Hundert Jahre Königreichsherrschaft
(Letzter Bericht: 6/2014, 223f) Oft wurde in den vergangenen Monaten der Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren in Erinnerung gerufen. Auch für Jehovas Zeugen hat 1914 ein gravierender Einschnitt in die Weltgeschichte stattgefunden. Sie sind davon überzeugt, dass Jesus Christus in diesem Jahr im Himmel seine Herrschaft über das Königreich Gottes angetreten hat. Als erstes habe er Satan und seine Dämonen „aus dem Himmel geworfen“, was dort große Freude, aber auf der Erde – in Gestalt des Ersten Weltkriegs – beispielloses Unheil ausgelöst habe (Wachtturm-Studienausgabe, Januar 2014). Danach habe Gott Jehova seinen Sohn angewiesen, den geistigen Zustand seiner Nachfolger auf der Erde zu inspizieren. Die Zeit zwischen 1914 und 1919 wird heute von den Zeugen als eine Phase der Läuterung gedeutet. 1919 habe dann eine kleine Gruppe gesalbter Brüder als „treue und verständige Sklaven“ begonnen, die Botschaft von Gottes aufgerichtetem Königreich weltweit zu predigen. Durch die geschickte Organisation der „Leitenden Körperschaft“ sei das, was klein begann, heute in weltweit über 111 000 wöchentlichen Versammlungen von Theokratischen Predigtdienstschulen expandiert. Die akribische Statistik des aktuellen Jahrbuchs dieser Glaubensgemeinschaft weist deutlich mehr als 7 Millionen „Verkündiger“ (aktive Mitglieder) aus.
Jehovas Zeugen haben ihren Jahrestext für 2014 dem Vaterunser entnommen. Er lautet nach Matth 6,10 in der Neue-Welt-Übertragung: „Dein Königreich komme“. Mit ihrem Flaggschiff „Wachtturm“ verkündigen sie ihr Verständnis von Gottes Königreich mittlerweile in 220 Sprachen. Das halbmonatlich erscheinende Heft wird in einer durchschnittlichen Auflage von fast 46 Millionen Exemplaren gedruckt und ist damit die auflagenstärkste Zeitschrift weltweit, wozu die fleißigen ehrenamtlichen Verkündiger wesentlich beitragen. Die Texte aller Wachtturm-Ausgaben ab dem Erscheinungsjahr 2000 sind auch in der Wachtturm-Online-Bibliothek in vielen Sprachen zugänglich (http://wol.jw.org/de/wol/h/r10/lp-x).
Michael Utsch