Selbstkritik eines Satsang-Lehrers
In der spirituellen Szene hat sich Andrew Cohen als spiritueller Lehrer und Leiter einer Gemeinschaft und Zeitschrift („EnlightenNext“) in den letzten 30 Jahren einen Namen gemacht. Schon 2005 tauchten massive Vorwürfe auf, die sein Leiterverhalten als „faschistoid“ beschrieben und intensive Debatten hervorriefen (vgl. MD 11/2005, 425ff).
Am 26. Juni 2013 hat Andrew Cohen auf seinem Blog eine Entschuldigung für sein oftmals hartes Vorgehen als Lehrer veröffentlicht und ein halbjähriges „Sabbatical“ angekündigt, um seine Rolle als spiritueller Lehrer zu überdenken. Insbesondere bedauerte er gegenüber seinen Schülern Fehler, bei denen jeder sein eigenes Ego nicht in ausreichendem Maße im Blick gehabt habe. Auf der letzten Veranstaltung mit Andrew Cohen in der Toskana vor seiner Schweigepause waren bereits Veränderungen sichtbar. Neben ihm kamen zwei enge Schüler zu Wort.
Es ist zu begrüßen, das manche Weltanschauungs-Gruppen nicht nur eigene „Qualitätskontrollen für spirituelle Lehrer“ vorgelegt haben (vgl. MD 9/2011, 350f), sondern einzelne Lehrer aufmerksam auf kritische Rückmeldungen reagieren und ihr Vorgehen überdenken.
Michael Utsch