzw. Erfahrungsberichte oft eine starke religionskritische Funktion: Sie sollen helfen, generelle Kriterien für eine z. B. gute, sinnstiftende, staatstreue, freiheitsliebende religiöse Bewegung zu generieren. Doch verliert diese Argumentation dann an Überzeugungskraft, wenn Religion als eine holistische, die gesamte Existenz des Menschen umgreifende Weltanschauung verstanden wird. Und dies ist aus einer binnenreligiösen Sicht zumeist der Fall.
Der Erfahrungsbericht Doris Wagners hingegen lässt sich, so sehr er den klassischen Aussteigerberichten aus „Sekten“ und Neuen Religiösen Bewegungen auch ähnelt, nur schwer auf das religionskritische Moment reduzieren. In ihrem Text wird nicht die Religion oder das Glaubenssystem per se abgelehnt. Der durch Devianzerfahrungen begründete Ausstieg und die Geste der Abwendung gelten vor allem einer bestimmten Gruppierung innerhalb der katholischen Kirche. Insofern lässt sich zusammenfassend eher von einer Institutionenkritik sprechen, die auf bestimmte Formen religiösen Lebens anzuwenden ist. Hier wiederum ließe sich die Schlussfolgerung Möllers aufnehmen, die im Islam ein neues Feindbild heraufziehen sieht.29 Die Herausarbeitung der hierbei greifenden Devianzkonstruktionen wäre freilich nicht nur mit Blick auf diese Religion spannend, sondern auch – wie dies die skizzierte Analyse von Doris Wagners Bericht zeigt – mit Blick auf das Christentum. Spannend bleibt ebenso die Frage, wie sich das Verhältnis der großen Religionsgemeinschaften zu neueren binnenreligiösen Bewegungen entwickelt und welche Einflüsse zu neuen Devianzen führen.
Erfahrungs- bzw. Aussteigerberichte im großkirchlichen Kontext, wie der von Doris Wagner, stellen keine ungewöhnliche Entwicklung dar, sondern reihen sich in die Form traditioneller Berichte ein, die früher meist aus einem „Sektenkontext“ stammten. Religion ist und bleibt auch in den Erfahrungsberichten lesbar und spürbar – oder wie Melanie Möller es treffend beschreibt: Erfahrungsberichte sind Hybriditäten zwischen Literatur und Religion.
Benjamin Gerlich, 13.04.2023
Anmerkungen
- Vgl. Möller: Sektenbilder in Erfahrungsberichten, 13f.
- Da diese Sichtweise aber nicht uneingeschränkt geteilt wird, wird hier auch der geläufigere Begriff „Aussteigerberichte“ verwendet.
- Möller: Sektenbilder in Erfahrungsberichten, 14.
- Ebd., 14.
- Vgl. ebd., 11.
- Ebd., 9.
- Vgl. ebd., 59; Möller stützt sich auf den Genrediskurs von John Frow: Genre. The New Critical Idiom, London 2005, der das Hybridgenre mit einem Buchladen vergleicht, der hauptsächlich Bücher im Verkauf hat, aber auch weitere Artikel „von Schreibwaren bis zu Kaffee“ (126) anbietet.
- Vgl. Möller: Sektenbilder in Erfahrungsberichten, 60–72.
- Vgl. Ulmer: Konversionserzählungen als rekonstruktive Gattung.
- Vgl. Barbour: Versions of Deconversions; Möller: Sektenbilder in Erfahrungsberichten, 60–72.
- Vgl. ebd., 84f.
- Vgl. ebd., 96.
- Hier gilt es u. a. auf nachfolgende Publikationen hinzuweisen: Heinrich Timmerevers/Thomas Arnold (Hg.): Gefährliche Seelenführer? Geistiger und geistlicher Missbrauch, Freiburg i. Br. 2020; Barbara Haslbeck/Regina Heyder/Ute Leimgruber/Dorothee Sandherr-Klemp (Hg.): Erzählen als Widerstand. Berichte über spirituellen und sexuellen Missbrauch an erwachsenen Frauen in der katholischen Kirche, Münster 2020; Céline Hoyeau: Der Verrat der Seelenführer. Macht und Missbrauch in Neuen Geistlichen Gemeinschaften, hg. von Hildegund Keul, Freiburg i. Br. 2023.
- Vgl. hierzu eine Standortbestimmung im Bistum Limburg, die durch eine Tagung im Frankfurter Haus am Dom initiiert wurde, https://bistumlimburg.de/beitrag/geistlichen-missbrauch-verhindern-1 (Abruf: 27.3.2023).
