Claudia Jetter

"Blick in die Ewigkeit"

Ein Abendworkshop mit Eben Alexander und Karen Newell

Der amerikanische Neurochirurg Eben Alexander ist seit einer einschneidenden Nahtoderfahrung als Autor und Referent tätig. In seinen Büchern und Vorträgen berichtet er von der medizinisch nicht erklärbaren Jenseitserfahrung, die er während eines einwöchigen Komas gemacht habe. Zusammen mit seiner Partnerin Karen Newell gibt Alexander Meditationskurse, in denen Teilnehmende lernen, mithilfe von heilenden Klängen bewusstseinserweiternde Zustände herzustellen, die seiner Jenseitserfahrung gleichkommen. Alexander wurde durch seinen Bestseller „Proof of Heaven. A Neurosurgeon‘s Journey into the Afterlife“ (2012) und durch diverse TV-Auftritte (u.a. mit Oprah Winfrey, 2014) bekannt. Unsere Referentin Claudia Jetter hat an einem solchen Kurs teilgenommen.

An einem Freitagabend Ende Mai setze ich mich um 20 Uhr noch mal an meinen Schreibtisch, um an einem Online-Seminar mit dem Titel „Blick in die Ewigkeit“ teilzunehmen. Der Teaser kündigt einen Vortrag eines Neurowissenschaftlers zum Thema Nahtoderfahrung an und verspricht eine praktische Einführung in die Welt der „Sacred Acoustics Audiotechnologie“, einer Art Klangmeditation, mit deren Hilfe ich meine „eigene Verbindung zu innerem Wissen und den tieferen Realitäten der Existenz erforschen“ kann.2  Gefunden habe ich das zweistündige Seminar über die Website des „Frankfurter Rings“, eines großen Esoterikforums.3  Die Pandemie hat auch hier ihre Spuren hinterlassen. Schaut man in den Kalender des Portals, stößt man fast ausschließlich auf Webinare, Online-Seminare und Live-Streams, die man kostenpflichtig buchen kann. Das Zielpublikum scheint sich damit arrangiert zu haben. So öffne ich an jenem Abend um kurz vor acht gleichzeitig mit ca. 45 weiteren Teilnehmenden, vornehmlich Frauen mittleren Alters, den angegebenen Zoom-Link und warte darauf, dass die Moderatorin mich „eintreten“ lässt.

Zuerst gibt es eine kurze Vorstellung der beiden „Mentoren“4  durch die Leiterin des „Frankfurter Rings“, Brita Dahlberg, sowie Angaben zu Ablauf und Dauer der Veranstaltung. Bereits in den Einführungsworten wird die zentrale Botschaft des Abends platziert: dass die materialistische Weltanschauung unseren Blick auf das kosmische Bewusstsein verstellt. Um das Grundproblem unserer verfehlten Weltanschauung zu verdeutlichen, erzählt die Moderatorin kurz die Geschichte des Neurochirurgen Eben Alexander, dessen naturwissenschaftliches Weltbild ins Wanken geraten sei, nachdem er 2008 während eines Komas intensive Jenseitserfahrungen gemacht habe. „Während einer Nahtoderfahrung tauchte er in Sphären ein, in denen alle Beschränkungen von Raum und Zeit aufgehoben waren und er der unendlichen, liebevollen Kraft des Universums gewahr wurde.“5  Dabei wird betont, dass Alexander zuvor an der Harvard Medical School gearbeitet habe − und dass er die Erkenntnisse aus seiner Jenseitserfahrung mit empirischen Daten belegen könne. Bevor der Vortrag beginnt, wird noch Alexanders Partnerin Karen Newell vorgestellt,6  die später eine meditative Sequenz mit „binauralen Beats“ anleiten wird.7

