Carsten Polanz

Yusuf al-Qaradawi und sein Konzept der Mitte

Yusuf al-Qaradawi gilt als einflussreichster sunnitischer Gelehrter der Gegenwart und als Symbolfigur der weltweiten islamischen Erweckung. Der in Qatar lebende und lehrende „New Media Shaykh“1 und „Global Mufti“2 hat mit 83 Jahren zahlreiche Führungspositionen in internationalen islamischen Institutionen und Gremien inne. Seine wöchentliche Sendung „Die Scharia und das Leben“ auf „al-Jazeera“ verfolgen Millionen Muslime auf der ganzen Welt. Zudem unterhielt er als einer der ersten Gelehrten eine eigene Internetseite (www.qaradawi.net) und gilt als geistiger Vater von IslamOnline.net, dem meistbesuchten arabisch-englischen Islamportal. Insbesondere unter jungen Muslimen in Europa und Amerika ist der Scheich die erste Adresse bei der Suche nach Maßstäben für ein schariatreues Leben im Kontext der säkularisierten westlichen Gesellschaft.

Zugleich ist al-Qaradawi hoch umstritten – insbesondere unter westlichen Forschern, die vor allem seinen enorm gewachsenen Einfluss auf muslimische Minderheiten im Westen beobachten.3 Während manche ihn fast ausschließlich mit radikaleren islamistischen und vor allem salafitischen Strömungen vergleichen und seine erstaunlich große Offenheit für pragmatische Lösungen hervorheben, beschreiben ihn andere eher als Radikalen im Gewand der Mäßigung, dessen Vorstellungen über Menschenrechte, Rolle und Rechte der Frau sowie islamisch legitimierte Gewalt vollkommen unvereinbar mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung westlicher Gesellschaften seien. Solche völlig unterschiedlichen Bewertungen seines Wirkens könnten in der außergewöhnlichen Kombination von eher gegensätzlichen Prägungen und Einflüssen begründet sein, die in al-Qaradawis Biografie angelegt sind und sich besonders deutlich in seinem zentralen sogenannten Konzept der Mitte wiederfinden.

Frühe Faszination für al-Bannas Muslimbruderschaft

Al-Qaradawi wird 1926 in Unterägypten geboren, wächst in einfachen Verhältnissen auf und besucht mit vier Jahren die Koranschule. Mit zehn kann er bereits den Koran auswendig und kommt schon mit 14 Jahren als Imam in der dörflichen Moschee zum Einsatz. Am Religiösen Institut in Tanta, einem Ableger der al-Azhar-Universität, fällt er durch Spitzenleistungen auf und schreibt sein erstes Drama über seinen Namensvetter Joseph. Schon in jungen Jahren begeistert sich der ehrgeizige Schüler für die Aktivitäten der Muslimbruderschaft (MB). Deren Gründer Hassan al-Banna wird zu seinem größten Vorbild, weil dessen Reden „Verstand und Herz zusammen“ bewegen.4 Hier liegen offensichtlich die Wurzeln für al-Qaradawis lebensprägende Verknüpfung von Gelehrsamkeit und Aktivismus. Mit 20 gibt der junge Yusuf bereits Unterricht in der islamischen Rechtswissenschaft (fiqh). Schon hier bilden sich nach eigener Aussage wichtige Prinzipien seines späteren Wirkens heraus: Relevanz des Glaubens für alle Belange des Alltags, Nachsicht bei der Umsetzung des islamischen Rechts und Unabhängigkeit von Vorgaben des Staates oder der regional dominierenden Rechtsschule.5

Leben zwischen religiösem Studium und politischem Aktivismus

Al-Qaradawi absolviert ein Studium an der theologischen Fakultät der al-Azhar-Universität in Kairo und erhält die Lehrerlaubnis für islamische Erziehung. Seine Dissertation zum Thema „Die zakat und ihre Wirkung zur Lösung sozialer Probleme“ schließt er aufgrund politischer Unruhen erst 1973 mit „summa cum laude“ ab. Er setzt sich mit den Grundlagen des islamischen Rechts bei Ibn Taimiyya und den Reformansätzen Muhammad Abduhs und Raschid Ridas auseinander.6 Sein politisches Engagement bringt ihn mehrfach ins Gefängnis. Während seiner ersten Haft wird die MB aufgelöst und al-Banna von Geheimdienstagenten ermordet. Al-Qaradawi aber vertieft nach seiner Entlassung auf Auslandsreisen für die MB seine internationalen Kontakte innerhalb der islamistischen Bewegung im Nahen Osten.7 Als charismatische Führungsfigur islamischer Studentenbewegungen setzt er sich für eine Reform der al-Azhar-Universität ein. Zum einen sollen die islamische Identität wiederentdeckt und die Kultur mit missionarischem Eifer islamisiert, aber auch die Rechte der Frauen im Bereich der (Aus-)Bildung gestärkt werden.8

Es folgen weitere Gefängnisaufenthalte. Die gemeinsame Haftzeit der Muslimbrüder im berüchtigten Kriegsgefängnis al-Amiriya erscheint in al-Qaradawis späterer Autobiografie als intensives religiöses Erleben.9 Nach seiner Entlassung im Juni 1956 entfaltet er aufgrund eines Predigt- und Lehrverbots seine Reformansätze in den Zeitschriften „Minbar al-islam“ und „Majallat al-Azhar“. 1960 veröffentlicht er sein bis heute bekanntestes, vielfach neu aufgelegtes und in zahlreiche (auch europäische) Sprachen übersetztes Buch „Das Erlaubte und das Verbotene im Islam“ („al-halal wa-l-haram fi-l-islam“).

