Antonia Graichen

Das Ezidentum

Monotheistische Religion rund um den Engel Pfau

Eziden1 sind mehrheitlich ethnische Kurden, die wiederum zum größten Teil dem Islam angehören. Ihre Siedlungsgebiete befinden sich innerhalb des kurdischen Verbreitungsraumes und verteilen sich damit auf die Länder Irak, Syrien, Türkei und Iran. Das Hauptsiedlungsgebiet ist der Nordirak rund um das religiöse Zentrum Lalish. Infolge von Migration leben Eziden außerdem in Armenien, Georgien und Russland, mittlerweile auch mindestens 100 000 in Deutschland. Daneben leben Eziden in anderen europäischen Staaten und Nordamerika. Weltweit gibt es schätzungsweise 0,8 bis 1 Million Eziden. Ihre religiöse Sprache ist Kurdisch respektive Kurmandschi, der Dialekt, der in den Ursprungsgebieten gesprochen wird.

Ursprung und Geschichte der Eziden ergeben in der Forschung ein lückenhaftes, verworrenes Bild. Gesichert scheint, dass das Ezidentum eine vergleichsweise sehr alte Religion ist, die sich aus einem Konglomerat alter Religionen in Kurdistan und Mesopotamien sowie dem Zoroastrismus herausbildete,2 aber auch von asiatischen, syrischen und arabischen Religionen, hellenistischen Religionen und Mysterienkulten, gnostischen, jüdischen, christlichen und islamischen Vorstellungen beeinflusst wurde.

Die Glaubensinhalte, die im folgenden Kapitel dargestellt werden, ergeben kein einheitliches Bild. Dies liegt allerdings in der Natur des Ezidentums: „Es gibt wenig Einheitliches, kaum Verbindliches und nur wenig Verbindendes.“3 Düchting nennt als Gründe dafür zum einen die Vertreibungen der Eziden in der Geschichte und die daraus resultierende geringe Kommunikation der in der Diaspora lebenden Eziden, deren Glaube sich in verschiedenen Kontexten jeweils unterschiedlich entwickelte. Zum anderen erklärt er die Vielfalt mit dem Fehlen von Theologen und einer theologischen Institution sowie mit einer fehlenden Kanonisierung der Lehre durch eine verbindliche, schriftliche Fixierung der religiösen Überlieferung.4 Nach Kreyenbroek definieren sich Eziden viel mehr über die Orthopraxis, das religiöse Handeln gemäß ihren Traditionen, als über dogmatische Lehrsätze oder ein explizites System ihrer religiösen Vorstellungen.5

Die folgenden Ausführungen müssen schon allein aus diesen Gründen unvollständig bleiben, die allgemein im Ezidentum geglaubten Grundsätze lassen sich aber so zusammenfassen: Das Ezidentum ist eine nicht missionierende, monotheistische Religion mit Jahrtausende alten Wurzeln. Nach ezidischen Vorstellungen ist Gott allmächtig, weshalb auch keine zweite, böse Kraft neben ihm existieren kann. Damit einhergehend besteht die Vorstellung der Selbstverantwortlichkeit des Menschen, der je nach seinem Handeln nach seinem Tod durch eine Seelenwanderung einen neuen Zustand erreicht. Zentrale Bedeutung kommt in den Glaubensvorstellungen Tausi Melek zu, der nach der ezidischen Schöpfungsmythologie das Oberhaupt von sieben Engeln und der Stellvertreter Gottes ist.

Religiöse Inhalte und Glaubensgrundlagen

Die Eziden glauben an einen einzigen Gott, Xwede („Herr“ oder „Der sich selbst erschaffen hat“), sind also Monotheisten.6 Gott wird als Prinzip der Güte und des Glücks verehrt. Er ist allmächtig, Schöpfer der Welt, der aber nicht mehr aktiv in der Schöpfung tätig ist, sondern seine Macht den sieben Erzengeln, allen voraus Tausi Melek, übertragen hat.

Tausi Melek ist den Schöpfungsmythen der Eziden nach der erstgeschaffene und oberste Engel, die unumstritten zentrale Figur im Ezidentum. Melek bedeutet Engel, Taus ist das Kurmandschi-Wort für Pfau.7 Daher der Pfau als das Symbol der Eziden. Die Schöpfungsmythen schreiben Tausi Melek eine Bedeutung als eine Art Stellvertreter Gottes zu.

