Horst-Dieter Mellies

Die Externsteine, ein mystischer Ort der Kraft?

„An der südwestlichen Gränze der Grafschaft Lippe zieht sich ein langes waldiges Gebirge hin ... An der nordöstlichen Seite gegen das flache Land zu, in der Nähe der Stadt Horn, am Ausgang eines Thales, stehen, abgesondert vom Gebirg, drey bis vier einzelne senkrecht in die Höhe strebende Felsen; ein Umstand der bei genannter Gebirgsart nicht selten ist. Ihre ausgezeichnete Merkwürdigkeit erregte von frühesten Zeiten Ehrfurcht; sie mochten dem heidnischen Gottesdienst gewidmet seyn und wurden sodann dem christlichen geweiht.“1 In diesem Zitat Johann Wolfgang von Goethes, das er vermutlich 1824 aufgeschrieben hat, spiegelt sich ein Grundproblem in der Beurteilung der Externsteine wider: Sind sie ein Kultort einer germanischen Religion, oder bekamen sie ihre spirituelle Bedeutung erst mit der Christianisierung? Leider haben diejenigen, die sich in ihrer germanischen Kulttheorie vermeintlich auf Goethe stützen, seiner ausgezeichneten theologischen Deutung der Kreuzesabnahme Christi wenig Aufmerksamkeit zugewendet. Diese steht deutlich im Zentrum seiner Ausführungen und nicht etwa mystische oder mythologische Spekulationen.

Schon seit Jahrhunderten wird um die Deutungshoheit über die Bedeutung der Externsteine gestritten. Grundsätzlich scheinen aber weder das Alter der Anlage noch eine frühe kultische Nutzung sicher belegbar. Auftrieb erhielt der Mythos um die eindrucksvolle Felsformation im Dritten Reich, als insbesondere Himmler ein hohes Interesse zeigte, eine germanische Kultstätte vorweisen zu können.

Ausgehend vom Goethe-Zitat wird immer wieder auf den germanischen Ursprung der Externsteine hingewiesen, der allerdings im Bereich der Archäologie höchst umstritten ist. Arbeiten von Uta Halle weisen darauf hin, dass eine kultische Nutzung erst ab dem 8. Jahrhundert belegbar ist.2 Einen weiteren Hinweis bietet die Datierung der Feuer­stellen auf das frühe Mittelalter.3 Diese Ergebnisse spiegelt auch die 2011 eröffnete Ausstellung des Landesverbandes Lippe an den Externsteinen wider.4 Es werden zwar Spuren menschlicher Besiedlung bis in die Steinzeit nachgewiesen, aber es sind keinerlei Hinweise auf eine kultische Nutzung auffindbar.

Bedeutung in der NS-Zeit und für die rechte Szene

Sowohl die neuheidnische als auch die rechte Szene streiten über die Bedeutung der Externsteine. Dabei kann die rechte Szene an verhängnisvolle Traditionen des letzten Jahrhunderts anknüpfen. In der Absicht, eine geschichtliche Kontinuität der arischen Rasse auch in einem transzendenten Sinn herzuleiten, wurden Versuche unternommen, an eine – wie auch immer abzuleitende – germanische Kultpraxis anzuknüpfen. Dazu brauchte man auch sichtbare Denkmäler und Kultorte. Dabei schien es und scheint es auch heute keine Rolle zu spielen, dass man wissenschaftlich nur schwer von „der“ germanischen Religion sprechen kann, sondern wohl vielmehr von „den Religionen“ sprechen muss.5

Neben anderen entwickelte insbesondere Heinrich Himmler ein hohes Interesse daran, einen Ort zu haben, an dem eine Kontinuität zu den germanischen Ahnen aufgezeigt wird. Die Externsteine und der Pfarrer Wilhelm Teudt (1860 – 1942) spielten dabei eine besondere Rolle. Teudts 1929 erschienenes Werk „Germanische Heiligtümer“6 verbreitete seine These, dass die Externsteine der Standort der Irminsul seien, des mythologischen Weltenbaums der Germanen in Form einer Stele. Die 1935 gegründete „Studiengesellschaft für Geistesurgeschichte ‚Deutsches Ahnenerbe’“ wurde beauftragt, diese These durch archäologische Untersuchungen zu bestätigen. Das Referat „Ahnenerbe“ hatte als Aufgabe u. a. „die weltanschauliche Schulung [der SS] mit dem Endziel einer neuen ‚säkularisierten Religiosität’“.7 Damit wird deutlich, dass die Erforschung der Externsteine in dieser Zeit immer im Zeichen der ideologischen Vergewisserung stand.