Etablierung in Qatar

Im September 1961 wird al-Qaradawi nach Doha, in die Hauptstadt Qatars, berufen, wo er eine neue Form religiöser Ausbildung etabliert. Mit der Rückendeckung der politischen Führung beginnt für ihn eine ruhigere Zeit. Als Gründer und Leiter der Scharia-Fakultät und des Studienzentrums für Sunna und Leben des Propheten beschreibt er seine islamistische Vision in mehr als hundert Publikationen und in einfacher volksnaher Sprache auch in zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen sowie später in Veröffentlichungen im Internet. Er wird Mitglied im höchsten Rat für Erziehung und baut auf Reisen durch den Mittleren Osten, Südostasien, Amerika und Europa das internationale islamistische Netzwerk unter muslimischen Intellektuellen, Verlegern und Medienvertretern aus. In dieser Zeit ist er aber bereits kein offizielles Mitglied der MB mehr. Den angebotenen Führungsposten lehnt er später mehrere Male ab. Als inoffizieller Chefideologe der MB hat er zugleich einen viel größeren Wirkungskreis im Blick.10

Al-Qaradawi begleitet daher auch aufmerksam den Wandel der Beziehungen zwischen der ägyptischen Regierung unter Sadat und den Muslimbrüdern. Gegenüber liberalen Denkern wie dem später von militanten Islamisten ermordeten Faraj Fauda verfolgt er laut Wenzel-Teuber eine Art Doppelstrategie. Einerseits schlägt er einen gemäßigten und kompromissbereiten Ton an, während er zugleich indirekt ein Redeverbot für seine säkularen Kritiker fordert. Auf der einen Seite lehnt er jeglichen Extremismus ab, auf der anderen Seite propagiert er den Islam als einzige und umfassende Lösung aller gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Probleme sowohl der arabischen Staaten als auch der muslimischen Minderheiten im Westen. In der Frage des Nahostkonflikts vertritt er von Anfang an eine radikale und kompromisslose Haltung, die jegliche Friedensverhandlung mit Israel ausschließt.11

Publikationen zur allumfassenden islamischen Lösung

Al-Qaradawis einflussreichstes Werk „Das Erlaubte und das Verbotene im Islam“ steht beispielhaft für einen Großteil seiner Publikationen. In diesem Buch, das auch 50 Jahre nach seinem Erscheinen in Europa in fast jeder Moschee ausliegt, wendet er die Normen der Scharia auf die ganze Bandbreite des menschlichen Lebens an – vom Essen und Trinken über Ehe und Familie bis hin zur Arbeit, Erholung und zu sozialen Beziehungen.12 Weitere Werke aus dem Bereich der Rechtswissenschaft haben einen mehr methodischen Schwerpunkt und unterstreichen seine Forderungen nach einer zeitgenössischen Rechtsfindung unter Führung der Gelehrten (ulama), um die als ewig gültig angesehenen Ordnungen der Scharia auf die dem Wandel unterworfenen Umstände von Ort und Zeit anzuwenden. In einer Reihe von Schriften argumentiert er bereits Anfang der 1970er Jahre gegen die importierte sozialistische Idee des Nasserismus und für die Unausweichlichkeit der islamischen Lösung (al-islam huwa al-hall).

In den 1980er und 1990er Jahren muss er sich publizistisch mit den militanten Islamisten auseinandersetzen, die anders als er einen sofortigen gewalttätigen Sturz der aus ihrer Sicht vom wahren Islam abgefallenen arabischen Regierungen anstreben. In diesem Kontext beschreibt er die Geduld als islamische Schlüsseltugend und beharrt auf der Einhaltung von Prioriäten im schrittweisen Prozess der angestrebten Islamisierung („Priorities of the Islamic Movement in the Coming Phase“). Aus dieser Erfahrung der zeitgleichen Distanzierung von zwei zu vermeidenden Extremen bildet sich sein Konzept des gemäßigten Mittelwegs heraus. Die arabische Präposition baina (zwischen) wird zum Schlüsselwort in vielen seiner Publikationen zum islamisch korrekten Umgang mit den Herausforderungen der Moderne.13

