EZW-Texte 220
"Winnetou ist ein Christ"
Berlin 2012, 192 Seiten
Karl May (1842 – 1912) ist auch hundert Jahre nach seinem Tod ein Phänomen. Er hat Meinung gebildet und Anschauung geprägt. Das gilt für die Welt des „Wilden Westens“ und besonders im Blick auf den Islam. Generationen von Deutschen sind in ihrer Einstellung zu Islam und Orient durch die Werke des sächsischen Schriftstellers geprägt worden. Von ähnlichem Gewicht wie das Islambild ist die Frage nach der christlichen Identität des Erzählers und dem Bild, das er vom Christentum zeichnet. Die Thematik zieht sich durch das Gesamtwerk, das in seiner späten Phase auch synkretistische Züge trägt. Die Publikation mit neun Fachbeiträgen und einem Geleitwort von Margot Käßmann geht auf zahlreiche Facetten der Biografie und des Schaffens Karl Mays ein. Zu entdecken ist ein Schriftsteller, der um einen Weg ringt, mit allen Brüchen und Widersprüchen als Christ zu leben.
Aus dem Inhalt
Mein Lieblingsfilm. Zum Geleit
Einleitung
Karl Friedrich May. Ein kurzer Abriss seiner Biografie
"Winnetou ist ein Christ". Überlegungen zum Christlichen im Werk Karl Mays
Vom Laienmissionar zum christlichen Philosophen. Eine kurze Lektüre zweier Romane von Karl May: "Old Surehand" - "Und Friede auf Erden!"
Old Shatterhand zielte mit Brille. Karl Mays menschliche und mystische Seite
"Wie ist der Himmel doch so nah!" Gericht und Erlösung in den Schriften Karl Mays
Die "Lebens- und Sterbensphilosophie" Karl Mays und der "Unsinn des Spiritismus"
Karl Mays spiritistisches Jenseits
Das Islambild Karl Mays. Die Hintergründe seiner Darstellungen von Islam und Muslimen im Orientzyklus
Die Islamrezeption bei Karl May und ihre Folgen für den Islam- und Orientalismusdiskurs in Deutschland
Die Autorinnen und Autoren