In unterschiedlichen Mythen zur Beziehung zwischen Gott und dem obersten Engel werden die Rebellion und die Ergebenheit des Engels in der Geschichte rund um den ersten Menschen Adam, von dem die Eziden direkt abstammen sollen, thematisiert. Tausi Melek wurde in diesem Zusammenhang auch als gefallener Engel bekannt (s. u.). Gemeinsam ist den unterschiedlichen Mythen, dass der Engel Pfau schlussendlich im Auftrag des allmächtigen, barmherzigen Gottes handelt und über die Schöpfung herrscht. Ebenso Konsens ist unter den Eziden der Glaube daran, dass der oberste Engel in verschiedenen Inkarnationen an und in der Welt wirkte.8

Da Tausi Melek scheinbar Züge des bei Christen und Muslimen vorkommenden Luzifers trägt, wurden und werden Eziden immer wieder als Teufelsanbeter (sheytan perest)9 diffamiert.10 Die Tradition, dass Tausi Melek sich allein aus Ehrfurcht vor Gott geweigert habe, vor dem ersten Menschen Adam niederzuknien, erinnert entfernt an eine Stelle im Koran. In Sure 2,34 verweigert Iblis – der mit dem Teufel gleichgesetzt wird – den Kniefall allerdings aus Verachtung und Hochmut, nicht aus Ehrfurcht. Außer durch derlei Missverständnisse lässt sich die Abneigung von Muslimen gegenüber Eziden auch damit begründen, dass die Anbetung des Engels, verkörpert als Pfau, gegen das Hauptgebot, Gott sei ein Einziger, sowie gegen das Bilderverbot des Islam verstößt.11

Dass die Verbindung zwischen den Eziden und dem Satan eindeutig von außen zugeschrieben wurde, wird auch daran deutlich, dass es bei den Eziden überhaupt kein Prinzip des Bösen gibt. Wenn es einen Gegenspieler Gottes gäbe, so würde dies gegen die Allmacht Gottes sprechen, so der ezidische Glaube.12 Außerdem ist es für Eziden verboten, den Namen des Teufels und ähnlich klingende Wörter auszusprechen, da die Aussprache des Wortes des Bösen gleichbedeutend mit dessen Akzeptanz und so eine Gotteslästerung sei.13

Einhergehend mit diesem Fehlen eines bösen Prinzips gibt es bei den Eziden im Grunde auch keine jenseitige Vorstellung von Paradies und Hölle.14 Stattdessen ist eine Metempsychose, eine Seelenwanderung, zentraler Bestandteil der Religion. In der ezidischen Vorstellung wird die Seele nach dem Tod eines Lebewesens, manchmal nach einer Wartezeit, wiedergeboren. Dabei durchwandert sie mehrere Stufen, wobei beispielsweise die Reinkarnation in einem Hund für böse Taten im vorherigen Leben spricht und man nur bei gutem Verhalten als Mensch wiedergeboren wird. Die höchste Stufe stellt dabei das Licht dar, das Vollkommenheit und Reinheit symbolisiert.15

Religiöse Organisation

Die Eziden verstehen sich als exklusive Gemeinschaft, der es trotz langer Geschichte von Verfolgung gelang, an ihren religiösen und sozialen Besonderheiten festzuhalten. Als Ezide wird man geboren; Konversion und Mission sind den Eziden im Grunde fremd. Es gibt allerdings immer wieder Diskussionen darüber, ob die daraus resultierenden Endogamie, die Regel, innerhalb der eigenen Religion und Kaste heiraten zu müssen, Bestandteil des Ezidentums ist oder erst durch Scheich Adi eingeführt wurde, um Schutz vor dem zeitgenössischen aggressiven Islam zu bieten.16

Kastensystem

Der religiöse Aufbau der ezidischen Gesellschaft ist „äußerst straff und hierarchisch-theokratisch“17. Es gibt ein dreigliedriges18 Kastensystem, die Zugehörigkeit ist erblich.

Die Kaste der Scheichs ist in drei streng endogame Gruppen unterteilt, wobei innerhalb dieser Gruppen den einzelnen Scheich-Familien unterschiedliche Aufgaben zukommen. Alle Eziden jeder Kaste – auch Scheichs – müssen einen Scheich haben. Die Scheichs sollen die Laien in religiösen Fragen unterrichten und mit ihnen religiöse Zeremonien feiern. Der Scheich ist für einen Eziden eine Art Pate.19 Die Kaste der Pîrs hat ebenfalls religiöse Aufgaben. Ebenso wie einen Scheich muss jeder Ezide eine zuständige Pîr-Familie haben. Nach Acikyildiz unterscheiden sie sich von den Scheichs nur hinsichtlich ihrer politisch weniger gewichtigen Stellung.20 Düchting dagegen meint, die Pirs widmen sich stärker „dem Gebet, dem Vergleich und der Lösung von religiösen Problemen, die sich im täglichen Leben ergeben“.21 Die Familien der Pîrs dürfen untereinander heiraten. Der Kaste der Murîds gehört die große Mehrheit der Eziden an. Sie sind Scheich- und Pîr-Familien zugeordnet. Mittlerweile dürfen alle Laien untereinander heiraten.

