Führungswechsel in der „Electronic Church“
(Letzter Bericht: 5/2002, 150-152) Jerry A. Johnson ist seit dem 1. November 2013 neuer Präsident des US-amerikanischen Lobbyverbandes konservativer christlicher Medienwerke „National Religious Broadcasters“ (NRB, http://nrb.org/news_room/articles/dr.-jerry-johnson-selected-as-new-nrb-president ). Johnson war nach einer Laufbahn bei verschiedenen theologischen Ausbildungsstätten seit 2003 Präsident des Criswell College in Dallas (Texas) (www.criswell.edu/about/history). Dessen Gründer Wallie Amos Criswell gilt als einer der Protagonisten der konservativen Wende der Southern Baptists ab den 1970er Jahren.
In seiner Funktion folgt Johnson auf Frank Wright, der nach einem Aufstand politisch aktiver christlicher Medienwerke gegen den designierten Präsidenten Wayne Pederson installiert worden war. Dieser hatte den Medienwerken mehr Religion und weniger Politik in den Programmen empfohlen und damit einen Sturm der Entrüstung entfacht, der den Interessenverband zu spalten drohte. So musste Pederson auf der NRB-Jahreskonferenz „zurücktreten“, auf der er eigentlich als höchstrangiger Angestellter des Interessenverbandes eingeführt werden sollte. 2003 wechselte Frank Wright vom D. James Kennedy Center for Christian Statesmanship in Washington D.C., das 1995 als Lobbyeinrichtung für konservativ-protestantische Einstellungen eröffnet worden war, in die Führung der NRB. Im März 2013 teilte er dem NRB-Board seine Absicht mit, das Amt nach zehn Jahren aufzugeben. Im Oktober wurde der neue NRB-Präsident Jerry A. Johnson vorgestellt und vom Board of Directors einstimmig gewählt.
Hansjörg Biener, Nürnberg