Islamisierung via Fernsehen und Internet

Schon 2004 beschrieb Jakob Skovgaard-Petersen al-Qaradawi als „New Media Shaykh“, weil er als einer der ersten einflussreichen Gelehrten die vielfältigen Möglichkeiten der neuen Medien zur missionarischen Verbreitung des Glaubens und zur Verteidigung des orthodoxen, von ihm als gemäßigt dargestellten Standpunktes erkannte und nutzte. Erste religiöse Unterweisung erteilte al-Qaradawi bereits in der Radiosendung „Light and Guidance“ und in der Fernsehsendung „The Guidance of Islam“. Sein populärstes Format ist aber mit Abstand seine sonntägliche, ausschließlich arabischsprachige Sendung „Die Scharia und das Leben“, die von al-Jazeera ausgestrahlt wird. Zunächst äußert sich al-Qaradawi zu aktuellen politischen Anliegen der muslimischen Gemeinschaft, wesentlichen Aspekten der islamischen Ethik oder zum Leben muslimischer Minderheiten in nichtislamischen Gesellschaften. Anschließend können Zuschauer aus aller Welt in einer Telefon-Live-Schaltung dem Scheich ihre Fragen direkt stellen.

Ein weiterer wichtiger Kommunikationskanal für al-Qaradawi ist das Internet.14 Das meistbesuchte arabisch-englischsprachige Internetportal IslamOnline.net geht auf seine Initiative zurück und wird bis heute von ihm dominiert. Nutzer können nicht nur aktuelle Nachrichten abrufen, sondern auch auf einer Fatwa-Datenbank nach thematisch sortierten Rechtsgutachten suchen oder neue persönliche Anfragen an al-Qaradawi und seine Kollegen richten. Es geht al-Qaradawi um den „Jihad unserer Zeit“.15 Dabei dient das Internet zum einen der zunehmenden Vernetzung der globalen Umma. Via Internet sollen die traditionellen nationalstaatlichen und konfessionellen Grenzen überbrückt werden. Zum anderen sind Portale wie IslamOnline.net der Versuch klassischer Autoritäten, ihren Einfluss im Medienzeitalter gegenüber der unüberschaubaren Fülle widersprüchlicher Islaminterpretationen und Laiengutachten selbst ernannter Gelehrter zu behaupten. Über Internetforen sind junge Muslime in Europa nur ein paar Mausklicks vom Rat der großen Gelehrten entfernt.

Institutionelles Engagement von Mekka bis Oxford

Großen Einfluss übt al-Qaradawi auch auf zahlreiche internationale Gremien und Institutionen aus, denen er oft sogar bis heute noch vorsteht. Unter anderem engagiert er sich im Rechtswissenschaftlichen Rat bei der islamischen Weltliga in Mekka sowie in der Jordanischen Königlichen Akademie für islamische Kulturstudien und im Verwaltungsrat der Welt-Universität von Islamabad. Er ist Mitglied von so unterschiedlichen Organisationen wie der islamischen da’wa Organisation in Khartum und dem säkularen „Centre for Islamic Studies“ in Oxford. Als Mitglied im obersten Gutachten- und Kontrollgremium der Internationalen Vereinigung islamischer Banken übt er auch auf das islamische Finanzwesen starken Einfluss aus. In Frankreich und Großbritannien hat er sich für Netzwerke der muslimischen Minderheiten stark gemacht.16

Wichtigste Frucht seiner Anstrengungen sind die 1997 und 2004 in London bzw. Dublin gegründeten und bis heute von ihm geleiteten Zusammenschlüsse muslimischer Gelehrter unterschiedlicher Konfessionen im „European Council for Fatwa and Research“ (ECFR) und in der „International Union of Muslim Scholars“ (IUMS). In beiden Organisationen wird al-Qaradawis Wunsch nach einer dem früheren Kalifen vergleichbaren globalen islamischen Autorität deutlich, die unter dem Primat des vermeintlich gemäßigten Standpunktes verbindliche politisch-religiöse Entscheidungen für Muslime verschiedener Konfessionen und Rechtsschulen und unterschiedlicher Herkunft trifft. Daher gehören auch ibaditische und zaiditische Gelehrte zum Kreis der Mitglieder. Zu ihren Charakteristika zählt die IUMS selbst ihre Bevölkerungsnähe und ihre Unabhängigkeit von staatlicher Bevormundung, ihren Wunsch nach Vermittlung zwischen gegensätzlichen Standpunkten innerhalb der Umma und das karitative Engagement sowie die missionarische und apologetische Ausrichtung ihrer Verlautbarungen und Reaktionen auf vermeintliche westliche Vorurteile und Falschdarstellungen islamischer Angelegenheiten.17

Das Konzept der Mitte

Der zentrale Begriff für al-Qaradawis Beharren auf dem gemäßigten und ausgewogenen Standpunkt lautet Wasatiyya und kann mit Mainstream, Zentrismus oder Mittelweg wiedergegeben werden. Die koranischen Wurzeln liegen in Sure 2,143: „Und so haben wir euch (Muslime) zu einer in der Mitte stehenden [wasatan] Gemeinschaft gemacht.“ Al-Qaradawi benutzt aber auch ähnliche Begriffe wie i’tidal (Mäßigung) oder ta’adul (Balance oder Neutralität), um die einzelnen Facetten seines Konzepts der Mitte näher zu beschreiben.18