Weitere, teilweise kastenunabhängige Gruppierungen sind die Fakire, ursprünglich eine Art Orden, erkennbar an ihren schwarzen Turbanen, die Qawwal, die die Gebete, Erzählungen usw. auswendig lernen müssen und an Festen die religiöse Musik spielen, die Kocek, die u. a. Aufgaben bei Kulthandlungen übernehmen und Träume deuten, sowie die Faqriyat, ein religiöser Frauenorden, der Dienste rund um das Heiligtum von Scheich Adi durchführt.

Die Kasten der Eziden legen nicht – wie bei den Hindus – eine weltliche Ordnung und Hierarchie fest, sondern bestimmen lediglich religiöse Funktionen. Da jede Kaste ihre Funktion und Pflicht gegenüber der Gemeinschaft hat, „schuf [die Kastenordnung] ein komplexes System, das durch die Abhängigkeit der einzelnen Glieder voneinander einen engen Zusammenhalt aller Schichten garantierte. Nur durch die Kontakte zwischen den einzelnen Kasten ist es den Yeziden möglich, ihre Religion zu bewahren.“22 Nicht alle Eziden teilen diese Meinung über den Nutzen der Kasten, vielmehr gilt die Einführung des Kastensystems „als wohl umstrittenste Reform unter den Eziden“23.

Religiöse Würdenträger

Die oberste Schicht religiöser Würdenträger bilden die Mîrs, die sowohl „religiöse Führer … als auch oberste Verwaltungsbeamte“24 sind.

Die höchste religiöse und weltliche Autorität25 hat der „Mirza Beg“, „Emir al-Umara“ oder „Mîr von Scheichan“ mit seiner Familie. Er vertritt die Eziden nach außen, auch als Mittler zwischen Eziden, den lokalen Muslimen und den Repräsentanten der christlichen Kirchen. Seine weltlichen Aussagen sind endgültig. Wie auch der Baba Scheich lebt er von Spenden.

Während der Mîr sozusagen legislative spirituelle Macht hat, nimmt die Exekutive der Baba Scheich ein, das religiöse Oberhaupt der Eziden. Der Baba Scheich muss ein frommes, enthaltsames Leben führen. Er spielt eine Rolle bei vielen Zeremonien, kontrolliert die Einhaltung der religiösen Gesetze, erteilt geistliche Weisungen und hat weitere Aufgaben, beispielsweise die religiöse Ausbildung der Koceks betreffend. Unterfunktionen des Baba Scheich nehmen die Peshimame wahr. Sie wahren und erforschen den ezidischen Glauben.

Die höchste kollektive Autorität stellt der Religionsrat der Eziden dar. Der Rat der Würdenträger besteht aus zehn ständigen Mitgliedern, u. a. dem Mîr, der den Vorsitz innehat, Baba Scheich und Scheich Wezir.26 Die „Zusammenkunft der Geistigen [Geistlichen] … fasst Beschlüsse über religiöse, politische und/oder weltliche Themen bezüglich der êzîdîschen Religion und/oder Gesellschaft“27 und bestimmt den zukünftigen Weg des Ezidentums.

Traditionen und Bräuche

Auch wenn sich heute ein Wandel des Religionsverständnisses insbesondere der in der Diaspora aufgewachsenen Eziden vollzieht, war und ist die Orthopraxis ein wichtiges Identifikationsmittel. So gehören zum „religiösen Existenzminimum“28 das funktionierende Gemeindeleben unter Einhaltung der fünf Grundpflichten, die Einhaltung der drei allgemeinverbindlichen Glaubensgrundsätze sowie die Pflege von elementaren religiösen Bräuchen und Feierlichkeiten.29


Die fünf Grundpflichten sind:

„1. Anerkennung des Meisters (hoste), gemeint ist Gott

2. Religiöse Betreuung durch einen Scheich

3. Religiöse Betreuung durch einen Pir

4. Wahl eines Lehrers (Merebi)

5. Wahl eines Bruders bzw. einer Schwester für das Jenseits (Yar an Birayê Axretê)“


Die drei Glaubensgrundsätze betreffen Gesellschaft und Religion:

„1. Heirat nur innerhalb der yezidischen Religionsgemeinschaft (Serîet)

2. Heirat nur innerhalb der eigenen Kaste (Terîqet)

3. Respektierung der geistlichen Träger der yezidischen Religion, da diese die Lehre Scheich Adis vermitteln. Unantastbarkeit des Ansehens von Gott und Tausi-Melek (Derba Xerqê Sîxadî nede)“


Gebote und Tabus

Einige der religiösen Tabus, deren Verbindlichkeit und praktische Einhaltung allerdings unterschiedlich bewertet werden, sollen hier beispielhaft angeführt werden.