Eben Alexanders spirituelle Reise

Zu Beginn des Vortrags stellt nun auch Eben Alexander selbst noch einmal seine langjährige Tätigkeit als Neurochirurg an der Harvard Medical School heraus, nach deren naturwissenschaftlichen Maßstäben seine Koma-Erfahrungen nicht zu erklären seien.8  Und endlich schildert er diese Erfahrungen. Er berichtet von verschiedenen Ebenen – der „Regenwurmperspektive,“ dem „Übergangstal“ und dem „Kern“ – zwischen welchen er sich durch musikalische Portale bewegen konnte. Seine anschauliche Darstellung von ihn umschlingenden Wurzeln in der „Regenwurmperspektive“ oder von dem Gefühl eines göttlichen Hauchs, der ihn berührte, während er auf den Flügeln eines Schmetterlings durch das „Übergangstal“ flog, zeichnet ein eindrückliches Bild seiner spirituellen Reise. Nach einer Begegnung mit seinem Schutzengel, der ihm (telepathisch) heilende Worte zusprach, gelangte er zuletzt, so erzählt Alexander, mithilfe der Musik von Engelschören zum „Kern“ – zu dem Ort, wo unsere Wahrnehmung von „Liebe, Heilung und Ganzheit“ entsteht und wo einzig die göttliche Präsenz wahrgenommen werden kann.9  Begleitet vom Klang des „Om“ hatte er im „Kern“ verschiedene Visionen, die ihm dabei helfen sollten, die Welt der heilenden Klänge besser zu verstehen.10

Nach einer Woche wacht Alexander wieder auf und versucht, das Erlebte medizinisch aufzuarbeiten. „Ich selbst war mein größter Skeptiker“, betont er erneut. Schließlich folgt er doch dem Auftrag, den er im „Kern“ erhalten hat, und beginnt, seine Geschichte mitsamt seiner Botschaft von den heilenden Klängen zu verbreiten und sich über das im Jenseits Gelernte „mit vielen Forschern aus der ganzen Welt“ auszutauschen.11  Passend ausgerichtet auf sein deutsches Publikum stellt Alexander abschließend fest, dass verblüffend viele seiner Erkenntnisse den Transzendenzvorstellungen des Deutschen Idealismus entsprächen.

Nun ist die Schilderung vorbei, die „Bewusstseinsrevolution“ präsentiert. Eine gute Stunde ist vergangen. So oder so ähnlich hat Alexander seine Geschichte schon häufig vorgetragen, beispielsweise 2014 bei der Theosophischen Gesellschaft in Boston.12  So steht sie auch in seinem Bestseller. Man hat daraufhin die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Weil sie für den Referenten übersetzt werden müssen, werden wir aufgefordert, sie in den Chat zu tippen. Sehr früh kommt die alles entscheidende Frage: Was sagt „die Wissenschaft“ dazu? Alexander antwortet, er bekomme unglaublich viel Post von Hunderten von Leuten, die im medizinischen Bereich arbeiteten, von Ärzten oder Ingenieuren, die seinen Versuch, „die Wissenschaft“ mit den Erfahrungen der „höheren Seele“ und dem alles verbindenden Bewusstsein zu vereinen, sehr begrüßten. Er antwortet routiniert und lässt dabei die kritischen Stimmen vieler medizinischer Kollegen unerwähnt.

Dann die nächste Frage: Wenn in direktem Kontakt mit dem Göttlichen eine umfängliche Heilung möglich ist, kann solch eine Heilung auch in unseren Sphären geschehen? Und wenn ja, wie? Alexander antwortet vorsichtig und betont, dass das Wissen um die Möglichkeit einer solch „wundersamen“, also medizinisch nicht erklärbaren Heilung die Grundvoraussetzung für ein Gelingen sei. Und er verweist auf andere Menschen mit Nahtoderfahrungen, die von vollumfänglichen Heilungen berichten. Er verweist auch auf die „Sacred Acoustics“, womit ähnliche bewusstseinserweiterte Zustände erreicht werden könnten. Die Reihung der beiden Aussagen suggeriert dem Hörer, dass Heilung möglich ist. Gesagt hat er das so aber natürlich nicht. Auch die folgende Frage lässt erkennen, welche Hoffnungen manche dazu veranlasst haben, an dieser Veranstaltung teilzunehmen: Eine Frau berichtet, dass ihr manchmal ihre verstorbene Tochter im Traum begegne. Sie möchte wissen, ob sie durch die „Sacred Acoustics“ leichter und gezielter in jene Sphären eindringen könne, wo Kommunikation mit ihr möglich sei. Alexander verweist auf ehemalige Workshop-Teilnehmer, die berichtet hätten, dass der Schleier, der die Kommunikation mit Verstorbenen erschwere, durch die heilenden Klänge dünner geworden sei. Wieder der Verweis auf andere – eine Andeutung, aber keine Garantie.