Bereits vor ihm haben islamische Gelehrte verschiedene Mittelwege in rechtswissenschaftlichen und theologischen Fragen angedacht. Asch-Schafii (767-820) suchte einen Kompromiss zwischen den Verteidigern der Tradition und den Verfechtern des logischen Denkens. Al-Ghazali (1058-1111) kombinierte philosophische Methoden und sufische Mystik miteinander. Bei Ibn Taimiyya (1263-1328) finden sich sowohl mu’tazilitische als auch ascharitische Elemente.19 Raschid Rida (1865-1935) beharrte auf einem dritten Standpunkt „zwischen den unterwürfigen konservativen Muslimen und den laizistisch rationalistischen Bewunderern Europas“. Auch die sogenannte New Islamist School war auf der Suche nach einer zeitgemäßen islamistischen Weltsicht.

An diese Überlegungen knüpft al-Qaradawi offensichtlich an, wenn er innerhalb des Islamismus vier Gruppen ausfindig macht. Während die tayyar at-takfir ihre Gegner exkommuniziere und die tayyar al-jumud wa-t-taschaddud durch Immobilität und Strenge gekennzeichnet sei, wolle die tayyar al-’unf ihre Ziele mit Gewalt durchsetzen. Al-Qaradawi selbst zählt sich zur Gruppe der Gemäßigten (tayyar al-wasatiyya), die den Mittelweg zwischen den zu vermeidenden Extremen anstrebten.20 Für ihn stellt das Konzept der Mitte „die (richtige) Balance“ dar „zwischen Verstand und Offenbarung, Materie und Geist, Rechten und Pflichten, Individualismus und Kollektivismus, Inspiration und Bindung, zwischen dem Text [Koran und Überlieferung] und der persönlichen Interpretation, zwischen dem Ideal und der Realität, zwischen dem Permanenten und dem Vorübergehenden, zwischen dem Sich-Stützen auf die Vergangenheit und dem Blick in die Zukunft“.21

• Politik zwischen Verwestlichung und religiösem Extremismus: Die zunehmende Herausbildung seines Konzepts der Mitte in den 1960er und 1970er Jahren ist eng mit den innenpolitischen Auseinandersetzungen einerseits und einer Erstarrung des islamischen Rechts andererseits verknüpft. Während aus al-Qaradawis Sicht auf der einen Seite die etablierten Gelehrten aufgrund ihrer starken Abhängigkeit von der jeweiligen Regierung eine klare und wahrhaft islamische moralische Führung vermissen ließen, bedauerte er auf der anderen Seite die Unbedachtsamkeit und Ignoranz der extrem eingestellten islamistischen Jugend, die wenig Sinn für eine schrittweise Reislamisierung der Gesellschaft zeigte. Al-Qaradawi bezieht sein Konzept der Mitte dabei auch auf die Frage der richtigen Wirtschaftsordnung. Hier stellt der Islam aus seiner Sicht einen dritten, gerechten Weg zwischen dem Sozialismus und dem Kapitalismus dar, bei dem sowohl die Rechte des Individuums (z. B. Privateigentum) als auch die Belange der Gemeinschaft (das Allgemeinwohl) ausreichend berücksichtigt würden.22

• Rechtsfindung zwischen Nachlässigkeit und Erstarrung: Bei seiner Forderung nach einer neuen Rechtswissenschaft (fiqh jadid) geht es al-Qaradawi vor allem um eine gewisse Flexibilität der Gelehrten bei der Anwendung der als ewig gültig angesehenen Normen der Scharia auf die jeweiligen zeitlichen und regionalen Gegebenheiten. Er fordert Unabhängigkeit der Rechtsgelehrten von staatlicher Bevormundung einerseits und der Auslegung einer bestimmten Rechtsschule andererseits. Wie einige thematische Beispiele unten zeigen, argumentiert er dabei lediglich für eine größere methodische Freiheit der Ausleger. Bei seinem zeitgenössischen Ijtihad werden an keiner Stelle der politische Anspruch der Scharia oder die einzelnen Vorgaben des islamischen Rechts an sich infrage gestellt.23

• Die Rolle der Frau zwischen unbeschränkter Freiheit und Ausgrenzung: Einerseits hat sich al-Qaradawi bereits im Rahmen der Studentenbewegung für stärkere Rechte der Frauen im Bereich von Bildung, Beruf und sogar politischer Betätigung ausgesprochen. Andererseits betont er, dass man im Namen der Freiheit den Spielraum der Frauen nicht zu groß werden lassen dürfe. Der primäre Wirkungsbereich der Frau ist auch für ihn Haus und Familie. In seinem Buch „Das Erlaubte und das Verbotene im Islam“ legt er mit Blick auf den sogenannten Züchtigungsvers Sure 4,34 dar, dass der Mann die Frau bei wiederholtem Ungehorsam leicht mit den Händen schlagen dürfe, „wobei er das Gesicht und andere empfindliche Stellen zu meiden hat“.24 Entsprechend seinem Konzept der Mitte lehnt er die Mädchenbeschneidung auch nicht vollständig ab, sondern tritt für eine leichte Version der Beschneidung ein, die der Gesundheit der Frau und der Beziehung zu ihrem Mann zugute kommen soll.25