Die These, dass in den Externsteinen eine alte germanische, vorchristliche Kultstätte zu finden sei oder sie gar den Standort der Irminsul darstellen, ist allerdings nie verifiziert worden. Im Gegenteil: Die umfangreichen Grabungen in der NS-Zeit, zum Teil mit großen Opfern unter den Zwangsarbeitern verbunden, förderten – trotz großen propagandistischen Aufwands – keine belastbaren Beweise zutage. Die Grabungen und die Umarbeitungen der Landschaft um die Externsteine während der NS-Zeit prägen ihr Erscheinungsbild bis heute.8

Eine besondere Spielart des NS-Kults um die Externsteine bildete der Versuch, einen Arminius-Hermann-Siegfried-Mythos aufzubauen9, den populärwissenschaftliche Literatur begleitete. „Suggestiv-mythologische Komponenten“10 dieses Denkens gingen in die Literatur des Dritten Reiches ein, so z. B. in den Roman „Armin – Ein Siegfriedsschicksal“ von Hildegard Wiegand.11

Die Externsteine bildeten trotz fehlender Beweise für eine germanische Kultgeschichte in der NS-Zeit die Kulisse für Sonnenwendfeiern, Vereidigungen von SS-Mannschaften sowie Ausflüge diverser NS-Organisationen. Hieran knüpft dann auch eine Tradition neonazistischer Gruppierungen an, die die Steine immer wieder als eine Art Wallfahrtsstätte nutzten. In den letzten Jahren ist es allerdings aufgrund einer hohen Polizeipräsenz zu den Winter- und Sommersonnenwendfesten gelungen, die rechtsextreme Szene von öffentlichkeitswirksamen Auftritten an den Externsteinen abzuhalten. Die Felsen besitzen aber vor allem für regionale Neonazi-Gruppen weiterhin eine besondere Bedeutung.12 Ebenso macht die Debatte um die 1936 verliehene und 2010 aberkannte Ehrenbürgerschaft von Wilhelm Teudt in Detmold deutlich, dass immer noch völkisches Gedankengut mit den Externsteinen verbunden wird. Bis heute liefern seine Thesen die Grundlage für die Auffassung, die Externsteine hätten eine mythologische Bedeutung.13 Nach wie vor taucht in einschlägigen Publikationen die Irminsul als ein konstitutives Zeichen für völkische Religiosität auf.14 Da ein Abbild dieser Irminsul u. U. in das Kreuzabnahmerelief hineininterpretierbar ist, gibt es bis heute eine enge Verknüpfung der Externsteine mit dieser Form der Religiosität.15

Insgesamt scheint eine weitergehende Affinität rechten Gedankenguts mit einer spirituellen Bedeutung germanischer Riten und Kultorte vorhanden zu sein.16 Diesem Problem begegnen einige Gruppierungen aus der neuheidnischen Szene sehr offensiv, indem sie sich deutlich von der rechten Szene abgrenzen, so z. B. die Gruppe Rabenclan: „Der Rabenclan engagiert sich aktiv gegen rassistische und demokratiefeindliche Weltanschauungen, die im und mit dem Neuheidentum entstanden sind.“17 Allerdings müssen sich diese Gruppierungen fragen lassen, inwieweit ihr Weltbild nicht doch wieder Anhaltspunkte für völkische oder rassistische Interpretationen zulässt. Eine behauptete geistige Überlegenheit findet sich auch hier, und der Gedanke einer Elite, die sich auf einen mythologischen Ursprung zurückführen lässt, ist in dieser Szene ebenfalls nicht unbekannt.18

