Michael Utsch

Christliche Aufmerksamkeit oder buddhistische Achtsamkeit?

Notwendige Unterscheidungen

Im Zeitalter interreligiöser Buntheit mit ihren vielfältigen Integrationsansätzen mag es irritieren, zwischen christlich geübter Aufmerksamkeit und buddhistisch geprägter Achtsamkeit zu unterscheiden. Bilden die auf Erfahrung fokussierten, nach innen gerichteten Übungen der Meditation nicht eine Brücke zwischen den verschiedenen Religions- und Glaubenssystemen? Steht die Wahrnehmung der Verbundenheit mit dem Göttlichen nicht im Zentrum aller Mediationswege? Ist Mystik nicht der Kern aller Religionen? Wozu sollen die Besonderheiten christlicher Übungswege ins Gedächtnis gerufen und der buddhistischen Achtsamkeit gegenübergestellt werden?

Eine Methode kann nur im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Ziel eingeschätzt werden. Schon Gershom Scholem hat betont, dass es keine Mystik an sich gebe, sondern „nur Mystik von etwas, Mystik einer bestimmten religiösen Form“1. Meditative Übungen dienen dem Wahrnehmungs- und Einstellungstraining gegenüber einer transzendenten Wirklichkeit, und man könnte sie mit einer Sprache vergleichen. Niemals sprechen wir „Sprache“ an sich. Wenn wir das deutsche, französische oder englische Zeichensystem benutzen, betreten wir einen spezifischen Kulturraum mit eigenen Traditionen, Sitten, Symbolen und Ritualen. Dieser Vergleich verdeutlicht den Reduktionismus, der mit dem Ansatz einer universellen, kulturübergreifenden Mystik einhergeht. Insofern ist es hilfreich und weiterführend, die Konturen christlicher Spiritualität2 und evangelischer Mystik3 möglichst präzise zu bestimmen.

Unübersehbar haben sich seit den 1970er Jahren in den christlichen Einkehrhäusern asiatische Versenkungsmethoden wie Yoga, Zen und Achtsamkeitsmeditation ausgebreitet. Allerdings wird mit der Hinwendung zu diesen Methoden die über Jahrhunderte verfeinerte und bewährte Tradition der Kontemplation mit dem Fokus auf biblischer Betrachtung (lectio divina) verlassen. Obwohl seit einigen Jahren eine bemerkenswerte Renaissance der lectio divina im Katholizismus und in protestantischen Kirchen zu beobachten ist,4 werden heute in kirchlichen Häusern der Stille zumeist zeitgenössische Trends der Körperkultur und der transpersonalen Psychologie aufgegriffen und durch buddhistische und neuhinduistische Elemente ergänzt.5 Wird dabei bedacht, dass die östlichen Meditationspraktiken keinesfalls nur neuartige Wahrnehmungs- und Körperübungen darstellen, sondern auch die Inhalte beeinflussen werden? Hier stehen nicht eine wünschenswerte stärkere Einbeziehung des Körpers und weitere anregende Impulse aus anderen Traditionen zur Debatte. Aber viele Indizien belegen, was auch die in dieser MD-Ausgabe vorgestellte Studie von Annette Meuthrath zeigt: Die christliche Identität und das Menschen- und Gottesbild verändern sich durch eine östlich geprägte Meditationspraxis maßgeblich.

Buddhistische Wurzeln der Achtsamkeit

Genau genommen speist sich Achtsamkeit selber aus verschiedenen Quellen, die je nach Lehrer unterschiedlich akzentuiert werden. Teile der Methode stammen aus der Vipassana-Tradition, andere aus dem Zen oder dem hinduistischen Yoga. Dennoch ist ein Achtsamkeitstraining für viele zur Eintrittstür für eine vertiefte Beschäftigung mit dem Buddhismus geworden.