Die u. a. in den Schöpfungsmythen begründete besondere Beziehung der Eziden zur Natur und den vier Elementen Erde, Feuer, Luft und Wasser ist der Grund für einige Tabus, die den sorgsamen Umgang mit diesen zum Ziel haben. Andere Tabus betreffen die Kleidung: So ist es verboten, einen dunkelblauen Farbton zu tragen, und Unterwäsche sollte weiß sein. Während diese Tabus heute nicht mehr konsequent eingehalten werden, wird beispielsweise das Speisetabu des Schweinefleisches, neben dem es noch weitere, eher lax gehandhabte gibt, von den meisten Eziden auch in der Diaspora befolgt. Weitere Vorschriften betreffen beispielsweise das Haupthaar, das bei Frauen lebenslang nicht geschnitten werden sollte, und den Schnurrbart, den die Männer nicht rasieren sollten.

Erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist mit der Errichtung staatlicher Schulen das zuvor strikte Bildungsverbot verschwunden. Lange Zeit war es nur zwei Scheich-Gruppen erlaubt, lesen und schreiben zu lernen. Zurückgeführt wurde dieses Tabu auf Scheich Adi, tatsächlich sollte es wohl aber eine Assimilierung an Islam oder Christentum, die Träger der Schulen in den Siedlungsgebieten waren, verhindern.30

Religiöse Bräuche

Auch wegen des Einflusses benachbarter Religionsgemeinschaften gibt es eine Vielfalt religiöser Kulthandlungen.31 Die wichtigsten sind wohl die folgenden:

Bei dem Initiationsritus Bisk, der meist im 7. Lebensmonat bei Jungen stattfindet, werden dem Kind einige Haarbüschel abgeschnitten, um es gegen das Böse zu schützen und es in die Gemeinschaft aufzunehmen. Ein weiterer Initiationsritus, wegen der Erreichbarkeit der Heiligen Quelle zemzem vor allem im Nordirak verbreitet, ist eine Taufe. Männliche Eziden werden zudem in der Regel im Kindesalter beschnitten. Für die Beschneidung (Sunnet) wird ein Pate (kirîv/kerîf) ausgewählt, wobei die Patenschaft zu einer engen familiären Verbindung führt.32 Eine besondere Bedeutung hat das Eingehen einer Jenseitsbruderschaft. Jeder Ezide, jede Ezidin muss einen Jenseitsbruder bzw. eine Jenseitsschwester haben, der dann als Verwandter gilt. Diese oder dieser ist frei wählbar, muss allerdings aus einer anderen Kaste stammen.33 Dem ezidischen Glauben nach bestand bereits in einem früheren Leben eine Beziehung zu diesen Wahlgeschwistern, die im Jenseits Zeugen für die Taten des anderen darstellen und im Diesseits ihren Schützling und dessen Familie unterstützen.

Der Heirat kommt im Glauben der Eziden eine Schlüsselbedeutung zu. Die Regel der strengen Endogamie kennen auch die Eziden in der Diaspora. Sie wird heute allerdings oft kritisch hinterfragt.34 Brautpreis und Mitgift sind im kulturellen Ursprungsumfeld der Eziden Sitte und werden daher auch bei ezidischen Hochzeiten praktiziert.35 Arrangierte Ehen sind ebenfalls in der Herkunftsregion üblich, gehen bei den Eziden heute aber zurück. Die eigentliche Zeremonie durch einen Scheich verläuft relativ schlicht, die Feier dagegen ist der kurdischen Tradition nach groß. Eziden leben grundsätzlich monogam. Polygamie ist zwar nicht verboten, aber unüblich. Scheidungen sind eher in der Theorie als in der Praxis möglich. Ehrenmorde und Blutrache sind nicht Teil der ezidischen Religion, wohl aber in der Herkunftskultur teilweise verbreitet. So kam es auch in Deutschland in den letzten Jahren zu solchen Straftaten, die die Mehrheit der Eziden jedoch scharf verurteilt.36

Die Zeremonien der Bestattung variieren regional. Beim Sterben sollte möglichst der Jenseitsbruder bzw. die Jenseitsschwester anwesend sein. Der Verstorbene soll nach Möglichkeit noch am selben Tag, separat von Christen und Muslimen, beerdigt werden, wobei es Traditionen hinsichtlich der weißen Bekleidung des Toten und der Grabbeigabe (beispielsweise in Form von Berat, Kugeln aus dem Lehm des Heiligtums Lalish) gibt.37

Feiertage und Feste

Riten der festen und beweglichen Feste der Eziden sind der Besuch der Laien bei ihrem Scheich, familiäres Beisammensein und gegebenenfalls Umzüge um lokale Heiligtümer.

