Einreiseverbot für Moon in Russland
Dem Leiter der Vereinigungskirche, Moon San-Myong, und seiner Frau wurde die Einreise nach Russland zu einer Veranstaltung im Zusammenhang der Inauguration der Universal Peace Federation verwehrt, die am 12. September 2005 in New York gegründet worden war. Die Zeremonie am 21. Oktober musste deshalb ohne Moon durchgeführt werden. Anwesend waren u.a. neu-pentekostale russische Pastoren und der islamische Prominente Ashirov, dem die Urkunde eines „Botschafters des Friedens“ zugeeignet wurde. Russland sei damit – laut einer russischen Meldung – das dritte europäische (!) Land neben Deutschland und dem Vereinigten Königreich, das Moon als persona non grata betrachte. Tatsächlich wird dem Ehepaar Moon derzeit auf Antrag der Bundesregierung die Einreise in alle Schengenländer verweigert. In Deutschland gilt das Einreiseverbot seit November 1995 und ist seitdem durch mehrere Instanzen hindurch erfolglos gerichtlich angefochten worden. Nichtsdestoweniger bestand sein Plan, vom 24. Oktober bis 5. November in 13 europäischen Ländern, die nicht zur EU oder nicht zum Schengenabkommen gehören, darunter die Schweiz, Irland und Malta, Ansprachen zu halten. Ob die Einreiseverweigerung gegen Moon als sinnvolle Methode zur Auseinandersetzung mit dem umstrittenen Vorsitzenden der ebenso umstrittenen Vereinigungskirche zu betrachten ist, sei dahingestellt. Derzeit scheint sie eher ein Märtyrersyndrom zu fördern und trägt Moon zudem die Ehre ein, als einziger Religionsführer auf der Schengener Ausschreibungsliste zu stehen, die sonst hauptsächlich von mit Haftbefehl international gesuchten Drogen- und Waffenhändlern bevölkert wird.
Ulrich Dehn