Neuordnung der Radio-Hoereb-Frequenz in München
Die Bayerische Landeszentrale für Neue Medien (BLM) hat die stark vom katholischen Spartenprogramm Radio Horeb genutzte Münchner Frequenz 92,4 MHz neu geordnet. Die Frequenz ist für gemeinnützige Anbieter bestimmt, die in Wort und Musik eine Alternative zu den kommerziellen UKW-Programmen bieten. Bei der Neuordnung wollte die BLM die Sendezeiten für Bürgerradios erhöhen und die Sendezeiten für die christlichen Programme und die Bürgerradios jeweils in Blöcken zusammenfassen. Als christliche Anbieter wurden zugelassen: Radio Horeb (inklusive Zulieferungen des Sankt Michaelsbundes) und Christliches Radio München. Das neue Programmschema trat zum 16. April 2017 in Kraft.
Radio Horeb ist ein spendenfinanziertes katholisches Spartenprogramm, das 1996 mit Sendungen über Satellit begann. 1995 versetzte Viktor Dammertz, Bischof der römisch-katholischen Diözese Augsburg, den damals 36-jährigen Priester Richard Kocher nach Balderschwang. Neben der Gemeindetätigkeit sollte er die Leitung der seit 1978 bestehenden Internationalen Christlichen Rundfunkgemeinschaft (ICR) übernehmen. Ursprünglich sollte der geplante Satellitensender „Radio Maria International“ heißen. Den Namen hatte sich jedoch schon das umstrittene katholische Zentrum Marienfried bei Neu-Ulm gesichert. Um Auseinandersetzungen über die Namensrechte und die ständige Distanzierung von Marienfried zu vermeiden, wurde der Name Horeb gewählt. Die Anfänge in München gehen auf die ICR zurück, die 1986 Sendezeiten auf der UKW-Frequenz München 89,0 MHz bekam. 2004 vergab die BLM die Frequenz 92,4 MHz weitgehend an Radio Horeb. Weitere Bewerbungen inner- und außerhalb Bayerns scheiterten. Bei der Vergabe der bundesweiten Senderechte im Digitalradio kam Radio Horeb zunächst nicht zum Zug, rückte aber nach. Seit 2011 ist Radio Horeb bundesweit über DAB+ zu empfangen.
Der Sankt Michaelsbund (www.st-michaelsbund.de) ist das Medienhaus für die römisch-katholische Erzdiözese München und Freising und für Bayern. In München betreibt man u. a. das Münchner Kirchenradio (DAB+, Internet). Das Christliche Radio München (http://christlichesradio.de) sendet seit 2001 stundenweise auf 92,4 MHz und betreibt auch ein Internetradio. Es ist ein Arbeitszweig des Vereins „Christliche Medien München e. V.“, der sich an der theologischen Basis der Evangelischen Allianz orientiert und damit zum erwecklichen Spektrum des Protestantismus gehört.
Dass die Volkskirchen, aber auch Freikirchen und evangelikale Medienvereine in verschiedenen Konstruktionen Privatfunk machen, ist in Bayern nicht ungewöhnlich. Eine weitere Frequenz mit starker christlicher Präsenz findet sich in Nürnberg, wo vier christliche Anbieter in das Hitradio N1 eingebettet sind.
Vgl. UKW-Frequenz 92,4 MHz in München neu geordnet (www.blm.de/infothek/pressemitteilungen/2017.cfm?object_ID=7353).
Hansjörg Biener, Nürnberg