Gesellschaft

Erich von Dänikens Mystery-Park geschlossen

(Letzter Bericht: 8/2003, 311f) Der Traum vom eigenen Themen-Park währte nur gerade einmal zweieinhalb Jahre: Selbst der notorisch optimistische Prä-Astronautiker und Bestsellerautor Erich von Däniken musste sich jedoch nun der höchst irdischen Realität von Soll und Haben stellen und mit ansehen, wie sein „Mystery-Park“ im schweizerischen Interlaken zumindest vorerst der Vergangenheit angehört. Am 19. November 2006 schloss die Anlage ihre Tore, dies nachdem alle Rettungs- und Sanierungsversuche gescheitert waren. Gelingt es nicht, bis Januar 2007 einen Käufer für den stark überschuldeten Park zu finden, kommt es zu einer Zwangsversteigerung.

Zwar war kurz zuvor noch der millionste Besucher begrüßt worden, doch war der noch einmal anschwellende Besucherstrom vor allem darauf zurückzuführen, dass sich das drohende Ende des Parks längst abzeichnete. Geplatzt ist damit Erich von Dänikens Idee, seine Theorien in Form eines Multimedia-Programms und im Rahmen eines Freizeitparks einem breiten Publikum zu präsentieren.

Finanzielle Probleme waren schon in der Bauphase aufgetreten, so dass der „Mystery-Park“ erst mit einigen Monaten Verspätung eröffnet werden konnte. Zudem zeigte sich schnell, dass die errechneten Besuchermassen sich partout nicht einstellen wollten, denn dafür waren die Eintrittspreise zu hoch und das Angebot zu „statisch“, wie es Tourismus-Experten formulierten. Im Klartext: Wer den Park einmal besucht hatte, hatte keinen Grund, dies sobald nochmals zu tun, sieht man einmal von der Fangemeinde von Dänikens ab. Die verheerenden Hochwasser im August 2005 setzten der Anlage zusätzlich zu.

Wie es jetzt weitergeht, steht in den Sternen: In Interlaken und Umgebung fürchtet man, auf einer Parkruine sitzen zu bleiben, und darum hofft man nun, irgendeinen Käufer zu finden. Die Rede ist u.a. von der Accor-Gruppe, die angeblich ein 1000 Betten umfassendes Hotel auf dem Park errichten will – doch wie realistisch dies ist, wird sich noch erweisen müssen.


Christian Ruch, Baden/Schweiz