Zum Schluss erklärt Alexander, entsprechend seiner Rolle als Wissenschaftskommunikator, warum die „binauralen Klänge“ so stark wirkten. Er greift dabei auf die Evolutionsbiologie zurück. Dann übergibt er das Wort an seine Partnerin Karen Newell, seine spirituelle Lehrerin für „heart consciousness“ („Herz-Bewusstsein“).

Einführung in die Sacred Acoustics

Es schließt sich der Höhepunkt des Abends an: die Herzfrequenz-Meditation, die uns praktisch in die „Sacred Acoustics“ einführen und uns mit den „tieferen Realitäten der Existenz“ verbinden soll. Die spirituelle Reise soll durch die binauralen Klänge vereinfacht werden. Laut Newell kann sie auch Menschen ein Meditationserlebnis ermöglichen, die sonst nur schwer „abschalten“ können. Bevor es richtig losgeht, stellt die Anleiterin noch mögliche Empfindungen und Erfahrungen in Aussicht, die bei der Meditation entstehen können. Von einem anderen Zeitempfinden ist die Rede, von tiefem Frieden und eindrücklichen Licht- oder sogar Zukunftserfahrungen. Nie fehlt die einschränkende Wendung „Manche Zuhörer werden …“.

Die nachfolgende Klangmeditation wird von einer Videosimulation begleitet. Ein tiefer, durchdringender Ton ertönt, welcher später durch weitere, eher getragene Klänge sowie ein tiefes „Om“ – den „Klang der Urschwingung“ – ergänzt wird. Während die Videosimulation ein Partikel zeigt, das durch das Universum gleitet, werden wir angeleitet, richtig zu atmen. So richtig will die beruhigende Atmosphäre aber nicht aufkommen, da die Tonsequenz nach jedem sanft gesprochenen Satz von Newell durch die darauffolgende Synchron-Übersetzung unterbrochen wird – die Tücken einer internationalen Meditation per Zoom.

Nach sieben Minuten ist alles vorbei. Für längere Sequenzen müssen wir uns die CDs von Newell kaufen oder uns zumindest auf ihrer Website mit Namen anmelden. Es folgt noch eine kurze Nachbesprechung, jedoch ohne den Austausch von persönlichen Erfahrungen − und stattdessen wieder mit den relativierenden „Manche von euch haben vielleicht XY gespürt …“-Sätzen. Ob jemand der Anwesenden, wie Newell andeutet, wirklich ein „spirituelles Abenteuer“ erlebt hat, „durch eine Tür in die Zukunft geblickt“ oder mit einem verstorbenen Menschen gesprochen hat, bleibt daher ungewiss. Zum Schluss werden wir von den Mentoren für den Versuch gelobt, zu unserem Ur-Bewusstsein zurückzugelangen und uns damit selbst zu helfen. Und da wir mit allen und allem verbunden sind durch das eine göttliche Bewusstsein, so lässt sich schließen, bedeutet Selbsthilfe wohl immer auch Hilfe für andere.

Reflexion und Einschätzung

Das Unterfangen, evidenzbasierte Medizin und Metaphysik zu vereinen, hat in den USA eine lange Geschichte. Seit die Naturwissenschaften im 19. Jahrhundert die Deutungshoheit über „wahres Wissen“ gewonnen haben, versuchen Vertreter und Vertreterinnen der Esoterik und des Spiritismus, sich über Autoritäten aus diesem Bereich zu legitimieren. Mit ihrem „Sacred Acoustics“-Konzept bedienen Alexander und Newell das gängige esoterische Narrativ des „verborgenen Wissens“, das durch bestimmte, nicht allen Menschen zugängliche Praktiken angeeignet werden kann.13  Die praktische Anleitung zur „Seelenwachstum“14  fördernden Klangmeditation verspricht dabei eine Selbstermächtigung, die schnell zur Methodengläubigkeit werden kann.

Um seine mirakulöse Erfahrung und im Anschluss daran die „Sacred Acoustics Audiotechnologie“ zu autorisieren, setzt Alexander bewusst seinen akademischen Titel ein. Auch wenn er zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung 2012 schon seit einigen Jahren nicht mehr als Neurochirurg gearbeitet hatte und bereits vor seinem Koma wegen diverser – gerichtlich verhandelter – Behandlungsfehler in Verruf geraten war, hält ihn das bis heute nicht davon ab, sich als den bekehrten Neurochirurgen aus Harvard zu präsentieren, der Wissenschaft und Weltseele wieder vereint.15  Seine „wissenschaftliche Beweisführung“ ist jedoch umstritten.16  So berichtet die Ärztin Laura Potter, die Alexander während seiner Meningitis in der Notaufnahme behandelte, dass sein Koma keineswegs von der Meningitis ausgelöst worden sei und es keineswegs eine volle Woche angedauert habe, wie Alexander behauptet. Stattdessen sei es durch Medikamente verursacht worden, die Alexander immer wieder in deliriumartige Bewusstseinszustände beförderten.17