• Interreligiöse Beziehungen zwischen Abgrenzung und Annäherung: Al-Qaradawis Einstellung zu den anderen Religionen ist ebenfalls zwiespältig. Zunächst einmal beschreibt er das Konzept der Mitte als Seele des Islam, der im Unterschied zu anderen Religionen sowohl der Übertreibung (z. B. in der Askese) als auch der Gleichgültigkeit widerstehe. Auf der einen Seite hebt er die unüberbrückbaren Gegensätze zwischen zentralen islamischen und christlichen Überzeugungen (v. a. bzgl. des Wesens Gottes und der Identität Jesu) hervor. So übte er im Dezember 2009 auch scharfe Kritik an Muslimen, die sich in irgendeiner Form am christlichen Weihnachtsfest beteiligten. Auf der anderen Seite spricht er von den „christlichen Brüdern“, von gemeinsamen Wurzeln und Märtyrern auf beiden Seiten. Beide haben aus seiner Sicht ähnliche Ziele und sollten daher im Kampf gegen die „Feinde der Religion“ und die von ihnen propagierte Anarchie, Ketzerei und sexuelle Freizügigkeit zusammenarbeiten und sich gemeinsam für Gerechtigkeit und Toleranz einsetzen.26

Kontextabhängige Begriffsdefinitionen

Auf der einen Seite ist al-Qaradawi insbesondere vor westlichem Publikum bemüht, den Gedanken der Menschenwürde und der Menschenrechte als urislamisches Konzept darzustellen.27 Doch im selben Atemzug betont er, ähnlich wie die Kairoer Menschenrechtserklärung der Organisation Islamischer Staaten (OIC) von 1990, die Pflichten, die Gott dem Menschen aufgetragen habe. Die Ausübung der einzelnen Rechte und Freiheiten dürfe daher nicht die Erfüllung der gottgegebenen Pflichten verhindern. Daher ist auch für al-Qaradawi die Freiheit des Denkens keine Freiheit zum Unglauben und damit folgerichtig auch die Meinungsfreiheit keine Berechtigung zur kritischen Reflexion über den Vorbildcharakter der Feldzüge Muhammads. Entsprechend rief al-Qaradawi nach den islamkritischen Äußerungen in der Regensburger Rede des Papstes vom 12. September 2006 zu einem „friedlichen Tag des Zorns“ auf. Veranstaltungen des Vatikans sollten bis zu einer Entschuldigung des Papstes boykottiert werden. Bereits im Zuge des Karikaturenstreits Anfang 2006 hatte al-Qaradawi zum Boykott dänischer Produkte aufgerufen.28

Al-Qaradawis Toleranz-Definition wird insbesondere in einer Fatwa zum Abfall vom Islam deutlich, die er im April 2006 auf IslamOnline.net veröffentlicht hat.29 Der zum Christentum konvertierte Afghane Abdul Rahman ist zum Zeitpunkt der Fatwa erst zwei Wochen im römischen Exil, nachdem er aufgrund des großen internationalen Protests in Afghanistan gerade noch der Todesstrafe entkommen war. Al-Qaradawi bezieht sich nicht direkt auf den Vorfall, aber er beschreibt die Apostasie als einen der gefährlichsten Angriffe auf die muslimische Gemeinschaft. Daher sei es die Pflicht der Muslime, bereits die individuelle Apostasie ernsthaft zu bekämpfen, bevor sie sich zu einer kollektiven entwickle. Ganz selbstverständlich beruft er sich dabei auf eine Überlieferung, nach der Muhammad gesagt haben soll: „Wer seine Religion wechselt, den tötet.“ Er beschreibt zahlreiche Beispiele für eine als vorbildlich verstandene Umsetzung dieser Vorschrift zur Zeit der sogenannten rechtgeleiteten Kalifen. In Anknüpfung an Ibn Taimiyya unterscheidet er zwischen einer kleinen und einer großen Apostasie. Sobald der Betreffende seine Abwendung vom Glauben öffentlich zum Ausdruck bringt und damit andere vom Glauben abzubringen droht, muss er aus al-Qaradawis Sicht mit dem Tod bestraft werden. Sein Abfall wird in diesem Fall als Verrat an der Grundlage des islamischen Staates und am Fundament der Gesellschaft interpretiert.