Besonders unter Psychotherapeuten wird der Buddhismus heute sehr geschätzt, weil er den weit verbreiteten narzisstischen Störungen etwas entgegensetzen kann. Das buddhistische Geistestraining stellt Möglichkeiten zur Überwindung von ungesunden Selbstkonzeptionen zur Verfügung, durch die egoistische Motive unwichtiger werden und das Selbstmitgefühl wachsen kann. Mittlerweile ist eine zweite Welle der Buddhismus-Rezeption in der Psychotherapie zu beobachten. Während die erste Welle in den 1990er Jahren insbesondere die Achtsamkeitspraxis mit ihren therapeutischen Möglichkeiten in den Mittelpunkt gestellt hat, richtet sich das Interesse der gegenwärtigen zweiten Welle stärker auf die verändernde Kraft des Mitgefühls und die Entwicklung von Weisheit.6

Eine nachhaltige Bewusstseinsveränderung, darin sind sich die buddhistisch geprägten Psychologen einig, kann durch die gezielte Einbeziehung von Meditation erreicht werden. Der Zugang zu einem achtsamen Gewahrsein sei auch inmitten von Leid und Schmerzen möglich. Insbesondere wird auf die Kultivierung von Mitgefühl und die Entwicklung von Selbstmitgefühl hingewiesen. Eine Studie weist darauf hin, dass Psychotherapeuten, die selbst meditierten, bessere Therapieergebnisse erzielen als Kollegen ohne eine solche Praxis.7

Durch die Verbindung von buddhistischen Praktiken mit verhaltenstherapeutischen Interventionen sind empirisch überprüfte Psychotherapieverfahren entstanden. Mehrere achtsamkeitsbasierte Verfahren bilden die „3. Welle“ der Verhaltenstherapie nach der Phase der Lerntheorie und der kognitiven Wende. Das religiöse Weltbild des Buddhismus harmoniert recht gut mit dem lernpsychologischen Ansatz, weil beide Traditionen wirkungsvolle Übungen zur Gefühlswahrnehmung und -veränderung entwickelt haben. Achtsamkeitsbasierte Konzepte als störungsübergreifende Komponenten zielen einerseits auf die Verbesserung der Akzeptanz unangenehmer Lebensumstände und Emotionen, andererseits auf die Verbesserung einer neutralen, emotionsfreien Beobachtung innerseelischer Prozesse.

Die drei bekanntesten achtsamkeitsbasierten Verfahren sind die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) nach Marsha Linehan, die „acceptance and commitment therapy“ (ACT) nach Steven Hayes sowie das Verfahren der „mindfulness-based stress reduction“ (MBSR) nach Jon Kabat-Zinn. Alle drei Verfahren haben starke Verbindungen zum Buddhismus, auch wenn diese oft nicht reflektiert werden. Marsha Linehan, die Begründerin der DBT, hat im März 2015 bei dem Festakt zum 90. Geburtstag des Zen-Meisters Willigis Jäger diese Wurzeln beschrieben. In ihrer Laudatio würdigte sie Willigis Jäger, von dem sie selbst nach langjähriger Schülerschaft zur Zen-Meisterin ernannt worden war, und hob hervor, dass Jäger eigentlich der Koautor aller ihrer Veröffentlichungen sein könnte, weil seine Gedanken die DBT maßgeblich geprägt hätten.8 Auch Steven Hayes, der Begründer der ACT, hat schon vor vielen Jahren auf Gemeinsamkeiten seines therapeutischen Ansatzes mit dem buddhistischen Menschenbild hingewiesen, ohne dabei die Widersprüche zwischen der zweieinhalbtausend Jahre alten Weisheitslehre und der modernen Psychotherapie zu verschweigen.9

Die weiteste Verbreitung im Gesundheitswesen haben die MBSR-Kurse von Jon Kabat-Zinn gefunden, weil ihre positive Wirkung wissenschaftlich erwiesen ist und sie deshalb in vielen Ländern gefördert werden.10 In einem Interview hat der Biologe allerdings kürzlich zugegeben, dass er die buddhistischen Wurzeln der Achtsamkeit aus Angst vor kollegialer Abwertung lange Zeit verborgen habe.11 Heute ermahnt er die MBSR-Lehrenden, sich mehr mit dem Buddhismus und der Ethik des Mitgefühls zu beschäftigen. Auch wenn er sein Trainingsprogramm immer wieder als säkularisierte Technik darstellt, ist die Nähe zu religiösen Heilsversprechen augenfällig. So wird für eine Fortbildung mit Kabat-Zinn mit dem Titel geworben: „Wie wir uns und die Welt heilen durch die Praxis und Anwendung von Achtsamkeit“.