Bedeutung für die esoterische Szene

Die Entwicklung einer vermeintlich germanischen Urreligion erweist sich als historisch nicht haltbar. Nur selten jedoch orientiert man sich in den interessierten Kreisen an den Fachwissenschaften. In der Regel stützt ein freier Umgang mit Quellen die eigene Auffassung. Widersprechendes wird eher selten zur Kenntnis genommen. So argumentiert z. B. Sigrun von Schlichting (früher Sigrun Schleipfer), die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft naturreligiöser Stammesverbände Europas: „Letztendlich halten wir uns ja doch für weiser, wenn auch vielleicht nicht für klüger als die Wissenschaft, weil ja unsere Traditionen schließlich in transzendente und irrationale Bereiche führen, die wir ja als den Ursprung dann der materiellen und der durchsichtigen, wissenschaftlich beweisbaren Dinge erst ansehen.“19 Damit wird ein klassischer Zirkelschluss erzeugt, da das zu Beweisende die Grundlage für die Beurteilung der Beweise darstellt, sodass eine wissenschaftliche Argumentation ins Leere gehen muss. Wissenschaftliche Versatzstücke finden neben indianischen und schamanistischen Elementen problemlos Platz in den neuheidnischen Glaubensgemeinschaften.20 Die politische Dimension allerdings wird bei den meisten neuheidnischen Gruppierungen ausgeblendet.

Dem Verfasser begegnete in den Veranstaltungen an den Externsteinen, z. B. zur Sommersonnenwende, eine latent aggressive Grundstimmung gegen die Kirchen und das Christentum. Diese ist sicher nicht nur auf einen erhöhten Alkoholkonsum zurückzuführen, sondern auch auf eine systematische Grundhaltung in dieser religiösen Szene, die unterstellt, dass das Christentum sich brutal des Heidentums bemächtigt habe und dieses jetzt nur noch bruchstückhaft aufzufinden sei.21 Daran ist häufig auch ein starkes Selbstbewusstsein geknüpft, mit dem die frühe Bedeutung der Externsteine als heidnischer Kultort als wissenschaftlich erwiesen behauptet wird.22

An diese Tradition als Kult- und Kraftort23 gelte es anzuknüpfen und die Religion der Ahnen wieder erfahrbar und wirksam werden zu lassen. Dabei ist ein buntes Sammelsurium an Bewegungen und Richtungen esoterischen und neuheidnischen Denkens zu beobachten: Das Spektrum reicht von der Feier und Verbindung mit der Mutter Gaia über das Performen verschiedener Instrumente, insbesondere von Didgeridoos, bis hin zur offenen Verehrung germanischer Gottheiten.24 Wenn man eine Erscheinungsform einer „vagabundierenden Religion“ sucht, dann wird man sicher hier an den Externsteinen fündig, wo die verschiedensten Religionspraktiken mit den unterschiedlichsten Hintergründen ausgeübt werden. Zugeschrieben wird den Externsteinen in allen Formen der religiösen Praktiken u. a. eine energetische Ausstrahlung, die selbst für Menschen anderer Kulturkreise eine Anziehungskraft entfalte.25 Sicher hat der Ort auch eine Wirkung durch das Erleben in der Gruppe Gleichgesinnter. Die vereinzelten Gruppen finden u. U. zusammen, um dann den Rest der Nacht zu feiern und sich gegenseitig zu inspirieren.

Auch abgesehen von Events an den Externsteinen entfaltet die Felsformation in esoterischen Kreisen ihre Faszination. Sie spielt eine Rolle in theoretischen Grundlegungen zur Weltbetrachtung bis hin zur Eingliederung (als Spitze) in ein weltumspannendes System von Kraftorten.26 Zusammenfassend kann gesagt werden, dass den Externsteinen in esoterischen Kreisen eine hohe Bedeutung als Ritualort zugeschrieben wird.

Lokale Aspekte

Die Zusammenkünfte an den Externsteinen werden durchaus auch von wirtschaftlichen Interessen begleitet. So forderte die SPD-Fraktion im Stadtrat der Stadt Horn-Bad Meinberg das „bereits vorhandene Potential an Esoterik [der Externsteine] sollte noch konsequenter und planvoller ausgenutzt werden“27. Es handelt sich hier also auch um ein Marktgeschehen, in dem wirtschaftliche Interessen formuliert werden, allerdings hier (fast möchte man sagen ironischerweise) von einer zu diesem Themenfeld weltanschaulich abseits stehenden Gruppe ins Spiel gebracht. Eine solche Förderung läuft m. E. den kirchlichen Interessen zuwider, die Bedeutung der Externsteine nüchtern und, so weit es geht, historisch zutreffend darzustellen und sie damit nicht weiter spekulativ religiös zu überhöhen.