Die islamische Toleranz, von der al-Qaradawi wie viele islamische Gelehrte mit Blick auf Sure 2,256 spricht, bleibt daher eine Einbahnstraße. Sie meint die Freiheit, zum Islam überzutreten bzw. als Christ oder Jude mit entsprechend verminderten Rechten unter dem islamischen Gesetz zu leben, aber nicht die Freiheit, sich vom Islam öffentlich erkennbar abzuwenden, geschweige denn eine (selbst)kritische Auseinandersetzung mit den eigenen religiös-politischen Grundlagen anzuregen. Eine Tendenz zur Mäßigung findet sich lediglich in der Warnung vor einem politischen Missbrauch des Apostasievorwurfs und dem Beharren auf einer sorgfältigen Prüfung der Indizien durch die vom Gericht beauftragten Gelehrten und auf der alleinigen Ausführung der Strafe durch die jeweiligen Herrscher.

Ähnlich ambivalent ist al-Qaradawis Einstellung zu islamisch legitimierter Gewalt. Als einer der ersten Gelehrten verurteilte er die Anschläge vom 11. September 2001 „trotz unserer starken Opposition gegen die parteiische amerikanische Politik gegenüber Israel an den militärischen, politischen und wirtschaftlichen Fronten“. In einer Erklärung auf IslamOnline.net vom 13. September 2001 sprach er von blutenden Herzen angesichts der Ereignisse, da der Islam als „Religion der Toleranz“ den „Anschlag auf den unschuldigen Menschen als schwere Sünde“ erachte. Zudem dürfe im Islam keiner für die Schuld eines anderen bestraft werden. Al-Qaradawi warnte davor, den Islam als Religion für Gewalt und Terrorismus einer begrenzten Anzahl von Leuten verantwortlich zu machen.30 In Fernsehdiskussionen war er bemüht, die religiöse Motivation der Attentäter herunterzuspielen und ihre Anschläge als Ausbruch angestauter Wut gegen amerikanisches Unrecht zu interpretieren.

Ganz anders äußert sich al-Qaradawi im Kontext des Nahostkonflikts, wo er für die Palästinenser eine „Situation der Notwendigkeit“ konstatiert, in der das grundsätzlich Verbotene erlaubt sei. In einer Fatwa vom 3. November 2001 lobt er das palästinensische Selbstmordattentat als „heroische Märtyreroperation“ und „höchste Form des Jihads“ und der Hingabe an Gott.31 Auf einer Konferenz der ECFR in Stockholm fragte er im Juli 2003, welche Waffe den Feind besser „vom Schlafen abhalten und ihm ein Gefühl der Sicherheit und Stabilität rauben [könne] außer diesen menschlichen Bomben – ein junger Mann oder eine junge Frau, die sich inmitten ihrer [bzw. seiner] Feinde in die Luft jagt“. Die gleichzeitige Verurteilung und Propagierung des Selbstmordattentats begründet er dabei mit dem militärischen Charakter der israelischen Gesellschaft, in der jeder früher oder später Soldat würde und es daher keinen Unterschied zwischen Zivilisten und Soldaten gäbe.32 In einer weiteren auf IslamOnline.net abrufbaren Fatwa vom 6. November 2006 hebt er die sicherheitstechnischen Vorteile weiblicher Selbstmordattentäterinnen hervor und rechtfertigt für diesen Fall den Verzicht auf Kopfbedeckung und männlichen Begleiter mit Blick auf das vorrangige Ziel der weiblichen Beteiligung am Jihad.33

Vergleicht man seine Argumentation und Rhetorik mit Bin Ladens Aufrufen, stößt man auf erstaunliche Parallelen. Beide sprechen von einem gerechten Kampf des Widerstands bzw. der Verteidigung. Das Selbstmordattentat gilt ihnen als einzigartige, von Gott nur dem hingegebenen Gläubigen geschenkte Waffe gegen einen militärisch übermächtigen Gegner. Beide verstehen mit Verweis auf Sure 5,60 die von ihnen propagierten Anschläge als eine Art göttlich legitimierten Terror gegen die „Feinde Allahs“ und versprechen den Attentätern mit Blick auf Sure 9,111 direkten Zugang zum Paradies. Folglich unterscheiden sich beide eher im Maß als im Wesen ihrer Gewalt religiös legitimierenden Botschaft.34

Fazit

Nach Janet Kursawe bietet al-Qaradawi durch seine „Sowohl-als-auch-Stellungnahmen“ und sein Bemühen um Integration der extremen und gegensätzlichen Standpunkte innerhalb der globalen Umma eine „Identifikationsfläche“ für Muslime verschiedener Prägung.35 Seine eigene Vieldeutigkeit macht ihn allerdings auch zur Zielscheibe von scharfen Kritikern links und rechts von ihm. Aus ganz unterschiedlichen Gründen beschreiben sowohl liberale arabische Autoren als auch salafitische Gelehrte und Prediger al-Qaradawi als eine Art „Wolf im Schafspelz“, der stets eine doppelte Sprache spreche. Salafitische Bewegungen warnen im Internet vor einem „Qaradawism“ und dem „Feind im Inneren“, der mit seinem Beharren auf die Wirklichkeitsnähe und Nachsicht des islamischen Gesetzes die Scharia in Wirklichkeit abschaffe. Zudem erkläre er unter dem Vorwand, ein positives Islambild schaffen zu wollen, Loyalität mit den Ungläubigen und vernachlässige in seiner Jihad-Apologetik das eigentliche Ziel des Jihads, den islamischen Glauben auch mit Gewalt durchzusetzen. Sein einflussreichstes Werk nennen sie spöttisch „Das Erlaubte und das Erlaubte im Islam“.36