Der deutsche MBSR-Dachverband betont in seinen ethischen Qualitätsrichtlinien zwar zunächst die weltanschauliche Neutralität der Achtsamkeit und verpflichtet die Lehrenden in diesem Netzwerk, auf „weltanschauliche und religiöse Indoktrination“ zu verzichten.12 Dann heißt es jedoch: „Auf gezieltes Nachfragen“ sollen die Trainer den ihrer „Arbeit zugrunde liegenden Hintergrund und die eigene Praxis“ benennen. Transparenz ist auf dem Gebiet des weltanschaulichen Dialogs eine wesentliche Vertrauensbasis, deshalb ist diese Erweiterung des BBSR-Verbandes zur Neutralitätsdebatte zukunftsweisend.

Grenzen der Integration

Meditation und Psychotherapie folgen verschiedenen Regeln und Systemen. Besteht bei dem Integrationsversuch psycho-spiritueller Verfahren nicht die Gefahr, dass ein psychotherapeutisches Heilverfahren zu einem umfassenden Heilsversprechen aufgebläht wird? Gegen diese problematische Vermischung wendet sich auch eine

Dresdner Psychiaterin: „Denkbar und wünschenswert ist, dass sich therapeutische und spirituelle Ansätze ergänzen können. So kann eine professionelle ambulante Psychotherapie mitunter gut durch eine meditative Übungspraxis, durch Yoga oder christliche Meditationspraktiken erweitert werden. Wichtig für solche förderlichen Kooperationen sind der Respekt vor der jeweils anderen ‚Fakultät‘, Kenntnisse über Indikationen und Methoden des jeweiligen Ansatzes und die Bereitschaft, den Alleinvertretungsanspruch für die Seele des Menschen aufzugeben.“13 Diesem Zitat folgt eine Tabelle, in der präzise sowohl therapeutische als auch spirituelle Entwicklungsziele in ihrer Unterschiedlichkeit dargestellt sind.

Es ist zu begrüßen, dass in letzter Zeit intensiver die ethischen und weltanschaulichen Wurzeln der Meditation reflektiert werden, besteht doch eine kontroverse Diskussion um die Notwendigkeit eines spirituellen Fundaments beim Meditieren.14 Die Frage, ob eine ursprünglich spirituelle Praxis mit dem Ziel der Erleuchtung aus ihrem religiös-weltanschaulichen Zusammenhang herausgelöst werden kann, wird verschieden beantwortet. Es sind übrigens nicht nur christliche Theologen, die hier Bedenken anmelden. Auch manche Buddhisten befürchten die Verwässerung ihrer Lehre und lehnen eine Instrumentalisierung der Achtsamkeitsmeditation etwa zur Steigerung der Arbeitsfähigkeit ab.15

Die Fraktion der Vertreter der säkularen Formen von Achtsamkeitsmeditation argumentieren, dass Meditieren unausweichlich zu ethischerem Verhalten führe. Dem widersprechen Meditationslehrer, die ihr Angebot in einen buddhistischen Kontext einbetten. Das Praktizieren von isolierten Meditationstechniken könne eine zweifelhafte moralische Haltung fördern und zur Passivität verleiten. Deshalb macht seit Kurzem der spöttische Begriff „McMindfulness“ die Runde. Wenn Achtsamkeitstrainings von Arbeitgebern finanziert werden, um die Leistungsfähigkeit ihrer Angestellten zu steigern, ist Skepsis berechtigt. Oft ist Achtsamkeit selbst schon Teil der Beschleunigungs- und Selbstoptimierungskultur geworden, zu der sie ursprünglich einen Gegenpol bilden wollte. Wenn Achtsamkeit nur der Maximierung von Glück, Gewinn oder Geschwindigkeit dient – verliert man da nicht das spirituelle Ziel, nämlich den Ausstieg aus dem Kreislauf der Wiedergeburt, aus dem Blick? Angesichts der zahlreichen Ausprägungen von Achtsamkeit ist es nützlich, sich die unterschiedlichen weltanschaulichen Grundlagen vor Augen zu halten.