Doch auch die Kirchengemeinden der Umgebung nutzen auf ihre Weise die vorhandenen, von Menschen geschaffenen Zeugnisse mittlerweile wieder. Sie versuchen z. B. die Karfreitags- und Ostererfahrungen auch säkular eingestellten Menschen durch einen gewissen „Eventcharakter“ neu ins Bewusstsein zu bringen. So wird die Frage zur „Deutungshoheit“ über der Geschichte der Externsteine auch von christlicher Seite akzentuiert.

Perspektiven und Einordnung aus christlicher Sicht

Der Kult um die Externsteine spiegelt eine Entwicklung wider, die die moderne Esoterik als einen Teil unserer Erlebnisgesellschaft etabliert hat. Hierunter wird man auch die neuheidnische Szene subsumieren dürfen. Dabei sind verschiedene Formen der Suche nach Sinn, Erfüllung, Gesundheit und anderem im Spiel, die durch die etablierten Kirchen einschließlich der Freikirchen offenbar nicht (mehr) aufgefangen werden. Insbesondere die Suche nach dem Kontakt mit dem „Heiligen“ oder der Energie, die allem zugrunde liegt, oder nach dem Einswerden des Menschen mit dem göttlichen Kosmos scheint mir an den Externsteinen die größte Rolle zu spielen. Ich beschränke mich an dieser Stelle auf die Auseinandersetzung mit Aspekten dieser Anschauung aus der esoterischen und neuheidnischen Szene, die sich hier zeigt. Außer Betracht bleiben die politische Dimension und die rechte Szene, die sich die Externsteine zunutze macht, um sich einen spirituellen Überbau zu schaffen.

Die „Vision einer religiösen Vereinheitlichung der Menschheit und der Erlangung von Heil auf der Grundlage ‚uralter’ esoterischer Methoden“28 und damit auch Ritualen stehen in der esoterischen Rezeption im Hintergrund. Beides – Vereinheitlichung und Heilsteilnahme – stellen die Frage nach der Anthropologie und dem Verhältnis zwischen Gott und Mensch. Eine theologische Anthropologie wird immer die Begrenztheit und Vorläufigkeit ihrer Aussagen über den Menschen reflektieren und konzedieren.29

Damit ist in dieser Differenziertheit schon ein deutlicher Akzent gegenüber einem holistischen Ansatz gesetzt. Dies mag als eine Schwäche aufgefasst werden in einer Zeit, die einfache Antworten bevorzugt. Im seelsorgerlichen Gespräch ist es eine Stärke, der Wirklichkeit gebrochener und begrenzter Erfahrung nicht zu entfliehen, sondern sie im Licht der umfassenderen Wirklichkeit Gottes zu betrachten. Christliche Gewissheit resultiert aus den aus Glauben gewonnenen Erfahrungen und nicht umgekehrt. Den Bezugsrahmen für die Erfahrungen bildet der Glaube. Ebenso wird der Verfügbarkeit von Gewissheit durch quasi-magische Praktiken widersprochen. Mensch und Gott bleiben getrennte, wenn auch aufeinander bezogene Größen. Von daher sind Selbsterlösungs- und Vergottungstendenzen des Menschen zu problematisieren.

Gleichzeitig gilt es ernst zu nehmen, dass alle Religion menschliche Wirklichkeitserfahrung deutet,30 sodass Kommunikationsfähigkeit und -bereitschaft grundsätzlich auch gegenüber dem Neuheidentum notwendig sind. Auch der „moderne“ Mensch benötigt religiöse Rituale, um damit seine Wirklichkeit einordnen zu können.31 Insofern gilt es, die Menschen, die diese Rituale außerhalb der verfassten Kirche suchen, als eine ernsthafte Anfrage an die Praxis der Kirche zu verstehen und damit ernst zu nehmen. Es erscheint mir vor diesem Hintergrund grundsätzlich notwendig, dass die Kirche verstärkt über Rituale Möglichkeiten anbietet, dass Menschen in ihren Lebensbezügen erreicht werden oder erneut in Kontakt zur Kirche kommen können. Gottesdienste, Segenshandlungen, Meditationen aus dem christlichen „Schatz“ sind auch heute noch oder gerade heute wichtig und den Menschen wieder nahezubringen.