Düchting nennt sieben große Feste, erklärt aber auch, dass deren Bedeutung, Dauer und Verlauf regional unterschiedlich sind.38 Die wichtigsten religiösen Feste sind das Îda Êzî im Dezember, das den Höhepunkt nach den vorangegangenen drei Fastentagen bildet und in etwa dem Weihnachtsfest der Christen vergleichbar ist,39 das Neujahrsfest Carsema Sor im April, das als der „Rote Mittwoch“ das liturgische Neujahrsfest bildet und bei dem Lammfleisch verteilt wird und bunt bemalte Eier an Kinder verschenkt werden, und das Cejna Cemāyā Sheikh Adî, das Fest zu Ehren Scheich Adis im Oktober, zu dem die Eziden, denen es möglich ist, nach Lalish pilgern.40 Neben diesen drei Festen existieren noch weitere, u. a. auch auf christlichen oder islamischen Einfluss zurückgehende Feste wie beispielsweise das Ida Isa, das Jesus-Fest.

Heilige Stätten, Symbole und Gegenstände

Eziden haben keine besonderen Kultorte und keinen bestimmten Gebetsort. Als heiliger Ort gilt jedoch das Grab Scheich Adis in Lalish. Dort befinden sich neben dem Audienzsaal des Mîr und der Quelle zemzem Gräber von mehr als 150 Heiligen.41 Zusätzlich finden sich im Siedlungsgebiet der Eziden zahlreiche kleinere Sakralbauten, ziyārets, die jeweils einem Schutzpatron gewidmet sind.42 Heilige Gegenstände sind beispielsweise die Berat – aus dem kalkhaltigen Ton beim Grab Scheich Adis hergestellte Kügelchen, die als eine Art Glücksbringer fungieren und z. B. auch – wie oben erwähnt – bei der Beerdigung eine Rolle spielen. Kultgegenstände sind die aus Bronze oder Eisen hergestellten, vogelgestaltigen „Melek Ta’us-Standarten (Sanajac)“43, die von den reisenden Qawwal, welche die Steuern einsammeln, in die Dörfer gebracht werden.44 Als heilige Instrumente der Qawwal werden Trommel und Rohrblattflöte (Dev u Shebab) eingesetzt.45

Heilige Schriften und Gebete

Die Inhalte der ezidischen Religion sind mündlich tradiert worden. Mittlerweile wurden einige der Mythen und Gebete auch schriftlich niedergelegt, wobei unterschiedliche Versionen existieren.

Gottesdienste werden in einem Gemeinschaftsraum zelebriert, wenn ein Kleriker zu Besuch kommt. Manche Autoren meinen, daneben spiele das individuelle Gebet kaum eine Rolle,46 andere Autoren sprechen dagegen generell von regelmäßigen dreimaligen Gebeten oder gar fünfmaligem Gebet frommer Eziden, wobei dies sehr persönlich sei und es keine vorgeschriebenen Formen gebe.47 Bei bestimmten Anlässen werden überlieferte Gebete gesprochen oder Mythen in Form von Qewls (heilige Worte, Gedichte) und Beyts (Hymnen) rezitiert. So gibt es beispielsweise ein festes Glaubensbekenntnis und ein oft bei Beerdigungen gesprochenes Totengebet.48

Ob es verbindliche Texte gibt, insbesondere in Form von heiligen Büchern, ist bis heute innerhalb der Wissenschaft umstritten.49 Von den Eziden als heilige Bücher akzeptiert sind das Mashaf i res, das Schwarze Buch, und das Kitabe Jelwa, das Buch der Offenbarung50, es existiert allerdings keine einheitliche oder gar verbindliche Version der wohl lange nur mündlich tradierten und dann zu unterschiedlichen Anlässen von unterschiedlichen Autoren niedergeschriebenen Texte.51

Das Mashaf i res ist als Erzählung verfasst. Es besteht „zum größten Teil aus Mythen der Schöpfungsgeschichte und über die Entstehung der Engel und Menschen … sowie einer (allerdings äußerst kurzen) Aufzählung von ‚Königen‘, die über die Yezidi geherrscht haben sollen. Lediglich ein Abschnitt zählt die für die Yeziden verbotenen Dinge und Handlungen auf.“52 Das Kitabe Jelwa oder kitêb-î jalwa, das im Namen Tausi Meleks geschrieben ist, „hat die verbindliche Glaubenslehre zum Inhalt und handelt von der Bedeutung des Kultes“53.

Gegenwärtige Situation und Ausblick

Dank ihrer Flexibilität haben die Eziden ihre Religion auch unter den widrigsten Umständen zu bewahren vermocht. Wegen der bis heute vorkommenden Pogrome in den Siedlungsgebieten der Eziden gab es eine „Massenflucht“54 nach Europa, die aktuell einen ihrer Höhepunkte findet. Während die Eziden so ihr persönliches Überleben sichern konnten, stellt sich in der westlichen, säkularen Diaspora umso mehr die Frage nach dem Überleben der ezidischen Religion.

