Buddhismus

Erste buddhistische Schule in Österreich

Erste buddhistische Schule in Österreich. Die „Freie Montessori Schule“ im österreichischen Altach (Vorarlberg) ist als erste konfessionell-buddhistische Schule des Landes anerkannt worden. Das Ersuchen des Trägervereins der privaten Schule sei von der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft (ÖBR) eingehend geprüft worden, sagte deren Vorsitzender Gerhard Weißgrab im August 2019 im österreichischen Rundfunk. Anfragen anderer Schulen seien bisher abgelehnt worden.

Wichtig sind der ÖBR Methoden und Haltungen, die man „als zutiefst buddhistisch ansehen“ könne. Dazu zählt etwa das gestaffelte Schulgeld, das sich nach den Einkommensverhältnissen der Eltern richtet und so eine soziale Durchmischung der Schülerinnen und Schüler möglich macht. Ebenso präge Achtsamkeit als Haltung nicht nur den Umgang der Schüler untereinander, sondern auch den der Eltern. Das pädagogische Konzept richte sich nach acht Grundsätzen wie etwa dem achtsamen Umgang mit den Mitmenschen, der Umwelt und sich selbst, aber auch dem Lernen in Zusammenhängen in einem offenen Unterricht in Mehrstufenklassen oder der Förderung einer vielseitigen Kompetenzentwicklung.

Ab diesem Schuljahr werde ein buddhistischer Religionslehrer der ÖBR Mitglied im Vorstand des Trägervereins sein und als Mentor an der Schule arbeiten, hieß es. Die Schule mit ihren bisher sieben Klassen steht weiterhin allen Kindern unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit oder weltanschaulichen Prägung offen. Es wird katholischer Religionsunterricht angeboten. Der Ausbau der Oberstufe ist in Planung.

Da der österreichische Staat bei konfessionellen Schulen einer staatlich anerkannten Religionsgesellschaft Kosten für das Lehrpersonal entsprechend öffentlichen Schulen übernimmt, ist eine Reduzierung des Schulgelds zu erwarten.

Mit der ersten buddhistischen Schule tut sich für die seit 1983 staatlich anerkannte ÖBR ein neues Feld gesellschaftlicher Verantwortung auf. In Deutschland hat die Deutsche Buddhistische Union den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts und damit die „staatliche Anerkennung“ noch nicht erreicht. Ein bekenntnisorientierter Buddhismusunterricht findet daher bisher allein in Berlin und auch hier nur sehr eingeschränkt statt. Darüber hinaus gibt es nur an einigen privaten Schulen einen buddhistischen Unterricht aufgrund der Initiativen einzelner Lehrkräfte.


Friedmann Eißler