Weitaus problematischer als Alexanders medizinische Darstellung sind allerdings die daraus gezogenen Schlüsse und Andeutungen von ganzheitlicher Heilung. Durch geschickte Rhetorik wird eine solche zwar nie explizit versprochen, aber doch implizit in Aussicht gestellt, wie man bei der Fragerunde erkennen konnte. Auch die Hinweise auf eine mögliche Kommunikation mit verstorbenen Menschen suggerieren den Teilnehmenden, dass seelische Heilung durch Begegnung möglich, ja sogar wahrscheinlich sei, sofern man die im Seminar gelernten Strategien berücksichtige. Das aktive Schüren solcher Heilungserwartungen nutzt die physische und emotionale Gebrochenheit mancher Teilnehmenden aus und kann gefährlich werden, wenn keine anderweitige medizinische Hilfe in Anspruch genommen wird.

Das Geschäftsmodell von aufeinander aufbauenden Seminaren mit dazugehörigen CDs, Videos und Büchern offenbart obendrein das finanzielle Interesse der „Mentoren“, die in erster Linie eine starke Kundenbindung schaffen wollen − womöglich noch vor der Verbindung zwischen meinem Bewusstsein und der Weltseele. So kostet das erste, noch vergleichsweise günstige Angebot des Abend-Workshops (21.5.2021) 35 Euro. Es beinhaltet allerdings nur eine kleine Kostprobe der Klangmeditation. Um die Technik richtig zu erlernen, gibt es, neben dem ebenfalls vom „Frankfurter Ring“ angebotenen Tagesworkshop (97 Euro), ein breites Angebot an Hybrid-Kursen,18  die kostenpflichtig weitergeführt werden können.

Aus theologischer Sicht reiht sich Alexanders spirituelle Weltanschauung nahtlos in die ur-amerikanische Tradition des spirituell Suchenden ein, der sich, losgelöst von einengenden konfessionellen Zwängen und materialistischen Weltdeutungen, verschiedenster Traditionen bedient und diese in einem unverbindlichen, transpersonalen und spiritualistischen Weltbild verbindet.19  Die Abgrenzung zum Gott des Christentums wird mit dem der asiatischen Meditation entstammenden Laut „Om“ als alternativer Gottesbezeichnung deutlich markiert. Mentales und Physisches werden auf ein drittes, allumfassendes Prinzip zurückgeführt – das „Göttliche“ –, das letztlich den kategorialen Unterschied zwischen Schöpfer und Geschöpf, welches Gottes Hilfe bedarf, aufhebt. Anstatt eines Trost spendenden Vertrauens auf Gott bleibt dem Menschen, der hier auf sich allein gestellt ist, nur die Hoffnung, Erkenntnis und Heilung durch die gelernte Technik zu finden.


Claudia Jetter, 01.09.2021

 

Anmerkungen

1  Deutsch: Blick in die Ewigkeit. Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen, München 2013.

2  Vgl. https://frankfurter-ring.de/veranstaltung/blick-in-die-ewigkeit (Abruf der in diesem Beitrag angegebenen Internetseiten: 21.6.2021).

3  Der Frankfurter Ring wurde 1969 gegründet. Dort werden u. a. Vorträge und Seminare zu den Themen ganzheitliche Heilweisen, innere Einkehr, sinnliche und außersinnliche Erfahrungen sowie Körper- und Psychotherapien angeboten. Neben den Veranstaltungen publiziert das Forum ein Magazin und wirbt aktiv in den sozialen Medien.

4  Alle Referentinnen und Referenten des Frankfurter Rings sind auf der Website als „Mentoren“ aufgeführt, was den Lehrcharakter der Veranstaltungen unterstreicht. Vgl. https://frankfurter-ring.de/referenten.