- Definition von Thull: „Zeichen der Gemeinschaft und der Einheit der Kirche in Christus“, bes. 23–31.
- Das knüpft an Barbours Bemerkungen über das self und das reborn self an: „In one sense, every conversion is a deconversion. The ‚turninig from‘ and ‚turning to‘ are alternative processes of a personal metamorphosis, stressing either the rejected past of the old self or the pre-sent convictions of reborn self.“, Barbour: Versions of Deconversions, 3.
- „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“
- Diese Bezeichnung ist aus kirchlicher (römisch-katholischer) Perspektive gesehen nicht voll zutreffend, da die Gemeinschaft, deren Mitglied Doris Wagner war, kanonisch kein Orden ist, sondern ein Institut des geweihten Lebens. Doris Wagner ließe sich somit als „Schwester“ bezeichnen, nicht jedoch als Ordensfrau bzw. -schwester. Die auf dem Cover gewählte Bezeichnung dürfte auf den Verlag zurückgehen.
- „Nach acht Jahren verließ sie das Kloster gebrochen und sexuell missbraucht.“
- „Ich schäme mich dafür, was Doris Wagner als junger Frau angetan wurde, unter dem Dach dieser Gemeinschaft. Mir geht das persönlich sehr nahe.“ Gary Lukas Albrecht ist Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen im Bistum Essen.
- Vgl. Beinert: Geleitwort.
- Die Seitenangaben, die im Text in Klammern angegeben sind, beziehen sich auf Wagners Buch Nicht mehr ich.
- Geistliche Familie „Das Werk“ (lat. Familia spiritualis opus, FSO), 1938 gegründet, 2001 päpstlich anerkannt.
- So schreibt Sr. Ottilie, ihre Ansprechpartnerin im Orden: „Jeder, der in die Königsfamilie eintreten wolle, müsse einen Berufungskampf durchmachen, denn alles, was von Gott sei, werde von Satan angegriffen“ (48).
- „Als ich wieder in Rom war, erlebte ich eine letzte Phase inneren Widerstandes. Ich musste doch irgendwie meine Lage verändern können, dachte ich. Nach wie vor war ich fest entschlossen, alle Regeln einzuhalten, denn entweder die Königsfamilie war von Gott, und davon ging ich aus, dann konnte ich Gott nur in der Königsfamilie finden, wenn ich mich an die Regeln hielt. Oder die Königsfamilie war nicht von Gott, dann wäre ein Regelverstoß lächerlich, dann müsste ich sowieso ganz etwas anderes mit meinem Leben tun“ (211).
- Vgl. Möller: Sektenbilder in Erfahrungsberichten, 9.
- Ebd.
- Ebd., 366.
- Vgl. ebd., 367.
Literatur
Barbour, John D.: Versions of Deconversions. Autobiography and the Loss of Faith, Charlottesville/London 1993.
Beinert, Wolfgang: Geleitwort, in: Wagner, Doris: Nicht mehr ich. Die wahre Geschichte einer jungen Ordensfrau, München/Wien 2016.
Hahnemann, Andy/Oels, David (Hg.): Sachbuch und populäres Wissen im 20. Jahrhundert, Frankfurt a. M. 2008 (Einleitung des Sammelbandes).
Möller, Melanie: Sektenbilder in Erfahrungsberichten. Hybriditäten zwischen Literatur und Religion, Bochum/Freiburg i. Br. 2019.
Thull, Philipp: „Zeichen der Gemeinschaft und der Einheit der Kirche in Christus.“ Der theologische und kirchenrechtliche Ort der Neuen Geistlichen Gemeinschaften und Kirchlichen Bewegungen, Sankt Ottilien 2017.
Ulmer, Bernd: Konversionserzählungen als rekonstruktive Gattung. Erzählerische Mittel und Strategien bei der Rekonstruktion eines Bekehrungserlebnisses, in: Zeitschrift für Soziologie 17/1 (1988), 19–33, https://doi.org/10.1515/zfsoz-1988-0102 (Abruf: 31.3.2023).
Wagenseil, Christoph: Aussteiger. Zur Geschichte eines einstigen Modewortes, 2011, https://www.remid.de/blog/2011/10/aussteiger-zur-geschichte-eines-einstigen-modewortes (Abruf: 13.1.2023).
Wagner, Doris: Nicht mehr ich. Die wahre Geschichte einer jungen Ordensfrau, München/Wien 2016.