Vermutlich gilt darüber hinaus, wie in so vielen Auseinandersetzungen, dass das eigene Zeugnis und die Vergewisserung des eigenen Standpunktes die relevanten Voraussetzungen für das Gespräch mit anderen sind. Aufzuzeigen wären hier die Standpunkte, aber auch die Anknüpfungspunkte, die sich vom christlichen Glauben her anbieten. Insbesondere Themen wie „Bewahrung der Schöpfung“ oder eine Relativierung einer Anthropozentriertheit durch einen Bezug auf Gott, der dem Menschen gegenübersteht, könnten in einem solchen Gespräch fruchtbar sein.


Horst-Dieter Mellies


Anmerkungen

1 Johann Wolfgang von Goethe, Die Externsteine, in: Goethes Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand, Bd. 39, Stuttgart 1830, 304.

2 Siehe Uta Halle, „Der Reichsführer SS wird sich für positive Ergebnisse an den Externsteinen stark interessieren“. Die Mittelalterarchäologie im Spannungsfeld nationalsozialistischer Forschung und Propaganda, in: Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit 12, 2001, 50-54. Vgl. auch Clemens Woda, Lumineszenz-Datierung an den Externsteinen, in: Licht in das Dunkel der Vergangenheit, Schriftenreihe der Schutzgemeinschaft Externsteine, Bd. 1, hg. von Robin Jähne u. a., Bielefeld 2007, 38.

3 Ebd., 123.

4 Infozentrum Externsteine, www.landesverband-lippe.de. (Die in diesem Beitrag angegebenen Internetseiten wurden zuletzt am 29.4.2013 abgerufen.)

5 Vgl. Rudolf Simek, Götter und Kulte der Germanen, München 22006, bes. 9.

6 Wilhelm Teudt, Germanische Heiligtümer. Beiträge zur Aufdeckung der Vorgeschichte, ausgehend von den Externsteinen, den Lippequellen und der Teutoburg, Jena 1931.

7 Michael Kater, Das „Ahnenerbe“ der SS 1935 – 1945. Ein Beitrag zur Kulturpolitik des Dritten Reiches, München 2006, 53.

8 Vgl. zur Geschichte der Grabungen während der NS-Zeit: R. Schwarzenberg, Braune Wallfahrtsorte, http://eisberg.blogsport.de/2007/05/28/braune-wallfahrtsorte-die-externsteine-bei-paderborn .

9 Vgl. Rüdiger Sünner, Schwarze Sonne. Entfesslung und Mißbrauch der Mythen im Nationalsozialismus und rechter Esoterik, Freiburg i. Br. 1999, 116.

10 Ebd.

11 Vgl. ebd., 116f, und R. Schwarzenberg, Braune Wallfahrtsorte, a.a.O. Der Roman erschien 1935.

12 Vgl. die einschlägigen Internet-Auftritte, z. B. www.kehrusker.net . Kritisch: www.netz-gegen-nazis.de/artikel/germanenkult-ns-propaganda-und-vermummte-neonazis-rechtsextreme-ostwestfalen-lippe-3300 .

13 Ingo Wiwjorra, Tagungsbericht: „Völkisch und national“. Denktraditionen und Mythenbildungen im 21. Jahrhundert: Veranstalter: Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg in Kooperation mit dem Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, 10.11.2005 – 12.11.2005 in Nürnberg, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=973

14 Siehe dazu u. a. www.kehrusker.net . Die Irminsul steht dort als zentrales Merkmal neben zwei Abbildungen des Hermannsdenkmals.

15 Vgl. dazu Peter Kratz, Die Götter des New Age. Im Schnittpunkt von „Neuem Denken“, Faschismus und Romantik, Berlin 1994, Neufassung 2002.