Unterschiedliche Voraussetzungen und Ziele christlicher und buddhistischer Meditation

Manche Christen verbinden verschiedene religiöse Traditionen und verstehen sich etwa gleichzeitig als Christ und als Buddhist. Prominente Beispiele sind der Zen-Buddhist und Jesuit Enomiya-Lassalle (1898 – 1990), der Pallottinerpater und Zen-Meister Johannes Kopp (1927 – 2016), die Pädagogin und Zen-Meisterin Pia Gyger (1940 – 2014), der Benediktiner und Zen-Meister Willigis Jäger (geb. 1925), der Jesuit und Zen-Meister Niklaus Brantschen (geb. 1937) oder die evangelische Pastorin Gundula Meyer (geb. 1937).

Christliche und buddhistische Meditation haben aber unterschiedliche Voraussetzungen und Ziele, auf die im Folgenden hingewiesen werden soll.16

Die zentrale buddhistische Weisheit behauptet, dass Leben Leiden bedeute, dessen verhängnisvoller Kreislauf durch Geistesschulung beendet werden könne. Dieses buddhistische Welt- und Menschenbild wird bei den achtsamkeitsbasierten Verfahren vorausgesetzt, jedoch nicht reflektiert. In einem Fachartikel heißt es: „Der Mensch hat aus buddhistischer Sicht das psychologische Potential, sich … von persönlichem Leid zu befreien.“17 Dieses „Erwachen im Sinne einer endgültigen Befreiung von allem Leiden“ soll durch achtsames Geistestraining möglich werden, durch das die falsche Identifizierung des Menschen mit sich selbst und seiner Umwelt aufgelöst werden könne. Wird mit dieser Interpretation nicht eine negativ getönte Wirklichkeitsdeutung vorausgesetzt, die durch diszipliniertes Geistestraining überwunden werden soll? Legte man ein christliches Wirklichkeitsverständnis zugrunde, würde das Weltbild als gute Schöpfung Gottes inklusive des Menschen als Ebenbild des Schöpfers freundlicher und positiver ausfallen. Statt mühevoller Selbsterlösung stünden die voraussetzungslose Liebe Gottes und die Rechtfertigung des fehlbaren Menschen im Zentrum.

Deutlich unterscheiden sich Buddhismus und Christentum von ihren Voraussetzungen, ihrer Struktur und Grundhaltung her. Als prophetische Religion geht das Christentum von einem Schöpfergott aus und ist nach außen gerichtet. Christen wollen die Schöpfung bewahren und das Sozialgefüge umgestalten. Demgegenüber sieht die mystische Weltanschauung des Buddhismus „die Welt als Ganzes für unveränderbar an und wendet sich nach innen, sie ist introvertiert und will mit dem Dasein, so wie es ist, fertig werden: Durch Selbstkontrolle und Abwendung von den Verlockungen der Welt“18. Auch die unterschiedlichen Zielsetzungen trennen das Christentum vom Buddhismus. Während der Christ auf ein Leben nach dem Tod in Gemeinschaft mit seinem Schöpfer hofft, ängstigt den Buddhisten die Vorstellung eines ewigen Lebens. Da jegliches Leben im Grunde aus Leiden und Wiedergeburt besteht, ist er bemüht, den Kreislauf der Wiedergeburten zu durchbrechen,wünscht sich endgültiges Verlöschen und verhält sich „heilsam“, um dieses Ziel zu erreichen. Während „der Christ das telos im künftigen Reiche Gottes sucht, findet der Buddhist es im Nirwana“19. Anknüpfend an Tillich hat Pannenberg die anthropologischen Unterschiede zwischen der Leidhaftigkeit des Daseins und der Gottesebenbildlichkeit des Menschen herausgestellt. Die grundlegende Differenz zwischen Christentum und Buddhismus sieht er darin, dass der christliche Glaube sich auf Jesus Christus als eine transzendente Realität beziehe, während der Buddhismus jede Form des Dualismus ablehne, besonders den Dualismus von Subjekt und Objekt.20