So findet, konfrontiert mit der Frage nach dem Erhalt ihrer Religion, ein Wandel bei den Eziden statt. Einen Rettungsversuch stellt ein Exilnationalismus dar, der die kurdische Identität auch der in zweiter oder dritter Generation in der Diaspora lebenden Eziden ansprechen soll.55 Ein solcher Exilnationalismus lässt sich gerade auch in der aktuellen Situation beobachten, in der sich viele ezidische Jugendliche an Demonstrationen bezüglich der Situation in Kurdistan beteiligen.

Zudem wird eine Anpassung der Religionsnormen an die Moderne diskutiert, und es werden Reformen gefordert. Als wichtiger Schritt für den Erhalt der Religion wird auch der Religionsunterricht gesehen, für den bereits 1995 in der Oldenburger ezidischen Gemeinde eine Möglichkeit im außerschulischen und außerfamiliären Kontext geschaffen wurde.56 Voraussetzungen dafür sind jedoch die Entwicklung einer eigenen, ausformulierten Theologie und das interreligiöse Gespräch.

Angesichts der aktuellen Probleme rücken solche Reformbestrebungen und die theologische Arbeit verständlicherweise in den Hintergrund. Der einzige Lichtblick, den die gegenwärtige Situation der Bedrohung der Eziden im Nordirak durch den Terror des IS vielleicht in sich trägt, ist, dass sie zu Öffentlichkeitswirksamkeit und politischer Anhörung geführt hat und dass sich durch die Solidarität mit den Verfolgten eine Chance für eine verstärkte Identitätsbildung bei ezidischen Jugendlichen in der Diaspora bieten könnte.


Antonia Graichen, Gießen


Literatur und Internetquellen

Acikyildiz, B., The Yezidis. The History of a Community, Culture and Religion, London/New York 2010

Ackermann, A., Kontinuität und Wandel der yezidischen Identität in Deutschland. Eine vorläufige Bestandsaufnahme, o.  J., www.yeziden.de/wandel_yeziden.0.html (letzter Zugriff: 4.5.2015, auch auf die anderen angegebenen Internetseiten)

Ackermann, A., Yeziden in Deutschland. Von der Minderheit zur Diaspora, in: Paideuma – Mitteilungen zur Kulturkunde 49, Frankfurt a. M. 2003

Affolderbach, M./Geisler, R., Die Yeziden, EZW-Texte 192, Berlin 2007

Akyel, B., Die Eziden. Religion, Verfolgung, Flucht und Diaspora, Emmerich 2012

Demir, H. Brautgeld in der Diskussion, o. J., www.ezidische-akademie.de/de/frauen/63-frauen/266-brautgeld-in-der-diskussion.html 

Demir, H., Civata rûhanî. Der Religionsrat. 20.7.2011, http://ezipedia.de/civata-ruhani-der-religionsrat 

Düchting, J., Die Kinder des Engel Pfau. Religion und Geschichte der kurdischen Yezidi, Köln 2004

Dulz, I., Die Yeziden im Irak. Zwischen „Modelldorf“ und Flucht, Münster u. a. 2000

EKD (Hg.), Die Yeziden, Eine Arbeitshilfe, Hannover 1992

Graichen, A., Teufelsanbeter oder Edelmenschen? Das Bild der Eziden in Karl Mays Orientzyklus, Marburg 2014

Guest, J. S., Survival among the Kurds. A History of the Yezidis, London 1993

Interview der Redaktion der Internetseite „Dengê Êzîdiyan“ des Yezidischen Forums e. V. mit Prof. Dr. Dr. Gernot Wießner, 19.11.94, www.yeziden.de/yeziden_theolog.0.html 

Issa, C., Das Dogma Tausi-Melek in der Literatur. Vergleich und Bewertung, o. J., www.yeziden.de/dogma_tausi_melek_li.0.html 

Issa, C., Das Yezidentum. Religion und Leben, unter Mitarbeit von S. Maisel und T. Tolan, Studien zur yezidischen Religionsgemeinschaft, Oldenburg 2007

Khalil, K. S. Der Religionsrat der Eziden, o. J., www.yeziden.de/religionsrat_yeziden.0.html 

Kreyenbroek, P., (mit Kartal, Z. et al.), Yezidism in Europe. Different Generations Speak about their Religion, in: Göttinger Orientforschungen III, Reihe Iranica Bd. 5, Wiesbaden 2009

Kreyenbroek, P./Rashow, K. J., God and Sheikh Adi are Perfect. Sacred Poems and Religious Narratives from the Yezidi Tradition, in: Iranica Bd. 9, Wiesbaden 2005

Steinmann, A./Kren, K. (Hg.), Yazidi. Gottes auserwähltes Volk oder die ‚Teufelsanbeter‘ vom Jebel Sinjar, Irak, Wien 1998