16 Doreen Mölders u. a., Odin statt Jesus! Europäische Ur- und Frühgeschichte als Fundgrube für religiöse Mythen neugermanischen Heidentums?, in: Rundbrief der Arbeitsgemeinschaft „Theorie in der Archäologie“ 6/1, 2007, 32-48. Siehe als Beispiel dazu auch die Bestimmungen der Artgemeinschaft: „Mitglied der Artgemeinschaft – Germanische Glaubensgemeinschaft e.V. kann jemand werden, wenn er ersichtlich unserer Menschenart angehört, keiner anderen religiösen Gemeinschaft angehört, die Grundsätze unseres Glaubens (das Artbekenntnis) und unsere sittlichen Grundlagen (das Sittengesetz unserer Art) bejaht und dies auch in Form einer freien Willenserklärung zum Ausdruck bringt“ (Nordische Zeitung: ohne Verfasser, www.asatru.de/nz/index.php?option=com_content&view=article&id=250:haeufigefragen&catid=13:allgemein&Itemid=4 

17 www.rabenclan.de .

18 Stefanie von Schnurbein, Neugermanisches Heidentum. Kontext – Ideologie – Weltanschauung, in: Matthias Pöhlmann (Hg.), Odins Erben. Neugerma­nisches Heidentum. Analysen und Kritik, EZW-Texte 184, Berlin 2006, 51-67, 65f.

19 Zit. nach Stefanie von Schnurbein, Religion als Kulturkritik. Neugermanisches Heidentum im 20. Jahrhundert, Heidelberg 1992, 42.

20 Doreen Mölders u. a., Odin statt Jesus!, a.a.O.

21 Vgl. Ingo Wiwjorra, Zwischen Spurensuche und Fiktion, Was wissen wir über die Religionen „unserer Ahnen“?, in: MD 8/2008, 283-293.

22 Als Beispiele vgl. www.externstein.de/index.htm und www.paranormal.de/erde/extern.html.

23 Als eine gelungene Beschreibung der Bezeichnung „Kraftort“ aus der Szene selbst vgl. www.wassermannzeitalter.de/Kraftorte.html .

24 Vgl. Andreas Fasel, Walpurgisnacht an den Externsteinen, www.welt.de/wams_print/article1963190/Walpurgisnacht_an_den_Externsteinen.html .

25 Als Beispiel: Magischer Kraftort Externsteine, www.tarot-treff.de/kraftorte/magischer-kraftort-externsteine : „Die Externsteine sind ein Kraftort mitten in Deutschland und werden als einer der 7 stärksten Kraftorte der Welt angesehen. Sogar nordamerikanische Indianer waren sehr beeindruckt von der magischen Energie, die die Externsteine entfalten ... besonders nachts. Wann immer ich einen Rückzugsort für intensive Meditation suchte, ging ich zu den Externsteinen. Nachts stieg ich dann hinauf zu den höchsten Felsen (ca. 40 m!) und fand schnell innere Stille und einen deutlich spürbaren Kraftstrom, der sich als starkes, kühles Kribbeln in Kopf und Rücken äusserte.“

26 Vgl. z. B. www.pimath.de/geomantie/externsteine/externstein_system.html .

27 Fraktionsantrag der SPD-Fraktion Horn-Bad Meinberg an den Rat der Stadt Horn-Bad Meinberg vom 24.10.2002, als Anlage 1 zu TOP 19 der Ratssitzung am 28.11.2002.

28 Hans-Jürgen Ruppert, Suche nach Erkenntnis und Erleuchtung – moderne esoterische Spiritualität, in: Reinhard Hempelmann u. a. (Hg.), Panorama der neuen Religiosität, Gütersloh 22005, 201-303, 288.

29 Vgl. Christofer Frey, Arbeitsbuch Anthropologie. Christliche Lehre vom Menschen und humanwissenschaftliche Forschung, Stuttgart 1979, 248f.

30 So Andreas Feldtkeller, in: Warum denn Religion? Eine Begründung, Gütersloh 2006, 22-25.

31 Ein bemerkenswertes Beispiel dazu sind die Rituale im Bereich der Notfallseelsorge, wie der Verfasser aus eigener Anschauung weiß, vgl. dazu auch Frank Waterstraat, Dem Chaos gestaltend begegnen. Aspekte christlicher Rituale in der Notfallseelsorge, in: BThZ, Rituale, 1/2009, 16-29. Zur Bedeutung des Rituals in neugermanischen Gruppen s. Matthias Pöhlmann, Neuheiden, Hexen, Satanisten, in: Reinhard Hempelmann u. a. (Hg.), Panorama der neuen Religiosität, a.a.O., 272-285, 276: „Die Praxis der Neugermanen wird vor allem durch kultische Aktivitäten bestimmt.“