Buddhismus

Buddhistischer Religionsunterricht in Berlin

(Letzter Bericht: 1/2003, 33ff; 2/2003, 72f, 73ff)) Seit dem Beginn des neuen Schuljahrs 2003/2004 darf die Buddhistische Gesellschaft Berlin e.V. (BGB) an zwei Berliner Schulen (John-Lennon-Oberschule Bezirk Mitte und Schinkel-Grundschule in Charlottenburg) Religionsunterricht erteilen. Der Rahmenplan vom Dezember 2002 war am 13. Juli 2003 genehmigt worden, so dass von da an in den Schulen für den Unterricht geworben werden durfte, faktisch erst seit Beginn des neuen Schuljahrs, denn am 3. Juli hatten die Schulferien begonnen.

Durchgeführt wird der Unterricht von Renate Noack, von Haus aus Studienrätin für Deutsch und Philosophie und gemeinsam mit ihrem Mann, Dr. Rainer Noack, langjährige Leiterin der Buddhistischen Gesellschaft Berlin. Noacks fühlen sich dem Zen-Buddhismus verbunden, das Zentrum der BGB in Berlin-Steglitz ist aber auch für andere buddhistische Orientierungen aufgeschlossen. Neben der evangelischen und katholischen Kirche, dem Humanistischen Verband und der Islamischen Föderation in Berlin ist die Buddhistische Gesellschaft Berlin nun berechtigt, jeweils an vier Nachmittagen in der Woche (um auch Schülern anderer Schulen berlinweit die Teilnahme zu ermöglichen) in von den Schulen zur Verfügung gestellten Räumen ihren Unterricht durchzuführen, der zu 90 Prozent vom Senat finanziert wird. Berechnet wird der Zuschuss anhand der Anzahl der Schüler. Bei Redaktionsschluss lag diese Zahl bei fünf für den Unterricht in der John-Lennon-Oberschule (Mo/Mi) und vier in der Schinkel-Grundschule (Di/Do). Auf eine kostendeckende Standardhöhe für volle Schulstunden steigt der Zuschuss erst, wenn eine Zahl von 15 Schülern pro Gruppe erreicht ist. Das könnte durchaus, verglichen mit den Erfahrungen der Islamischen Föderation, bereits ab dem kommenden Schuljahr der Fall sein. Der Unterricht wird in Kooperation und im Auftrag der Deutschen Buddhistischen Union durchgeführt, die auch dafür Sorge tragen will, dass in der Zukunft staatlich geprüfte Lehrkräfte bereitgestellt werden können. Ein entsprechendes Gesetz wird für kommendes Jahr erwartet.

Ulrich Dehn