Esoterik

„König von Deutschland“ in Schwierigkeiten

(Letzter Bericht: 1/2013, 30f) Im September 2012 hatte sich der Esoterikanbieter Peter Fitzek auf dem Gelände seines Reiches, eines ehemaligen Krankenhauses in Wittenberg, zum „König von Neudeutschland“ krönen lassen. Nun gerät er zunehmend in Konflikte mit jenen deutschen Behörden, die er nicht anerkennt. Für Fitzek ist die Bundesrepublik nicht für ihn und seine Untertanen zuständig, er nennt sie eine „Firma der Allierten“ oder auch „Deutschland GmbH“. Zum einen steckt er wegen 1,5 Millionen Euro Verbindlichkeiten im Zusammenhang seines Wittenberger Geländes in finanziellen Schwierigkeiten. Zum anderen drohen ihm eine Anzahl Strafgelder, vom Bußgeld wegen fehlender Gewerbegenehmigung für Geschäftsbetriebe bis hin zu 900000 Euro Zwangsgeld wegen des ungenehmigten Betreibens einer Bank. Auch für den Betrieb einer eigenen Haftpflicht- und einer Krankenversicherung – Fitzek gründete die „Neudeutsche Gesundheitskasse“ – hat er keine Genehmigung.

Obendrein ist Fitzek im Oktober 2013 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Er war nicht nur zum wiederholten Male wegen zu schnellen Fahrens aufgefallen, sondern er war auch ohne Führerschein unterwegs. Seinen deutschen Führerschein nämlich hatte er schon vor einiger Zeit abgegeben, da sein Königreich eigene Fahrerlaubnisdokumente und Nummernschilder ausstellt. In diesem Zusammenhang sind in der Vergangenheit bereits mehrere seiner Anhänger verurteilt worden. Von diesen allerdings gibt es anscheinend immer weniger, denn seit seiner Krönung im September 2012 sind zahlreiche Gefolgsleute ausgestiegen. „Eine Verkleinerung scheint geboten“, kommentiert Fitzek die derzeitige Krise selbst.


Kai Funkschmidt