Tolan, T., Die Yeziden in Deutschland. Religion und Leben, o. J., www.yeziden.de/yeziden_in_de.0.html 

Tolan, T., Die Yeziden. Religion und Leben, in: Franz, E. (Hg.), Yeziden. Eine alte Religionsgemeinschaft zwischen Tradition und Moderne, Beiträge der Tagung vom 10. – 11. Oktober 2003 in Celle, Mitteilungen Deutsches Orientinstitut 71, Hamburg 2004

Tolan, T., Stellungnahme zur Situation der Eziden in Nordostsyrien, Januar 2000, www.yeziden.de/80.0.html 

Wießner, G., „… in das tötende Licht einer fremden Welt gewandert“. Geschichte und Religion der Yezidi, in: Schneider, R. (Hg.), Die kurdischen Yezidi. Ein Volk auf dem Weg in den Untergang, Göttingen 1984

Yezidisches Forum e. V. (o. V.), Welches sind die wichtigsten religiösen Feste der Yeziden?, o. J., www.yeziden.de/133.0.html 


Anmerkungen

  1. Zur Begriffsgeschichte siehe auch Graichen, Teufelsanbeter oder Edelmenschen?, 35f. Bei kurdischen Begriffen wird in direkten Zitaten die Schreibung der jeweiligen Autoren beibehalten, ansonsten wird eine einfache, an die deutschen Laute angepasste Umschrift benutzt.
  2. Einzelne Autoren, beispielsweise der Ezide Issa, lehnen diese Verbindung ab. Vgl. Issa, Das Yezidentum, 140-145.
  3. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 600.
  4. Vgl. ebd., 600f. Während z. B. die Autoren der EKD-Information dies als Mangel sehen (vgl. EKD [Hg.], Die Yeziden, 6), betont Kreyenbroek, dass diese Flexibilität auch zum Überleben der Religion beitrug. Vgl. Kreyenbroek, Yezidism in Europe, 17.
  5. Vgl. ebd., 17, 225.
  6. Vgl. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 608. Düchting spricht, im Gegensatz zu vielen anderen Autoren, allerdings auch von polytheistischen Elementen und einer erst späten Ausbildung eines monotheistischen Gottesbildes.
  7. Es gibt unterschiedliche Theorien, die den Namen des Engels erklären. Er wird entweder auf eine Erscheinungsform als Pfau, auf die besondere Bedeutung des Symbols Pfau u. a. in der persischen Mythologie, auf den Pfau als Symbol für die Sonne, auf Ähnlichkeiten mit dem Gottesnamen Temmuz oder auf den griechischen Begriff für Gott (theós) zurückgeführt. Siehe hierzu Graichen, Teufelsanbeter oder Edelmenschen?, 43.
  8. Über die Inkarnationen existieren verschiedene Ansichten. Zur Identifikation von Sultan Êzi (Yazid) und Scheich Adi mit dem Engel siehe Acikyildiz, The Yezidis, 81ff; C. Celîl, Mythologie, Kult und zwei heilige Bücher der Yazidi, in: Steinmann/Kren (Hg.), Yazidi, 40.
  9. Düchting, Die Kinder des Engel, Pfau, 612.
  10. Vgl. Acikyildiz, The Yezidis, 74.
  11. Vgl. Wießner, „… in das tötende Licht einer fremden Welt gewandert“, 46.
  12. Vgl. Akyel, Die Eziden, 7. Das Böse in der Welt geschieht also auch durch Gott, es ist Teil seines Weltplanes, das Böse und das Gute sind im Herzen der Menschen angelegt. Vgl. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 610-612.
  13. Vgl. Akyel, Die Eziden, 7.
  14. Vgl. ebd. Vorstellungen von Paradies und Hölle scheinen allerdings bei eng mit Christen in Kontakt stehenden Eziden mancher Regionen zusätzlich zum Wiedergeburtsglauben zu existieren. Vgl. Kreyenbroek, Yezidism in Europe, 18.
  15. Vgl. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 640; Dulz, Die Yeziden im Irak, 23.
  16. Vgl. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 425f.
  17. Ebd., 450.
  18. Düchting führt Beispiele an, in denen eine andere Anzahl an Kasten genannt wird, und sieht die Hierarchie regional differieren. Einheitlich ist jedoch die Unterscheidung in Laien und Priester, lediglich die Anzahl der Priesterklassen scheint teilweise unterschiedlich angegeben (vgl. ebd.).
  19. Acikyildiz, The Yezidis, 91. Acikyildiz spricht von sozialen Aufgaben, Scheichs dienen als Vertrauenspersonen oder Vermittler. Einige pflegen zusätzlich aber auch Heiligtümer. Für ihre Dienste erhalten sie Steuern, das sog. Jahresgeld Fito, über dessen Höhe jeder Ezide selbst entscheidet. Vgl. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 463.
  20. Vgl. Acikyildiz, The Yezidis, 94.
  21. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 465.