Das Phänomen al-Qaradawi verdeutlicht die Notwendigkeit, vieldeutige Begriffe wie Frieden, Gerechtigkeit und Toleranz inhaltlich zu definieren, indem sie in ihren jeweiligen Kontext eingeordnet werden. Dabei müssen insbesondere bei apologetischen Stellungnahmen auch der Anlass und der verfolgte Zweck einer Äußerung sowie das jeweils angesprochene Publikum berücksichtigt werden. Wenn beispielsweise der ECFR in einer Resolution vom Juli 2003 unter dem Titel „Jihad – Rejecting its alleged connection to terrorism“ den gewaltsamen Jihad als rechtmäßigen Widerstand gegen die Unterdrückung definiert, muss der Leser erkennen, dass damit auch die nicht explizit genannten palästinensischen Selbstmordattentate theologisch gerechtfertigt werden. Wenn Terrorismus als Androhung oder Ausübung von Gewalt gegen unschuldige Menschen beschrieben wird, muss dem Leser bewusst sein, dass ahnungslose jüdische Kinder und Frauen in einem Jerusalemer Café aus der ECFR-Perspektive eben nicht als unschuldig gelten.37

Auch die Bewertung einer bestimmten Persönlichkeit und ihrer Botschaft als „gemäßigt“ ist missverständlich. Die Verwendung dieses Adjektivs in anderen Kontexten zeigt, wie relativ seine Bedeutung ist. Belen Soage weist darauf hin, dass auch der wahhabitische Prediger und Bewunderer Usama Bin Ladens, Muhsin al-Awaji, einen „Club of moderation“ (muntada al-wasatiyya) gründete.38 Andererseits trägt eine palästinensische Friedensbewegung den Namen „wasatia“, die den Gedanken der Mäßigung und des Ausgleichs als Kernkonzept verschiedener Weltanschauungen und aller heiligen Schriften versteht.39 Insofern kommt es entscheidend darauf an, zwischen welchen beiden Extremen der gemäßigte Standpunkt vertreten wird, in welchem Kontext also bestimmte Begriffe gebraucht werden und mit wem oder welchen Standpunkten jemand wie al-Qaradawi verglichen wird, wenn er als gemäßigt dargestellt wird. Denn trotz seiner Verwendung westlicher Terminologie und einer gewissen Offenheit für pragmatische Zwischen- und Übergangslösungen argumentiert al-Qaradawi in den Grenzen des islamischen Rechts und hält unbeirrbar am islamistischen Ideal einer totalen – schrittweise anzustrebenden – Einheit von Staat und Religion fest. Al-Qaradawi steht insofern für einen Euro-Islamismus, der mit einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat und mit unveräußerlichen Menschenrechten unvereinbar ist.


Carsten Polanz, Bonn


Anmerkungen

1 So die Bezeichnung bei Jakob Skovgaard-Petersen, The Global Mufti, in: Birgit Schaebler / Leif Steinberg (Hg.), Globalization and the Muslim World: culture, religion and modernity, New York 2004, 153-165.

2 Siehe Titel bei Bettina Gräf u. a. (Hg.), Global Mufti – The Phenomenon of Yusuf al-Qaradawi, London 2009.

3 Siehe den Artikel von Alexandre Caeiro und Mahmoud al-Saify, Qaradawi in Europe, Europe in Qaradawi? The Global Mufti’s European Politics, in: B. Gräf u. a. (Hg.), Global Mufti, a.a.O., 109-148.

4 So beschrieben bei Wendelin Wenzel-Teuber, Islamische Ethik und moderne Gesellschaft im Islamismus von Yusuf al-Qaradawi, Hamburg 2006, 13f.

5 Siehe Ana Belen Soage, Shaykh Yusuf al-Qaradawi: Portrait of a Leading Islamic Cleric, in: The Middle East Review of International Affairs 1/2008, 51-68, hier v. a. 52.

6 Vgl. W. Wenzel-Teuber, Islamische Ethik, a.a.O., 37. und Florian Remien, Muslime in Europa: Westlicher Staat und islamische Identität – Untersuchungen zu Ansätzen von Yusuf al-Qaradawi, Tariq Ramadan und Charles Taylor, Hamburg 2007, 41.

7 Siehe auch Gudrun Krämer, Drawing Boundaries – Yusuf al-Qaradawi on Apostasy, in: dies. / Sabine Schmidtke (Hg.), Speaking for Islam. Religious Authorities in Muslim Societies, Leiden 2006, 181-217, 186f.