5  Aus dem Teaser-Text der Veranstaltung, https://frankfurter-ring.de/veranstaltung/blick-in-die-ewigkeit.

6  Die Rollenaufteilung hat stark symbolhaften Charakter: Als Mann und Arzt scheint Alexander das (mangelhafte) rationale Wissen zu repräsentieren. Erst nach einer dramatischen „Bekehrungserfahrung“ dringt er zu einem verborgenen ganzheitlichen Wissen durch, welches Newell als Frau intuitiv erkannt und durch praktische Methoden zugänglich gemacht hat.

7  Wie uns im Laufe des Seminars erklärt wird, stimulieren die „binauralen Klänge“ der „Sacred Acoustics Audiotechnologie“ unser Stammhirn. Da dieses wesentlich älter sei als der akustische Bereich der Hirnrinde, der normale Klänge verarbeitet, könne dadurch unsere Wahrnehmung manipuliert und das „Ur-Bewusstsein“ wiedererlangt werden.

8  Alexander argumentiert, dass den ärztlichen Berichten nach seine Gehirnfunktion so stark eingeschränkt war, dass Halluzinationen und Träume nicht möglich gewesen seien. Dies sei der Beweis dafür, dass es ein vom Gehirn unabhängiges Bewusstsein gebe. Kritiker widersprechen Alexander und führen die Erfahrungen auf Halluzinationen bzw. die Ausschüttung von Endorphinen zurück. Vgl. Michael Shermer: Why a Near-Death Experience Isn‘t Proof of Heaven, Scientific American, 1.4.2013, https://tinyurl.com/hd5s3y.

9  Alexander nennt das Göttliche „Om“, da das der Klang gewesen sei, den er im „Kern“ gehört habe, und weil das Wort „Gott“ zu vorbelastet und „klein“ sei.


10  Alexander berichtet im Vortrag u. a. von einer Vision, in der ein Fisch wiederholt aus dem Wasser auftaucht, in die Luft springt und wieder eintaucht. Das interpretiert er als Sinnbild für die Reinkarnation, wobei der Moment in der Luft das Stadium der Seele in der Zwischenwelt repräsentiert.

11  Im Laufe des Abends weist Alexander immer wieder auf die „Galileo Commission“ hin, deren neuester Bericht den Titel „Beyond a Materialist Worldview: Towards an Expanded Science“ trägt. Die Mitglieder des Projekts wenden sich gegen einen rein materialistischen Zugang als einzige Grundlage für Wissen und Werte. Vgl. www.galileocommission.org.

12  Vgl. www.youtube.com/watch?v=qbkgj5J91hE.

13  Vgl. Matthias Pöhlmann: Esoterik,www.ezw-berlin.de/html/3_143.php.

14  Alexander spricht viel von „soulgrowth“ („Seelenwachstum“) und dem Weiterentwickeln der „higher soul“ („Höhere Seele“), die auf dem Weg nach Hause sei, um wieder vollkommen (geheilt) zu werden. Dieses Vokabular entstammt der amerikanischen Romantik, welche in spiritistischen Zirkeln seit den 1880er Jahren starken Anklang gefunden hat und spätestens seit der gegenkulturellen Jugendbewegung der 1960er Jahre im amerikanischen Mainstream angekommen ist. Vgl. Catherine Albanese: A Republic of Mind and Spirit. A Cultural History of American Metaphysical Religion, New Haven 2007.

15  Vgl. „Proof of Heaven“ doctor faced a $3million malpractice lawsuit when he fell into a coma, Daily Mail Online, 24.12.2013, https://tinyurl.com/5xppbb6f. Vgl. auch Luke Dittrich: The Prophet, Esquire, 2.7.2013: „Before Proof of Heaven made Dr. Eben Alexander rich and famous as a ‚man of science‘ who‘d experienced the afterlife, he was something else: a neurosurgeon with a troubled history and a man in need of reinvention“ (www.esquire.com/entertainment/interviews/a23248/the-prophet).

16  Vgl. Shermer: Why a Near-Death Experience Isn‘t Proof of Heaven (s. Fußnote 8).

17  Vgl. Dittrich: The Prophet (s. Fußnote 15).

18  Vgl. hierzu das Angebot des „Inner Sanctum Kurses“, welches asynchrone Lerneinheiten beinhaltet wie auch monatliche Live-Fragerunden. Für einen Monat kostet dieses Angebot 25 USD, für ein Jahr 200 USD. Vgl. www.innersanctumcenter.com/program.

19  Vgl. Leigh Eric Schmidt: Restless Souls. The Making of American Spirituality, Berkeley 2005.