Bruno-Gröning-Freundeskreis auf Erfolgskurs?
(Letzter Bericht: 7/2000, 250 f) Aktuelle Zahlenangaben und Einblicke in die vielfältigen publizistischen Aktivitäten des Bruno-Gröning-Freundeskreises (BGF) liefert die neueste Ausgabe von "Bruno Gröning - Die Informationszeitschrift des Freundeskreises" (4. Jg., Winter 2001).
Mehr als 30 000 Freunde in 500 Gemeinschaften soll es im fremdsprachigen Ausland inzwischen geben. Weltweit beläuft sich die Zahl nach einer Angabe in der Herbstausgabe 2001 der "Informationszeitschrift" auf rund 50 000 - offenbar mit steigender Tendenz (4. Jg., Herbst 2001, 12). Die Texte der Publikationen werden derzeit in 44 Sprachen übersetzt. Rund 500 Übersetzer sind hierfür ehrenamtlich tätig.
Nach wie vor spielen Vorträge für die Öffentlichkeitsarbeit eine zentrale Rolle. Die Vortragsreihe über "geistige Heilung durch die Lehre Bruno Grönings" wird nach Mitteilungen des BGF in mehr als 60 Ländern durchgeführt. In vielen Fällen sei es auch im Ausland gelungen, dafür sogar Räume örtlicher Universitäten zu erhalten.
Im Herbst führte Matthias Kamp eine dreiwöchige Vortragsreise in den USA und Kanada durch. Rund 50 "Freunde" aus neun Ländern hatten dafür im Vorfeld kräftig die Werbetrommel gerührt: "Zeitungen und Zeitschriften wurden angeschrieben, persönliche Einladungen für Ärzte und andere Heilberufler, zehntausende an Flyern als Zeitungsbeilage, hunderte von E-Mails wurden verschickt" (4. Jg., Winter 2001, 15).
Nach eigenen Angaben besuchten über 600 Menschen die Veranstaltungen in New York, Toronto, Ottawa, Vancouver, Los Angeles, San Diego, Tucson, Denver und Chicago. Ihre Wirkung verfehlten die Vorträge offenbar nicht: "In allen besuchten Städten konnten Gemeinschaften aufgebaut oder bestehende vertieft werden" (ebd.). Nach Mitteilung des Freundeskreises habe die Medizinische Universität in Tucson/Arizona sogar eine "offizielle Zusammenarbeit für den Vortrag" angeboten (ebd., 3)!
Für den internen Gebrauch gibt es neuerdings eine Videothek: Mitschnitte von Tagungen und Schulungswochen werden archiviert und können kostenlos von Mitgliedern des Freundeskreises entliehen werden. Der Videofilm "Der Wunderapostel" (www.gh-film.de) liegt inzwischen in Russisch, Polnisch, Englisch und Ungarisch vor, der Text wurde in 16 Sprachen übersetzt. Der Kinofilm, der seit 1999 eigenen Angaben zufolge "nur noch in geringer Intensität" läuft, wurde in über 118 deutschen Orten gezeigt. Zwischen 1993 und 2001 haben ihn 50 000 Menschen gesehen.
Der BGF hat deshalb seine Film- und Videoarbeiten intensiviert. So heißt es: "Im Grete Häusler GmbH-Verlag sind verschiedene Video-Filme erschienen, die Offenen Kanäle werden mit Filmen über das Geschehen um Bruno Gröning bestückt, und ein weiterer großer Kinofilm ist in der Endbearbeitung: Das Phänomen Gröning. Ein Dokumentarfilm über Bruno Gröning mit Spieleinlagen und vielen Zeitzeugeninterviews" (ebd., 16). Weitere Filme über Aktivitäten der Medizinisch-Wissenschaftlichen Fachgruppe (MWF), zum Buch "1001 Weg - Bruno Gröning in Tagebüchern junger Menschen" sowie über Kongresse und Vorträge der MWF sind in Arbeit.
Es ist davon auszugehen, dass der Bruno-Gröning-Freundeskreis über die MWF auf internationaler Ebene seine Anstrengungen noch vergrößern wird, um die in dieser Hinsicht offensichtlich unbedarften Universitäts- bzw. Fachbereichsleitungen für eigene Werbezwecke einzuspannen. Hinweise dafür, dass es den Gröning-Freunden immer wieder gelingt, universitäre oder städtische Räumlichkeiten für Werbeveranstaltungen zu nutzen, finden sich in der "Informationszeitschrift des Freundeskreises" immer wieder. Solcherlei "Erfolgsberichte" über öffentliche Veranstaltungen der MWF erwähnen nicht nur die Freie Universität Berlin (vgl. MD 7/2000, 250 f) oder die Universität Tucson/USA, sondern neuerdings auch die Universität Wien und die Stadtbibliothek von Prag.
Matthias Pöhlmann