  22. Tolan, Die Yeziden, 14.
  23. Akyel, Die Eziden, 3.
  24. Ebd., 452.
  25. Während andere Autoren den Mîr als „the secular arm of the community“ (Guest, Survival, 35) bezeichnen, betont Düchting, dass auch die religiöse Autorität des bei vielen als geistiger Führer geltenden Baba Scheich der des Emirs untergeordnet ist. Vgl. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 456.
  26. Vgl. Khalil, Der Religionsrat der Eziden.
  27. Demir, Civata rûhanî. Der Religionsrat.
  28. Tolan, Stellungnahme zur Situation der Eziden in Nordostsyrien.
  29. Eine leicht differierende Liste der „main religious duties of a Yezidi“ liefern Kreyenbroek und Rashow, God and Sheikh Adi, 15.
  30. Vgl. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 556f.
  31. Vgl. ebd., 416.
  32. Daher darf in den nächsten sieben Generationen keine Ehe zwischen den beiden Familien geschlossen werden. Aus diesem Grund wird der Pate meist aus einer anderen Kaste oder oft auch aus einer muslimischen Familie gewählt. Vgl. Acikyildiz, The Yezidis, 100.
  33. Vgl. Akyel, Die Eziden, 5. Während Akyel nur diese eine Einschränkung der Wahl nennt, schreibt Düchting, der Jenseitsbruder/die Jenseitsschwester müsste aus einer Scheich-Familie stammen. Vgl. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 420. Acikyildiz meint, jeder Ezide hätte zwei Jenseitsgeschwister, einen Scheich und einen Pir. Vgl. Acikyildiz, The Yezidis, 100.
  34. Vgl. Ackermann, Kontinuität und Wandel.
  35. Insbesondere anlässlich von Fällen, in denen das Brautgeld immense Summen erreichte, steht dies mittlerweile allerdings in der Kritik. Vgl. Demir, Brautgeld in der Diskussion.
  36. Vgl. Akyel, Die Eziden, 10.
  37. Vgl. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 434-438.
  38. Vgl. ebd., 527.
  39. Vgl. Akyel, Die Eziden, 4.
  40. Vgl. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 538-549.
  41. Vgl. ebd., 475ff. Düchting schreibt, ezidischer Ansicht nach sei Lalish das Zentrum der Menschheit, da dort Tausi Melek das erste Mal erschienen sei, dort die Reise der Arche Noah begonnen habe und alle Engel dort Scheich Adi die neuen Glaubenslehren gebracht hätten.
  42. Vgl. Affolderbach/Geisler, Die Yeziden, 16.
  43. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 494. Zum Beispiel bei Affolderbach/Geisler, Die Yeziden, 18, sinjak genannt.
  44. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 494ff.
  45. Siehe eine Liste heiliger Gegenstände, Orte und Symbole bei Affolderbach/Geisler, Die Yeziden, 18f.
  46. Vgl. Kreyenbroek/Rashow, God and Sheikh Adi, 51.
  47. Vgl. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 440. Gebetstexte findet man abgedruckt beispielsweise bei Issa, Das Yezidentum, 231-240; Affolderbach/Geisler, Die Yeziden, 29f.
  48. Siehe das Glaubensbekenntnis in deutscher Übersetzung, ebd., 31f. Ein Totengebet findet sich bei Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 441.
  49. Vgl. ebd., 644.
  50. Eine deutsche Übersetzung aus dem Kurdischen und Arabischen existiert von Maximilian Bittner und wurde 1913 in Wien publiziert (M. Bittner, Die heiligen Bücher der Jeziden oder Teufelsanbeter, in: Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse, Bd. 15, Wien 1913). Auszüge daraus findet man u. a. in Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 697ff. Die Übersetzung, die bisher jedoch noch nicht von einer umfassenden neuen abgelöst wurde, gilt in Teilen als fehlerhaft.
  51. Nach linguistischen Analysen sind sie vermutlich im 12. Jahrhundert entstanden, also zu einer Zeit, in der die Lehre der Eziden sich bereits entfaltet hatte. Vgl. C. Celîl, Mythologie, Kult und zwei heilige Bücher der Yazidi, in: Steinmann/Kren (Hg.), Yazidi, 46. Zum vermuteten Grund der Abfassung sowie Schrift und Sprache der Texte siehe ebd., 46-49.
  52. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 646.
  53. C. Celîl, Mythologie, Kult und zwei heilige Bücher der Yazidi, in: Steinmann/Kren (Hg.), Yazidi, 48.
  54. Wießner, „… in das tötende Licht einer fremden Welt gewandert“, 40.
  55. Vgl. Düchting, Die Kinder des Engel Pfau, 580.
  56. Vgl. ebd.