8 Ausführlich hierzu W. Wenzel-Teuber, Islamische Ethik, a.a.O., 38f.

9 So A. B. Soage, Shaykh Yusuf al-Qaradawi, a.a.O., 53.

10 Zu al-Qaradawis besonderem Verhältnis zur MB siehe den Artikel aus Insider-Perspektive: Husam Tammam, Yusuf al-Qaradawi and the Muslim Brothers. The Nature of a Special Relationship, in: B. Gräf u. a. (Hg.), Global Mufti, a.a.O., 55-84.

11 Siehe W. Wenzel-Teuber, Islamische Ethik, a.a.O., 44.

12 Yusuf al-Qaradawi, Das Erlaubte und das Verbotene im Islam, München 1989.

13 Siehe z. B. „Islamic Awakening between rejection and extremism“ bzw. „as-Sahwa al-islamiya baina l-juhud wa-t-tatarruf“. Siehe auch Kategorisierung seiner Publikationen bei W. Wenzel-Teuber, Islamische Ethik, a.a.O., 41f.

14 Eine ausführliche Darstellung seiner Fernsehpräsenz bietet Ehab Galal, Yusuf al-Qaradawi and the New Islamist TV, in: B. Gräf u. a. (Hg.), Global Mufti, a.a.O., 149-180.

15 Hierzu B. Gräf, IslamOnline.net: Independent, interactive, popular, in: Arab Media and Society, Januar 2008, www.arabmediasociety.com (alle Internetseiten zuletzt abgerufen am 7.4.2010, wenn nicht anders angegeben).

16 Zum institutionellen Engagement siehe auch W. Wenzel-Teuber, Islamische Ethik, a.a.O., 45; G. Krämer, Drawing Boundaries, a.a.O., 191f.

17 Siehe Selbstverständnis der IUMS im Artikel von Ali al-Halawani, Scholars Launch Pan-Muslim Body in London, www.iumsonline.net/english/articles/2004/ 07/article01.shtml (5.3.2010).

18 In diesem Sinne B. Gräf, The Concept of wasatiyya in the work of Yusuf al-Qaradawi, in: dies. (Hg.), Global Mufti, a.a.O., 213-238, 213f.

19 Siehe ebd., 215; A. B. Soage, Shaykh Yusuf al-Qaradawi, a.a.O., 58.

20 Siehe ebd.

21 Soage (30) verweist auf Yusuf al-Qaradawi, Thaqafatuna baina l-infitah wa-l-inghilaq, Kairo 2000.

22 Siehe auch B. Gräf, The Concept of wasatiyya, a.a.O., 219.

23 Vgl. F. Remien, Muslime in Europa, a.a.O., 45; B. Gräf, The Concept of wasatiyya, a.a.O., 220f.

24 Y. al-Qaradawi, Das Erlaubte und das Verbotene im Islam, a.a.O., 175.

25 Siehe A. B. Soage, Shaykh Yusuf al-Qaradawi, a.a.O., 59f; ausführliche Darstellung seiner Position zu Frauen nach islamischem Recht bei Barbara Freyer Stowasser, Yusuf al-Qaradawi on Women, in: B. Gräf u. a. (Hg.), Global Mufti, a.a.O., 181-212.

26 Zum interreligiösen Dialog siehe F. Remien, Muslime in Europa, a.a.O., 54.

27 Zu al-Qaradawis islamischem Menschenrechtsverständnis ausführlich W. Wenzel-Teuber, Islamische Ethik, a.a.O., 176-191.

28 Zu seiner Rolle in beiden Debatten siehe Bettina Gräf und Jakob Skovgaard-Petersen in ihrer Einführung zu Global Mufti, a.a.O.

29 Fatwa abrufbar unter www.islamonline.net (Apostasy: Major and Minor).

30 Siehe Erklärung unter www.islamonline.net/Eng lish/News/2001-09/13/article25.shtml

31 Siehe entsprechendes Rechtsgutachten auf www.qaradawi.net  (5.3.2010).

32 Ausführliche Meldung des Middle East Media Research Institute (MEMRI) vom 24. Juli 2003, www.memri.org/report/en/0/0/0/0/0/0/914.htm.

33 Siehe entsprechendes Rechtsgutachten, veröffentlicht auf der Fatwa-Datenbank von „Islamonline“, www.islamonline.net  (Palestinian Women Carrying Out Martyr Operations).

34 Siehe Zusammenstellung entsprechender Aussagen Bin Ladens unter www.pbs.org/wgbh/pages/front line/shows/binladen/who/edicts.html .

35 Hierzu Janet Kursawe, Yusuf Abdallah al-Qaradawi, in: Orient. Deutsche Zeitschrift für Politik und Wirtschaft des Orients 4/2003, 523-531, 530.

36 Ausführliche Kritik am sogenannten Qaradawism findet sich u. a. unter www.allaahuakbar.net/ jamaat-e-islaami/Qaradawism/reading_in_Qaradawism.htm

37 ECRF-Resolution abrufbar unter www.e-cfr.org/en/ index.php?ArticleID=286..

38 A. B. Soage, Shaykh Yusuf al-Qaradawi, a.a.O., 58.

39 Selbstverständnis der Bewegung auf www.wasatia.info  (4.2.2010)