Gegenseitige Bereicherung

Bei allen theologischen Divergenzen darf aber nicht übersehen werden: Viele Christen finden in ihrer Alltagserfahrung immer weniger Bezüge zur christlichen Lehre. In einer kürzlich veröffentlichten repräsentativen Studie wurde gezeigt, dass von einer Erkrankung Betroffene keine verstärkte religiöse Praxis zeigten. Not lehre also nicht beten.21 Der Autor deutet diesen Befund als Hinweis fortgeschrittener Säkularisierung auch in kirchlichen Kreisen. Insofern kann die buddhistische Praxis als Anregung verstanden werden, weniger an überzeugenden Dogmatiken zu feilen, sondern sich häufiger aufmerksam in die Gegenwart Gottes zu begeben.

Dogmatische Gegensätze relativieren sich, wenn die Praxis ins Spiel gebracht wird, die ja besonders der Buddhismus betont und aller Theorie vorzieht. Bei der meditativen Praxis gibt es zweifelsohne zahlreiche Berührungspunkte zwischen Christen und Buddhisten, die zu einer gegenseitigen Bereicherung beitragen.22 Eine Gemeinsamkeit stellt die nichtwertende Wahrnehmung des Augenblicks dar. Im Sinne einer natürlichen Mystik kann dies christlich gedeutet werden: „Aufmerksamkeit ist das natürliche Gebet der Seele.“23 Aus dieser Perspektive können mittlerweile weit verbreitete Meditationsformen wie das aus den Exerzitien stammenden „Gebet der liebenden Aufmerksamkeit“ oder das aus der Ostkirche stammende Herzensgebet als christliche Formen der Achtsamkeit verstanden werden.24

Doch auch beim Vergleich zwischen christlichem Gebet und buddhistischer Meditation gilt es, die Unterschiede nicht zu übergehen. Gebet bedeutet, sich auf das Abenteuer einer Begegnung mit sich selbst einzulassen und – darüber hinaus – bewusst in die Gegenwart Gottes zu treten. Das Gebet ist kein Mittel, um etwas zu erlangen. Das bedeutet, ohne Absicht und Zweck die Nähe Gottes aufzusuchen, einfach aus Dankbarkeit und Glück – ein radikaler Gedanke, der es in unserer heutigen Zeit mit ihren Sach- und Erfolgszwängen schwer hat. Während der Zeitgeist Erfolg, Nutzen, Output, Effizienz verlangt, ermöglichen Stille und Gebet die Verlangsamung und das genaue Hinschauen und Staunen. Dabei können buddhistische Techniken helfen, im Augenblick anzukommen. Die Wahrnehmung der verborgenen Anwesenheit Gottes und das Hören auf Gottes Wort gehen jedoch entscheidende Schritte weiter und setzen Glauben voraus.


Michael Utsch


Anmerkungen

  1. Gershom Scholem, Die jüdische Mystik in ihren Hauptströmungen, Frankfurt a. M. 1996, 6.
  2. Corinna Dahlgrün, Christliche Spiritualität. Formen und Traditionen der Suche nach Gott, Berlin 2009; Simon Peng-Keller, Einführung in die Theologie der Spiritualität, Darmstadt 2010.
  3. Peter Zimmerling, Evangelische Mystik, Göttingen 2016.
  4. Vgl. Karl Baier, Lesen als spirituelle Praxis in der Gegenwartskultur, in: Hans Gerald Hödl/Veronica Futterknecht (Hg.), Religion nach der Säkularisierung (FS Johann Figl), Münster 2011, 243-278.
  5. Vgl. Michael Utsch, Achtsamkeit, in: MD 6/2016, 234-237.
  6. Vgl. Ulrike Anderssen-Reuster u. a. (Hg.), Psychotherapie und buddhistische Geistesschulung, Stuttgart 2013; Britta Hölzel/Christine Brähler (Hg.), Achtsamkeit mitten im Leben. Anwendungsgebiete und wissenschaftliche Perspektiven, München 2015.
  7. Vgl. Ludwig Grepmair/Marius Nickel, Achtsamkeit des Psychotherapeuten, Wien 2007.
  8. www.youtube.com/watch?v=0ZaqZFJkZDE (Abruf: 24.2.2017).
  9. Vgl. Steven Hayes, Buddhism and Acceptance and Commitment Therapy, in: Cognitive and Behavioral Practice 9/2002, 58-66.
  10. Auch die Effekte christlicher Meditation werden neuerdings intensiver wissenschaftlich untersucht; vgl. Thomas Frederick/Kristen M. White, Mindfulness, Christian Devotion Meditation, surrender, and worry, in: Mental Health, Religion & Culture 18/2015, 850-858; Jesse Fox u. a., Centering prayer’s effects on psycho-spiritual outcomes: A pilot outcome study, in: Mental Health, Religion & Culture 19/2016.
  11. Interview mit Jon Kabat-Zinn in „The Psychologist” vom 18.5.2015, https://thepsychologist.bps.org.uk/not-mcmindfulness-any-stretch-imagination  (Abruf: 8.3.2017).
  12. Vgl. www.mbsr-verband.de/verband/qualitaet-und-ethik.html  (Abruf: 2.3.2017).
  13. Ulrike Anderssen-Reuster, Achtsamkeit in Psychosomatik und Psychotherapie, in: Michael Zimmermann u. a. (Hg.), Achtsamkeit. Ein buddhistisches Konzept erobert die Wissenschaft, Bern 2012, 103-114, hier 111.
  14. Vgl. Peter Sedlmeier, Die Kraft der Meditation. Was die Wissenschaft darüber weiß, Reinbek 2016, 46.
  15. Vgl. Oliver Freiberger/Christoph Kleine, Buddhismus. Handbuch und kritische Einführung, Göttingen 2011, 457.
  16. Weiterführend dazu siehe den Art. „Christliches Zen“, in: Matthias Pöhlmann/Christine Jahn (Hg.), Handbuch Weltanschauungen, Religiöse Gemeinschaften, Freikirchen, Gütersloh 2015, 1029-1032.
  17. Gerald Virtbauer, Bewusstsein und Achtsamkeit in der buddhistischen Psychologie, in: Ulrike Anderssen-Reuster u. a. (Hg.), Psychotherapie und buddhistisches Geistestraining, Stuttgart 2013, 263-276, hier 274.
  18. Hans Wolfgang Schumann, Handbuch Buddhismus, Köln 2000, 156.
  19. Wolfhart Pannenberg, Christliche Spiritualität: Theologische Aspekte, Göttingen 1986, 85.
  20. Vgl. ebd., 90.
  21. Vgl. Gereon Heuft, Not lehrt (nicht) beten. Repräsentative Studie zu religiösen Einstellungen in der Allgemeinbevölkerung und von Patienten der psychosomatisch-psychotherapeutischen Ambulanz eines Universitätsklinikums, Münster 2016.
  22. Vgl. Bernard Senécal, Christliches Gebet und buddhistische Meditation, in: Geist und Leben 1/2010, 41-51.
  23. Dieser Satz geht auf den Philosophen Nicolas Malebranche zurück, der im 17. Jahrhundert als Priester des Oratorianer-Ordens in Paris wirkte. Mit diesem Titel ist auch eine Studie über Achtsamkeit in der christlichen Tradition überschrieben; vgl. Regina Bäumer/Michael Plattig, Aufmerksamkeit ist das natürliche Gebet der Seele. Geistliche Begleitung in der Zeit der Wüstenväter und der personzentrierte Ansatz nach Carl Rogers, Würzburg 1998.
  24. Vgl. Willi Lambert, Das Gebet der liebenden Aufmerksamkeit, in: Matthias Arnold/Philipp Thull (Hg.), Theologie und Spiritualität des Betens. Handbuch Gebet, Freiburg i. Br. 2017, 155-166; Andreas Ebert/Carol Lupu (Hg.), Hesychia. Das Geheimnis des Herzensgebets, München 2016. Für weiterführende und anregende Impulse aus der Anglikanischen Kirche vgl. Joanna Collicutt u. a., Being Mindful, Being Christian. A Guide to Mindful Discipleship, Oxford 2016.